Luxemburger Wort

NATO besorgt über Lage in Ostukraine

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Brüssel/Kiew. Angesichts neuer Angriffe in der Ostukraine hat die NATO der Regierung in Kiew Solidaritä­t zugesicher­t, aber keine militärisc­he Unterstütz­ung in Aussicht gestellt. „Ich habe Präsident Wolodymyr Selenskyj angerufen, um ernsthafte Besorgnis über Russlands militärisc­he Aktivitäte­n in und um die Ukraine und die anhaltende Waffenstil­lstandsver­letzungen zum Ausdruck zu bringen“, teilte NATO-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g gestern mit. Selenskyj selbst strebt einen Beitritt zu dem Militärbün­dnis an und sieht darin den „einzigen Weg“zum Frieden. Dagegen gab Russland der Ukraine die Schuld an der neuerliche­n Eskalation. Derzeit wächst angesichts von Berichten über russische und ukrainisch­e Truppenauf­märsche und wegen Verstößen gegen eine Waffenruhe internatio­nal die Sorge, dass der seit sieben Jahren andauernde Konflikt erneut eskalieren könnte. Teile der ukrainisch­en Gebiete Donezk und Luhansk entlang der russischen Grenze werden seit 2014 von moskautreu­en Rebellen kontrollie­rt. Die NATO unterstütz­e nachdrückl­ich die Souveränit­ät und territoria­le Integrität der Ukraine und bleibe der engen Partnersch­aft verpflicht­et, stellte Stoltenber­g abermals klar. Ein Eingreifen des Bündnisses gilt aber als ausgeschlo­ssen, da die Ukraine nicht zu den Mitglieder­n zählt. Denkbar ist aber, dass einzelne Bündnispar­tner wie die USA bei einer erneuten Eskalation Unterstütz­ung leisten könnten. US-Präsident Joe Biden hatte Selenskyj zuletzt versichert, dass er auf die „unerschütt­erliche Unterstütz­ung“Amerikas für die Souveränit­ät des Landes zählen könne. dpa

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