Neue Aufteilung
Im Centre socio-éducatif in Schrassig sind derzeit Jungen untergebracht
Luxemburg. Jahrelang wurden minderjährige Jungen, für die von Justizbehörden eine Platzierung im Centre socio-éducatif de l'État (CSEE) beschlossen worden war, in Dreiborn untergebracht, während Mädchen in einer Struktur in Schrassig unterkamen.
Diese Aufteilung ist mittlerweile nicht mehr gegeben. Denn zuletzt wurden auch in Schrassig Jungen untergebracht. Diese Entscheidung sei aufgrund der Entwicklung in den vergangenen drei Jahren von der Direktion des CSEE getroffen worden und diene dazu, die Minderjährigen bestmöglich aufzuteilen, heißt es in einer Antwort von Bildungsminister Claude Meisch (DP), Justizministerin Sam Tanson (Déi Gréng) und François Bausch (Déi Gréng), Minister für öffentliche Bauten, auf eine parlamentarische Frage der CSV-Abgeordneten Octavie Modert und Léon Gloden.
Seit Juni vergangenen Jahres werden die Mädchen demnach in Wohngruppen in Burglinster untergebracht. Dort bietet die ehemalige Jugendherberge in neun Zimmern Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren Platz. Die Jungen werden unterdessen in Dreiborn und Schrassig betreut. Die neue Zuordnung der Infrastrukturen stehe nicht in Zusammenhang mit den durch die Corona-Pandemie bedingten sanitären Maßnahmen, sondern diene dazu, die bestehenden Ressourcen besser zu nutzen.
Streit mit dem Nachbarn
Wie die Minister weiter bestätigen, habe ein Besitzer eines anliegenden Grundstücks in Schrassig der Verwaltung für öffentliche Bauten ein Schreiben zukommen lassen, in dem er von Nachbarschaftsproblemen berichtete. Daraufhin hätten Mitarbeiter der Verwaltung vor Ort gemeinsam mit der Direktion des CSEE nach Lösungen gesucht, um diese Nachbarschaftsprobleme zu beheben. Dabei sei die Möglichkeit ins Auge gefasst worden, den Standort in Schrassig auf einer Länge von 300 bis 350 Metern einzuzäunen.
Der Direktion würden aber auch weitere Mittel zur Verfügung stehen, um gegen solche Störungen vorzugehen, nämlich Disziplinarmaßnahmen. Diese könnten bis hin zu einer vorübergehenden Isolierung
eines Jugendlichen gehen, heißt es in der Antwort.
Die Abgeordneten hatten sich weiter darüber erkundigt, ob vorgesehen ist, die aktuellen Strukturen an modernere Bedürfnisse anzupassen. Wie die Minister erklären, würde derzeit überprüft, ob in Schrassig und Dreiborn Pavillons für Wohngruppen installiert werden können. In einer zweiten Phase sollen die bestehenden Gebäude dann renoviert werden, um dort die administrativen Dienste unterzubringen.
Zudem werden derzeit Analysen zur möglichen Einrichtung eines pädagogischen Bauernhofs in Frisingen durchgeführt. SH