Diversifiziert und bodengebunden
Strategie für eine Landwirtschaft der Zukunft
im EU-Vergleich doppelt so hohe Produktion von tierischen Produkten trägt zu hohen Emissionen von Ammoniak, Methan und Stickstoffmonoxid bei. Dies hat einen negativen Impakt auf die Luftqualität, die Biodiversität und unsere Ökosysteme.
Als Grünlandstandort ist Luxemburg eher zur Weidehaltung und somit zur Milch- und Fleischproduktion prädestiniert. Wir sind jedoch in den vergangenen Jahren völlig aus dem Gleichgewicht geraten. Das Landwirtschaftsministerium stellt selbst in einer Analyse fest, dass das Programm zur ländlichen Entwicklung ungewollt zur Intensivierung unserer Landwirtschaft geführt hat. Für eine nachhaltige Entwicklung, müssen wir hin zu einer Autarkie der Betriebe und weg vom Import von Nährstoffen und Eiweiß. Zudem muss das Potenzial der Diversifizierung der Landwirtschaft, insbesondere in den Bereichen des Obst- und Gemüseanbaus, endlich genutzt werden.
Herausforderungen annehmen und Trendwende vollziehen
Die Kommission empfiehlt auch den Ausbau der Biolandwirtschaft, denn zurzeit werden in Luxemburg lediglich fünf Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche biologisch bewirtschaftet (EU-Durchschnitt: acht Prozent). Damit wir das Ziel von 20 Prozent biologisch bewirtschafteter Nutzfläche bis 2025 erreichen, muss die Förderung der biologischen Landwirtschaft Hauptbestandteil der nationalen Strategie sein.
Auch das Tierwohl wird laut EUKommission nicht optimal geschützt. Sie rät zu ehrgeizigeren Maßnahmen zur Förderung der besten Tierhaltungspraktiken im Hinblick auf das Wohlergehen der Tiere.
Anfang dieses Jahres wurde das Agrargesetz von 2016 für die Übergangsphase bis zur nächsten GAP erneuert und einige positive Änderungen wurden umgesetzt. Die Zeit bis 2023 muss genutzt werden, um die Herausforderungen anzugehen und eine Trendwende hin zur nachhaltigen Landwirtschaft in Luxemburg zu schaffen.
Wir brauchen eine bodengebundene Landwirtschaft, die mit dem arbeitet, was die Natur uns zur Verfügung stellt, und zwar in einem nachhaltigen Maße. Betriebe, die qualitativ hochwertige Produkte für den regionalen Markt produzieren, statt eine exportorientierte Produktion, die die Abhängigkeit der Betriebe verstärkt.
Wenn uns die Zukunft unserer Landwirtschaft am Herzen liegt, müssen wir die Fakten in der Evaluation unserer Politik berücksichtigen und den Schutz unserer kleinbäuerlichen und diversifizierten Betriebe, der Umwelt und des Klimas mit in unsere nationale Strategie einbinden. Nur so können wir Maßnahmen ausarbeiten, die den negativen Folgen einer nicht ressourcenschonenden und unfairen Landwirtschaftspolitik entgegenwirken.