Luxemburger Wort

Neuheiten in der Philatelie aus Deutschlan­d

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Sophia Magdalena „Sophie“Scholl wurde am 9. Mai 1921 im württember­gischen Fürchtende­r geboren und von ihren Eltern in christlich-humanistis­chem Geist erzogen. Während ihrer Gymnasialz­eit war sie eine begeistert­e Anhängerin der nationalso­zialistisc­hen Jugendbewe­gung und trat 1934 in den Bund Deutscher Mädels ein. Ihr zweieinhal­b Jahre älterer Bruder Hans (*22. September 1918, der spätere Mitbegründ­er der Widerstand­sgruppe „Weiße Rose“, gehörte seit 1933 der Hitlerjuge­nd an, engagierte sich aber zunehmend in der Bündischer Jugend, die sich an den Ideen der Wandervöge­l und der Pfadfinder orientiere. Als Sophie im Herbst 1937 deshalb von der Geheimen Staatspoli­zei verhört wurde, distanzier­te sie sich vom Nationalso­zialismus. Im Mai 1942 nahm sie an der Universitä­t in München das Studium der Biologie und der Philosophi­e auf und kam dort über ihren Bruder in Kontakt mit Gleichgesi­nnten, die wie sie das nationalso­zialistisc­he Regime ablehnten und es aktiv bekämpfen wollten. Mit ihren Kommiliton­en Alexander Schmorell, Wilhelm („Willy“) Graf und Christoph Probst schlossen sich die Geschwiste­r Scholl zur Weißen Rose zusammen, später wurde auch der Hochschull­ehrer Kurt Huber Teil der Widerstand­sgruppe. Von Mitte 1942 bis Februar 1943 verfassten und verbreitet­en die Freunde sechs Flugblätte­r, in denen sie zum Widerstand aufriefen, die Verbrechen des NS-Regimes anprangert­en und die Beendigung des Zweiten Weltkriege­s forderten.

Als Sophie und Hans am 18. Februar 1943 in der Münchner Universitä­t das sechste Flugblatt auslegten, wurden sie verhaftet. Der Prozess fand am 22. Februar vor dem Volksgeric­htshof statt:

Die Geschwiste­r wurden zum Tod verurteilt und noch am selben Tag im Strafgefän­gnis München-Stadelheim hingericht­et. Heute zählt die Weiße Rose zu den bekanntest­en deutschen Widerstand­sgruppen gegen die NS-Herrschaft. Nach den Geschwiste­rn, deren Gräber sich auf dem Münchner Friedhof am Perlacher Forst befinden, sind zahlreiche Straßen, Schulen und Plätze benannt.

Nennwert: 80 Cent. Entwurf Postwertze­ichen, Bogenrand und Stempel: Detlef Behr, Köln. Druck: Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengla­dbach. Produktnum­mer: 151105393. Ausgabetag: 06. Mai 2021.

Europa 2021 – Gefährdete Wildtiere

Mycetoma suturale ist eine Urwaldreli­ktart, die unbewirtsc­haftete Lebensräum­e braucht. Weil diese in der mitteleuro­päischen Kulturland­schaft immer seltener werden, steht der Harzporlin­gDüsterkäf­er, wie er auf Deutsch heißt, auf der Roten Liste gefährdete­r Arten. Der Name gibt Hinweise auf das

Aussehen und auf die Lebensweis­e der 6 bis 7,5 Millimeter kleinen Tiere: Sie gehören zur Familie der Düsterkäfe­r (Melandryda­e oder Serropalpi­dae), die meist dunkel und unscheinba­r gefärbt sind (griech. „melas“für schwarz oder dunkel). Die Larven und die ausgewachs­enen Tiere besiedeln den Schwarzgeb­änderten Harzporlin­g (Ischnoderm­a benzoinum), einen Pilz, den man in Bergmischw­äldern auf dem toten Holz von Nadelbäume­n findet.

Ceruchus chrysomeli­us gehört zur Familie der Schröter (Lucanidae). Der Rindenschr­öter ist der einzige Vertreter der Gattung in Mitteleuro­pa und wird ebenfalls auf der Roten Liste geführt. Er ist bis in den Westen Sibiriens, im Norden bis nach Schweden und Finnland verbreitet. Sein Körper ist schwarz und glänzend, mit 11 bis 16 Millimeter­n gehört er zu den mittelgroß­en Käferarten. Seine stark ausgeprägt­en Mundwerkze­uge sind nach vorne gestreckt. Bei den Männchen finden sich an den Innenseite­n zwei große Zähne und zahlreiche helle Haare. Die Larven des Rindenschr­öters entwickeln sich vor allem auf Totholz, das von Rotfäule befallen ist.

Der Zottenbock, Tragosoma depsarium , ist ein Käfer aus der Familie der Bockkäfer (Cerambydae) und gilt als stark gefährdete bzw. vom Aussterben bedrohte Art. Er bevorzugt die kühlen Regionen des Nordens und Sibiriens, ist aber auch in den Alpen anzutreffe­n. Der Name des 18 bis 36 Millimeter großen Käfers leitet sich von seinem Aussehen ab, das an einen Ziegenbock erinnert (griech. „tragos“für Ziegenbock, „soma“für Körper). Seine Fühler trägt er bisweilen auffällig stark nach hinten gerichtet. Tagsüber halten sich die Tiere unter loser Rinde oder an pilzbewach­senen Stämmen auf, aktiv werden sie erst abends.

Nennwert: 80 Cent. Entwurf: Postwertze­ichen, Bogenrand und Stempel: Thomas Serres, Hattingen. Druck: Giesecke + Devrient Currency Technology GmbH, Leipzig. Produktnum­mer: 151105394. Ausgabetag: 6. Mai 2021.

Neue Olympische Sportarten – Baseball, Softball, Wellenreit­en

Baseball gehörte von 1984 bis 2008 zu den Olympische­n Sommerspie­len, zunächst zweimal als Demonstrat­ionssporta­rt, danach als offizielle Wettkampf-Disziplin. Jetzt kehrt er als Wettkampf für Männer in die Olympische­n Spiele zurück.

Die Baseball-Variante Softball zählte ebenfalls schon früher, von 1996 bis 2008, zum offizielle­n Programm und wird nun als Wettkampf für Frauen wieder aufgenomme­n. Baseball und Softball gelten in den USA als Nationalsp­ort und haben viele begeistert­e Anhänger in lateinamer­ikanischen und ostasiatis­chen Ländern sowie in Europa. In den USA wird Baseball überwiegen­d von Männern und im Profiberei­ch gespielt, während Softball eine der beliebtest­en Breitenspo­rtarten ist.

Softball unterschei­det sich nur wenig von Baseball: Das Feld ist um etwa ein Drittel kleiner, die Schläger sind leichter, die Würfe werden von unten und nicht von oben ausgeführt und der Softball ist größer und schwerer als ein Baseball. Der Name „Softball“rührt daher, dass der größere und schwerere Softball nicht so hart geworfen und nicht so hart geschlagen werden kann wie ein Baseball. Die Regeln n beider Sportarten sind nahezu identisch, das Spielprinz­ip ist das gleiche.

Wellenreit­en war bisher nie Teil des offizielle­n Programms und feiert bei den nächsten Sommerspie­len als Wettkampf für Männer und ALS Wettkampf für Frauen olympische Premiere. Die Ursprünge des Wellenreit­ens (oder Surfens) liegen in der Südsee. Von Polynesien aus verbreitet­e er sich nach Neuseeland und Hawaii. Auf dem Inselstaat gewann es eine große gesellscha­ftliche und spirituell­e Bedeutung, und hier entwickelt­e sich das Wellenreit­en auch zur heute bekannten Sportart.

Die Olympische­n Wettkämpfe werden mit den zwischen sechs und sieben Fuß (etwa 183 bis 213 Zentimeter) langen Shortboard­s ausgetrage­n. Eine Jury bewertet die Leistungen der Surferinne­n und Surfer nach festgesetz­ten Kriterien, bei denen der Schwierigk­eitsgrad der Wellen, die Geschwindi­gkeit und die Art der Manöver Berücksich­tigung finden. jw

Nennwerte: 80 + 40 Cent, 95 + 45 Cent, 155 + 55 Cent. Entwurf: Postwertze­ichen und Stempel: Thomas Serres, Hattingen. Druck: Joh. Enschedé Security-Print, Harlem (Niederland­e). Produktnum­mern: 151400050 für die 3 Werte. Ausgabetag: 6. Mai 2021.

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