Chur: Bischofswahl als „Trauriges Spektakel“
Köln/Chur. Als „schmerzhaft“und ein „trauriges Spektakel“hat der neue Bischof von Chur in der Schweiz, Joseph Bonnemain, das Gezerre im Domkapitel um die Bischofswahl bezeichnet. Er habe sehr darunter gelitten; „nicht unbedingt, weil ich persönlich betroffen war – es ging ja um drei Kandidaten – sondern, weil ich die Auswirkungen in der Diözese gesehen habe“, sagte Bonnemain im Interview des Kölner domradio. Die Menschen im Bistum hätten „über drei Jahre auf einen Bischof gewartet und gebetet“. Dieses „traurige Spektakel“hätten sie „nicht verdient“. Der gelernte Arzt und leidenschaftliche Kraftsportler will nach eigenem Bekunden mit „Priorität“und vollem Einsatz dazu beitragen, sein „krankes“Bistum zu heilen. „Die Polarisierung, die gegenseitige Abneigung, die Intoleranz sind eine Krankheit“, so Bonnemain; „vor allem das Lieblose bei den Gesprächen, auch in der Öffentlichkeit“. Auch ein „Mangel an Feingefühl“sei eine Krankheit; „das dürfte zwischen Christen nicht vorkommen“, sagte Bonnemain. Auf die Frage, wie er mit den Rücktritten einiger konservativer Vertreter der Bistumsleitung nach seiner Ernennung umgehe, sagte der Bischof: „mit Geduld und der Überzeugung, dass in jedem Menschen viel Gutes steckt“. Vielleicht brauche es auch einige Zeit. Er wolle „niemanden ausschließen und möchte für alle Bischof sein, auch für diejenigen, die anfänglich Probleme haben, mich anzunehmen“. Zu seiner persönlichen Befindlichkeit in den Wirren um die Bischofswahl sagte Bonnemain, als das Kapitel die Entscheidung getroffen habe, keinen Bischof zu wählen und die Entscheidung dem Papst zu überlassen, habe er gedacht: „Jetzt bist du erlöst. Jetzt ist dieser Kelch an dir vorbeigegangen. Wenn der neue Bischof kommt, kannst du alle Ämter in der Kurie endlich aufgeben und nur noch als Krankenhausseelsorger arbeiten.“Als er dann aber später den Anruf des Leiters der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, bekam, so der 72Jährige, „war schon sonnenklar, was das bedeutet. Da begann ich zu zittern und dachte: Jetzt bist du dran, jetzt darfst du dich nicht mehr drücken.“KNA
1. Lesung (Apg 4, 32-35)
Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele
Lesung aus der Apostelgeschichte.
Die Menge derer, die gläubig geworden waren, war ein Herz und eine Seele. Keiner nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern sie hatten alles gemeinsam. Mit großer Kraft legten die Apostel Zeugnis ab von der Auferstehung Jesu, des Herrn, und reiche Gnade ruhte auf ihnen allen. Es gab auch keinen unter ihnen, der Not litt. Denn alle, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften ihren Besitz, brachten den Erlös und legten ihn den Aposteln zu Füßen. Jedem wurde davon so viel zugeteilt, wie er nötig hatte.