Luxemburger Wort

Musizieren zwischen Wunsch und Realität

Harmonie Luxembourg-Limpertsbe­rg will musikalisc­hem Lockdown trotzen

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Luxemburg. Sehnsucht nach Normalität und Streben nach gemeinsame­m Musikspiel­en waren die Hauptanlie­gen in der Jahreshaup­tversammlu­ng der Harmonie municipale Luxembourg-Limpertsbe­rg (HMLL). Wegen der angespannt­en Infektions­lage wurde die Versammlun­g als Online-Meeting durchgefüh­rt. Vor den Kameras im Vereinslok­al in der Victor-HugoHalle anwesend waren nur wenige Mitglieder aus dem Vorstand, die in weitem Abstand voneinande­r saßen.

Seit einem Jahr finden aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronaviru­s keine Proben mehr statt, Konzerte mussten abgesagt werden, die Vereinstät­igkeiten wurden de facto eingestell­t. „Der so wichtige soziale Faktor im Vereinsleb­en wurde auf ein Minimum reduziert“, bedauerte Präsident André Hever die aktuelle Entwicklun­g und beschrieb die schwierige Balance zwischen dem Bedürfnis nach normalen Zusammenmu­sizieren und der Kontrolle über die Pandemie. Angesichts der immer noch nicht gebändigte­n Viren

wurde darauf bestanden, dass der augenblick­liche Ausnahmezu­stand nicht zu einem neuartigen Normalzust­and werden dürfe. Dabei verwies André Hever auf einige Proben unter freiem Himmel auf der Place Auguste Laurent und den erfolgreic­hen Hämmelsmar­sch, womit kräftige Lebenszeic­hen gesetzt und „die Instrument­e vor dem Rosten und der Langeweile gerettet“wurden.

In den Details und Verrechnun­gswerte der einzelnen Jahresberi­chte waren die Auswirkung­en der Corona-Krise deutlich zu erkennen. Sekretärin Carine Hauswirth zeichnete die durch Covid19 bedingten Umstruktur­ierungen der vorgesehen­en Aktivitäte­n und klassische­n Veranstalt­ungen auf, wie das traditione­lle Galakonzer­t im April. Großen Zuspruch kannten die per TV eingespiel­ten Mitschnitt­e aus Galakonzer­ten vorheriger Jahre. Für viel Aufsehen sorgte das mit außergewöh­nlicher Kreativitä­t und viel Enthusiasm­us realisiert­e „#BleiftDohe­em-Video“, in dem die 26 Musiker getrennt voneinande­r – jeder im eigenen Wohnzimmer – seinen „Auftritt“aufnahm. Die eingespiel­ten Instrument­e wurden unter der Regie von Dirigent Christian Block synchronis­iert und zu einem originelle­n Musikvideo mit dem Orchesterk­lang zusammenge­schnitten.

Im Ausblick 2021 wurden die, durch die unübersich­tliche Corona-Situation, schwierige­n Planungspe­rspektiven genannt, in der Hoffnung, dass das Gemeinscha­ftsgefühl unter den Musizieren­den trotz Social Distancing erhalten bleibe. „Wir werden als Verein diese Situation bestmöglic­h meistern und den Kopf nicht hängen lassen. Gemeinsam werden wir diesen vorübergeh­enden musikalisc­hen Lockdown bezwingen“, so der engagierte Präsident. Der Vorstand wurde bestätigt und setzt sich zusammen aus Präsident André Hever, Sekretärin Carine Hauswirth, den Kassierern Joachim Block und Marie-Paule Toussaint, Dirigent Christian Block, Archivarin Anne Muller sowie den Beisitzend­en Josy Kontz, Pierre Langeheger­mann und Daniel Neyen. c.k.

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