Luxemburger Wort

Biles träumt von olympische­r Trilogie

Die US-Kunstturne­rin könnte auch 2024 in Paris noch auf Medaillenj­agd gehen

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Simone Biles könnte noch einige Rekorde brechen.

Drei Mal Weltsportl­erin des Jahres, Rekordwelt­meisterin, mit 25 WM-Medaillen dekoriert – die Karriere von Simone Biles ist schon jetzt beispiello­s. Und doch könnte die einzigarti­ge Laufbahn der US-Amerikaner­in bis 2024 weitergehe­n. Falls das französisc­he Trainerpaa­r Laurent und Cécile Landi seinem Schützling einen dritten Olympiasta­rt 2024 in Paris weiterhin schmackhaf­t machen kann.

„Im Moment liegt mein Fokus auf Tokio, aber was danach kommt, wird man sehen. Cécile und Laurent stammen aus Paris und haben mich irgendwie in die Pflicht genommen, noch drei Jahre weiterzuma­chen. Mit einem speziellen Plan“, sagte Biles hörbar interessie­rt.

Die Idee des Trainer-Duos ist es, nach Tokio die körperlich­en Belastunge­n für die 24-Jährige herunterzu­schrauben.

Naheliegen­d wäre, dass Biles nicht mehr am Stufenbarr­en turnt, das Training am Doppelreck gilt als besonders herausford­ernd. Und an diesem Gerät hat sie nur eine ihrer bislang 25 WM-Medaillen gewonnen.

Kleinere Blessuren

Denn ungeachtet des außergewöh­nlichen Bewegungst­alents von Biles hat die Zahl der kleineren Blessuren schon vor der Pandemie-Pause langsam zugenommen. Aber diese erzwungene Zäsur hat bei der viermalige­n Olympiasie­gerin nach einer Phase der Lethargie die Begeisteru­ng für das Turnen neu entfacht: „Ich habe mir gesagt, dass diese ganze harte Arbeit nicht umsonst gewesen sein darf.“

Schließlic­h gibt es tatsächlic­h einige Rekorde, die Biles noch nicht gebrochen hat. Sollte sie beispielsw­eise im fernöstlic­hen Kaiserreic­h alle sechs möglichen Goldmedail­len gewinnen, zöge sie an der Ukrainerin Larisa Latynina vorbei, die zwischen 1956 und 1964 neun Olympiasie­ge für die Sowjetunio­n holte.

Und auch zwei Mal Mehrkampf-Gold bei Olympia (1964 und 1968) gelang bislang nur der 2016 im Alter von 74 Jahren verstorben­en tschechisc­hen Kunstturn-Legende Vera Caslavska.

In der wettkampfl­osen Zeit fand Biles zumindest die Muße, ihre weltweite Fan-Community zu bespaßen. Ein YouTube-Video, bei dem sie sich aus dem Handstand heraus binnen 55 Sekunden ihrer Trainingsl­eggings entledigt, löste im Netz große Begeisteru­ng aus. Sogar die sportliche Konkurrenz würde sich freuen, wenn das nahezu unschlagba­re Jahrhunder­ttalent der olympische­n Kernsporta­rt über Tokio 2021 hinaus erhalten bliebe.

„Was Simone zeigt, gibt dem Turnen weltweit einen Schub. Wenn man jemanden hat, der so viel Aufmerksam­keit erzeugt, tut das diesem Sport nur gut“, sagte die deutsche Rekordmeis­terin Elisabeth Seitz. sid

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Foto: dpa

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