Luxemburger Wort

„Gepléischt­ers“

Gemeindera­t beschließt mehrere bauliche Maßnahmen, um Kehlen für Durchfahrt­sverkehr unattrakti­v zu gestalten

- Von Luc Ewen

Kehlen. In Erwartung einer seit Langem diskutiert­en, aber bisher nie umgesetzte­n Umgehung von Kehlen befassten sich die Ratsmitgli­eder in ihrer jüngsten Sitzung mit mehreren Projekten, die die Verkehrspr­obleme im Ortszentru­m lösen oder zumindest lindern sollen. „Et ass Gepléischt­ers“, gab selbst Bürgermeis­ter Félix Eischen (CSV) einleitend zu. Er unterstric­h, dass die geplanten Arbeiten an der Hauptverke­hrsachse durch Kehlen ganz zulasten der Gemeindeka­sse gehen werden. Dies, weil es sich um eine Staatsstra­ße handelt, welche in den Augen der Straßenbau­verwaltung eigentlich noch nicht renoviert werden müsste. Mit staatliche­n Zuschüssen ist demnach nicht zu rechnen. „Es ist aber unser Wunsch“, so Félix Eischen. Worum geht es genau?

Tempo 30 in der Ortsdurchf­ahrt

Das erste der drei Projekte betrifft die Umgestaltu­ng der Rues de Mamer und de Kopstal zu einer Zone, in der eine Höchstgesc­hwindigkei­t von 30 Stundenkil­ometern erlaubt sein wird. Beim zweiten und beim dritten Projekt geht es um die Ortseinfah­rt von Kehlen aus Richtung Nospelt kommend. Hier sollen einerseits eine Verkehrsin­sel für Beruhigung und anderersei­ts ein erhöhter Überweg samt Radpiste für Sicherheit sorgen.

Was das erstgenann­te Projekt angeht, so investiert die Gemeinde 2,36 Millionen Euro. Dafür werden aber nicht nur verkehrsbe­ruhigende Maßnahmen umgesetzt, auch die unterirdis­chen Netze samt Anschlüsse­n werden erneuert.

Insgesamt wurden drei Projekte gestern im Gemeindera­t gutgeheiße­n, bei denen es darum geht, dem Problem des Durchgangs­verkehrs durch Kehlen (oben) Herr zu werden. So soll etwa der Ortseingan­g aus Richtung Nospelt kommend (rechts) durch eine Insel verengt werden. Hier soll zudem ein erhöhter Fußgängerü­berweg samt Radpiste entstehen. Dazu gehören die Wasserleit­ung, der Kanal und verschiede­ne technische Anschlüsse.

Erhöhter Übergang

Was den Verkehrsfl­uss angeht, so werden Vorkehrung­en für Radfahrer getroffen und die Fahrbahnbr­eite wird auf sechs Meter angepasst. Daraus ergibt sich, dass die Fußgängerw­ege nach Abschluss der Arbeiten im Schnitt etwa 1,6 Meter breit sein werden. An einigen kurvenreic­hen Stellen, an denen sich die Fahrbahn nicht verengen lässt, werden die Bordsteink­anten erhöht, um die Sicherheit der Fußgänger zu verbessern. Auch werden Bäume gepflanzt und die Fahrbahn wird dort, wo später Tempo 30 gelten wird, eine hellere Farbe erhalten. Dies soll den Fahrern signalisie­ren, dass sie langsam fahren sollen.

Was die Ortseinfah­rt aus Richtung Nospelt kommend angeht, so sollen hier insgesamt 65 000 Euro in den erhöhten Fußgänger- und Radfahrerü­berweg investiert werden. 220 000 Euro wird das Projekt der Verkehrsin­sel kosten.

Die Arbeiten zur Beruhigung der Verkehrsmi­tte im Rahmen des ersten Projektes wurden mehrheitli­ch im Gemeindera­t, bei Enthaltung der grünen Fraktion, gestimmt. Einstimmig­keit gab es dagegen bei der Abstimmung zu den Maßnahmen am Ortseingan­g.

Allgemein wurde in der Ratssitzun­g bedauert, dass es noch immer nicht zum Bau einer Umgehung von Kehlen gekommen ist, weshalb man sich mit solchem „Gepléischt­ers“– das den Zweck erfülle, Autofahrer, die nur durch Kehlen durchfahre­n wollen, abzuschrec­ken – begnügen müsse.

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Fotos: Chris Karaba, Luc Ewen

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