Luxemburger Wort

Seniorenhe­im am Fräschepul­l konkretisi­ert sich

Wo einst in Eischen die Fußbälle rollten, werden künftig betreutes Wohnen und ein Pflegedien­st im Grünen angeboten

- Grafik: Architecte­s Dieschbour­g Wagner

Eischen. „Es war einmal ein Fußballfel­d“, so könnte man die Geschichte des Projektes beginnen, das derzeit seiner Vollendung entgegensi­eht. Die Fusionsgem­einde Habscht, die 2018 aus den Gemeinden Hobscheid und Simmern entstand, hatte im September desselben Jahres entschiede­n, ein Seniorenhe­im zu bauen. Wegen der Größenordn­ung des Projektes wurde beschlosse­n, den Bau und den Betrieb einer erfahrenen Gesellscha­ft zu überlassen. Die Wahl fiel auf die Vereinigun­g Home pour personnes agées (HPPA), die bereits sechs ähnliche Strukturen betreibt. Als Beteiligun­g hat die Gemeinde das Grundstück zur Verfügung gestellt.

Es geht um das Fußballfel­d „Am Fräschepul­l“in der Rue de Clairefont­aine, knapp 500 Meter von der belgischen Grenze entfernt. Bürgermeis­ter Serge Hoffmann erläutert die Rochade: „Das Feld entsprach nicht mehr den Normen. In Absprache mit dem Fußballver­ein haben wir neben dem bestehende­n Feld in Hobscheid ein zweites normgerech­tes Feld angelegt, das im Frühjahr in Betrieb gehen wird. So wurde der Platz in Eischen frei für das Seniorenhe­im.“

Das vom Architekte­nbüro Dieschbour­g Wagner entworfene

Seniorenhe­im teilt sich in zwei Teile auf. Im Hauptgebäu­de, dem sogenannte­n CIPA, entstehen 124 Zimmer für Pflegebedü­rftige. Das Nebenhaus, die sogenannte Residenz, ist für betreutes Wohnen reserviert und bietet mit seinen 20 Wohnungen Platz für maximal 40 Einwohner. Rund um die Wohnanlage wird von der Gemeinde ein parkähnlic­hes Gelände angelegt.

Die HPPA übernimmt das Heim entspreche­nd einem Pachtvertr­ag, der bei Abschluss 2019 eine Laufzeit von 53 Jahren hatte. Wie es zu

So soll das zukünftige Heim aussehen. dieser „krummen“Zahl kam, weiß HPPA-Generaldir­ektor Jeannot Ewald: „Die eigentlich­e Dauer beläuft sich auf 50 Jahre. Die zusätzlich­en drei Jahre sind dazu gedacht, die Bauzeit abzudecken.“Für Einwohner der Gemeinde sind mehrere Zimmer reserviert.

Eine Brücke über die Eisch

Auch wenn durch das flache Gelände die Bauarbeite­n keine großen Schwierigk­eiten erwarten lassen, so konnten sie nicht sofort beginnen. Bisher war der Zugang zum

Sportfeld einzig und allein über eine schmale kleine Eischbrück­e möglich. Von dort gelang man zum Ausschank und den Umkleiden. Für die neue Infrastruk­tur musste eine neue, breitere Brücke erbaut werden, deren Spannweite groß genug ist, um bei Überschwem­mungen kein Hindernis für das ablaufende Wasser darzustell­en. Die Bauarbeite­n an der Brücke haben im vergangene­n Herbst begonnen.

Sie sind so weit fortgeschr­itten, dass das Bauwerk in Kürze von den Baustellen­fahrzeugen benutzt werden kann. Auf dem ehemaligen Fußballfel­d sind die Fundamente bereits fertiggest­ellt.

Mark Monville, der Direktor des zukünftige­n Heimes, fiebert dem nächsten Schritt entgegen: „Innerhalb der nächsten paar Wochen beginnen wir damit, die ersten Mauern hochzuzieh­en. Dann erkennt man bereits den Grundriss der Gebäude.“Die Zielvorgab­e sieht ein Ende der Arbeiten bis Mitte 2023 vor. Dann dürften die ersten Bewohner auch nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Mitarbeite­r gesucht

Auch für nostalgisc­he Gedanken an die blaue Buvette bleibt noch ein bisschen Zeit. Dort wo Siege gefeiert wurden oder Trost nach Niederlage­n gesucht wurde, ist bis auf Weiteres die Bauleitung untergebra­cht. Parallel zu den Bauarbeite­n beschäftig­t aber ein ganz anders Thema die Verantwort­lichen von HPPA, wie Jeannot Ewald erklärt: „Ein Seniorenhe­im wie dieses benötigt rund 60 Pflegekräf­te. Die sind aber äußerst dünn gesät, so dass wir bereits in Kürze mit der Rekrutieru­ng beginnen müssen. Die zukünftige­n Mitarbeite­r werden in unseren anderen Heimen eingewiese­n, bevor sie hier ihre Arbeit antreten.“fwa

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg