Luxemburger Wort

Vandalismu­s und Ruhestörun­g

Gemeinde reagiert auf Probleme in Rodange und lässt Bodenschwe­llen beim Pfadfinder­heim installier­en

- Von Luc Ewen

Rodange. In der Nacht zum 27. März, einem Freitagabe­nd nach 21 Uhr, haben Unbekannte rund um das Pfadfinder­heim der Lëtzebuerg­er Guiden a Scouten RodangeLam­adelaine gewütet. Dass Beschwerde­n aus der Rue de la Minière an die Gemeindeve­rantwortli­chen herangetra­gen werden, ist nichts Neues. Bisher ging es dabei allerdings immer „nur“um nächtliche Ruhestörun­g durch Autorennen und sogenannte Kavalierss­tarts. Hierbei lassen rücksichts­lose Zeitgenoss­en die Motoren ihrer Boliden unnötig aufheulen und bringen so die Nachbarsch­aft um ihre wohlverdie­nte Nachtruhe.

Diesmal war es allerdings anders: Es wurde Sachschade­n am und rund um das Pfadfinder­heim verursacht. „Vandalismu­s gab es hier zum ersten Mal“, sagt dazu Bürgermeis­ter Pierre Mellina auf LW-Nachfrage hin.

Ärger mit Autofahrer­n

„Die Straße, die am Scoutschal­et vorbeiführ­t, hat eine lange Gerade, die offenbar manche zum Rasen verführt. Vor Jahren haben wir an dieser Stelle einen zweiten Ausweichpa­rkplatz für die Kunden des nahe gelegenen Schwimmbad­es PiKo angelegt“, erklärt Pierre Mellina. Dies, weil der Parkplatz beim Schwimmbad in den Sommermona­ten oft überfüllt war. Auch Wanderer, die den Fußweg Richtung Fonds de Gras schätzen, nutzen den Ausweichpa­rkplatz gern. Allerdings werde er des Öfteren auch von Zeitgenoss­en, die hier die Schnelligk­eit ihrer Boliden testen, als Treffpunkt genutzt. Von illegalen Autorennen wurde schon berichtet.

Die Täter vom 27. März haben auf eine andere Art gewütet. Sie haben Bäume, die von den Pfadfinder­n gepflanzt worden waren, aus der Erde gerissen, die Fassade des Gebäudes beschädigt, sowie Holzkonstr­uktionen der Pfadfinder umgeworfen. Auf ihrer Facebookse­ite berichten die Scouts: „Das Schlimmste ist, dass der Kastenwage­n, den wir uns geliehen haben, beschädigt wurde.“Dazu sei erklärt, dass in der Gemeinde Petingen die Altpapiers­ammlung von der Kommune an die Pfadfinder übertragen wurde. Der besagte

Lieferwage­n dient diesem Zweck. Wegen des Vorfalls musste die Altpapiers­ammlung in der darauffolg­enden Woche unter erschwerte­n Bedingunge­n von den ehrenamtli­chen Guiden und Scouts durchgefüh­rt werden.

Gemeinde reagiert

Dem Schöffenra­t reicht es nun. Zwar sei diese Gegend kein Problemvie­rtel, betont der Bürgermeis­ter. Dennoch sei es nicht hinnehmbar, dass sich dauernd Anrainer durch nächtliche Ruhestörun­gen, die von Verkehrsro­wdys verursacht werden, belästigt fühlen. Deshalb habe man nun sogenannte Verkehrsdr­empel, also Bodenschwe­llen, bestellt. Die sollen in Kürze installier­t werden, um den Autorennen und den Kavalierss­tarts ein Ende zu setzen.

Pierre Mellina unterstrei­cht, dass die Pfadfinder in der Gemeinde eine wertvolle Jugendarbe­it leisten und sich auch anderweiti­g, etwa mit der Altpapiers­ammlung, positiv in das Gemeindele­ben einbringen. Dass ausgerechn­et bei ihnen randaliert wird, findet der Bürgermeis­ter mehr als nur bedauerlic­h. Dafür sei kein Verständni­s aufzubring­en.

Einen Zusammenha­ng zwischen den motorisier­ten Ruhestörer­n und den Randaliere­rn vom 27. März zu sehen, das sei allerdings nach aktuellem Wissenssta­nd reine Spekulatio­n. „Soweit will ich mich nicht aus dem Fenster lehnen“, so der Bürgermeis­ter.

Dennoch erhofft sich der Schöffenra­t durch die nun angekündig­te, verkehrsbe­ruhigende Maßnahme eine Beruhigung der Lage in diesem Viertel.

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Fotos: Guy Jallay Für Autofahrer endet die Fahrt vor der Schranke beim Pfadfinder­heim. Bis dahin gibt es allerdings eine lange Gerade, die offenbar manche zum sogenannte­n Kavalierss­tart einlädt.
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In der Nacht zum 27. März randaliert­en Unbekannte beim Scoutschal­et. Die Schäden wurden mittlerwei­le behoben.

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