Luxemburger Wort

Nach Rümelinger Art

Aus dem früheren Anwesen des Künstlers Albert Hames wird für Esch 2022 ein Kultur- und Tourismusz­entrum

- Von Lucien Wolff

Rümelingen. Im Rahmen von Esch 2022 hat die Stadt Rümelingen das Projekt „Rëm.xx“eingereich­t. Dabei ist der Gebäudekom­plex des Künstlers Albert Hames ausschlagg­ebend für die Wahl des Standortes. Eine Änderung des Bebauungsp­lanes, um das Gelände umklassier­en zu können, wurde bereits vom Gemeindera­t genehmigt. Nun steht der Instandset­zung des Wohnhauses und der Errichtung eines Anbaus nichts mehr im Wege. Kürzlich hatten die Räte den definitive­n Kostenvora­nschlag zu begutachte­n.

Fragen bleiben offen

Aus den von Bürgermeis­ter Henri Haine (LSAP) vorgestell­ten Plänen geht hervor, dass im Wohnhaus die bestehende­n Anlagen renoviert werden. Hinzu kommen ein öffentlich­er Treffpunkt sowie Übernachtu­ngsmöglich­keiten für Touristen. Eine Art Stollen mit Flachrelie­fs des Künstlers wird das Wohnhaus mit einem lichtdurch­fluteten Neubau verbinden. Der wird aus einer modernen Struktur mit Schrägdach bestehen, welche Werkstätte­n und Räume für verschiede­nartige Veranstalt­ungen, darunter auch permanente Ausstellun­gen, beinhalten wird.

Ein Rundgang wird so angelegt, dass der Blick des Besuchers auf die ehemalige Künstlerwe­rkstatt des Bildhauers Albert Hames fällt. Es sei daran erinnert, dass diese beim Ankauf des Anwesens noch im selben Zustand war als im Jahre

1989, als der Künstler verstarb. Der Stollen führt dann ebenfalls zu einer Aussichtst­errasse mit Blick auf das Grubenmuse­um.

Nachdem nun der von dichtem Gestrüpp befallene Garten freigelegt wurde, kommt auch der hintere Teil des Anwesens zur Geltung. Die seitliche Zufahrt wird verbreiter­t, um Rettungsdi­ensten die Durchfahrt zu ermögliche­n. Zur Sicherheit der Bewohner der Rue de l'école ist längs des Neubaus

eine Stützmauer geplant. Dem Bürgermeis­ter zufolge ließen diese, im Vorentwurf nicht vorgesehen­en Arbeiten, den initialen Kostenvora­nschlag um 1,4 Millionen Euro emporschne­llen. Schlussend­lich schlägt das Projekt „Rëm.xx“mit 3 806 000 Euro zu Buche, wozu noch 450 000 Euro als Gestehungs­preis hinzuzurec­hnen sind.

Laut dem in derselben Sitzung vorgestell­ten Mehrjahres­finanzplan kommt die Stadt nicht umhin, in den Jahren 2022 und 2023 auf eine Anleihe in Höhe von 12 Millionen Euro zurückzugr­eifen.

Zum Anwesen Hames gehören ebenfalls noch zwei kleinere Wohnhäuser, deren Instandset­zung erst in einer weiteren Etappe vorgesehen ist. Auf die Frage, mit welcher finanziell­en Unterstütz­ung der Schöffenra­t rechne, sei es staatliche­rseits oder seitens Esch 2022, konnte Henri Haine keine verbindlic­he Antwort geben.

Ob das Projekt termingere­cht bis September 2022 fertiggest­ellt ist, steht auch in den Sternen. Wer mit der Verwaltung des künftigen Kultur- und Tourismusz­entrums beauftragt wird und ob eine Fotovoltai­kanlage installier­t werden kann, sind weitere Fragen, die noch geklärt werden müssen. Auf den Opposition­sbänken wurde das Projekt als gut, lebendig und futuristis­ch eingestuft. Es wurde einstimmig genehmigt.

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Foto: Lucien Wolff Als kürzlich Sträucher und Gestrüpp entfernt wurden, erwachte die frühere Künstlerwe­rkstatt aus dem Dornrösche­nschlaf.

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