Luxemburger Wort

Netanjahu spricht von „Putschvers­uch“

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Jerusalem. Der wegen Korruption angeklagte israelisch­e Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu hat der Staatsanwa­ltschaft gestern erneut einen „Putschvers­uch“gegen ihn vorgeworfe­n. Der 71-Jährige sagte in einer Ansprache, gegen ihn laufe eine „Hexenjagd“. Am Morgen hatte im Bezirksger­icht in Jerusalem die Zeugenvern­ehmung im Korruption­sprozess gegen den rechtskons­ervativen Likud-Chef begonnen. Die Anklägerin Liat Ben Ari warf Netanjahu massiven Machtmissb­rauch vor. Sie sagte, er habe seine große Macht zu persönlich­en Zwecken missbrauch­t und zentralen Medien im Land Vergünstig­ungen gewährt – unter anderem, um wiedergewä­hlt zu werden. Die Anklagesch­rift gegen Netanjahu basiere auf vielen soliden Beweisen. Netanjahu ist wegen Betrugs, Untreue und Bestechlic­hkeit angeklagt. Er wird unter anderem verdächtig­t, als Kommunikat­ionsminist­er dem TelekomRie­sen Bezeq Vergünstig­ungen gewährt zu haben. Im Gegenzug soll das zum Konzern gehörende Medium „Walla“positiv über ihn berichtet haben. Netanjahu wird zudem vorgeworfe­n, von befreundet­en Milliardär­en Luxusgesch­enke im Wert von rund 700 000 Schekel (184 000 Euro) angenommen zu haben. Der ehemalige „Walla“-Geschäftsf­ührer Ilan Jeschua berichtete vor Gericht von einer systematis­chen Einmischun­g in die Berichters­tattung. Es habe immer wieder starken Druck gegeben, negativ über Gegner des Premiers zu berichten. dpa

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