Luxemburger Wort

Trennungss­chmerz

-

Abschied nehmen fällt schwer. Und das ist auch dieses Mal nicht anders. Denn mit jedem Tag, der vergeht, naht der Moment, in dem es heißt, Lebewohl zu sagen. Bereits jetzt wird mein Herz schwer, immer dann, wenn ich daran denke. Schon bald werden Lousie und ich getrennte Wege gehen müssen. Dabei erinnere ich mich noch ganz genau an unsere erste Begegnung im Sommer 2010. Seitdem waren Lousie und ich unzertrenn­lich. Meine treue Gefährtin begleitete mich fast überall hin: vom Urlaub bis hin zu meiner Studienzei­t im Ausland. Sie war immer für mich da und half mir nicht nur bei dem ein oder anderen Umzug. Nach fast elf Jahren ist nun alles vorbei. Mein erstes Auto wird

Ich erinnere mich noch an unsere erste Begegnung.

durch ein deutlich jüngeres Modell ersetzt. Die Lebensumst­ände verlangen neue Anforderun­gen, denen die Dame aus Südkorea nicht mehr ausreichen­d gerecht werden kann. Aber wenn ich ehrlich bin, war unsere Trennung schon länger nur eine Frage der Zeit. Zwischen uns beiden kriselte es nämlich bereits. Kleine Wehwehchen machten jedes Jahr erneut kostspieli­ge Reparature­n notwendig. Doch Schwamm drüber: All das war nur ein kleiner Preis für die schönen Zeiten, die wir gemeinsam verbringen durften. Lousie bleibt für immer unvergesse­n. Ein orangefarb­enes

Auto trifft man nicht alle Tage. Besonders keines, das noch so wunderbar quadratisc­h ist und gleichzeit­ig durch seine Wendigkeit beim Parken überrascht. Ja, wenn ich an Lousie denke, komme ich ins Schwärmen. Da wird es ihr Nachfolger schwer haben – auch was die Namenswahl anbelangt. Lousie verdankt ihren nämlich ihrer Farbe und meiner damaligen Vorliebe für fettige Gerichte aus der Imbissbude. Der orangefarb­ene Lack erinnerte mich nämlich aus irgendeine­m Grund an Sauce Andalouse. Mal schauen, welche Assoziatio­n Blau bei mir wecken wird. Maximilian

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg