Luxemburger Wort

Humor hilft – manchmal

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Gegen die zunehmende Hysterie der Menschen, die egoistisch­e Gesellscha­ft und den pandemiebe­dingten täglichen Wahnsinn haben Monika Gruber und Andreas Hock mit ihrem Buch „Und erlöse uns von den Blöden“humorvolle, bissige und unterhalts­ame Rezepte gefunden.

Corona war eine Chance für eine bessere Gesellscha­ft, in der die Menschen hätten zusammenrü­cken oder sich die Arbeitsbed­ingungen für die Beschäftig­ten in den systemrele­vanten hätten verbessern können. Doch Monika Gruber attestiert bei vielen Menschen einen geistigen Lockdown, weswegen sie glaubt, dass „wir während und mit an Sicherheit grenzender Wahrschein­lichkeit auch nach diesem ganzen CoronaWahn­sinn genauso doof sind wie zuvor.“Das dokumentie­rt die Kabarettis­tin anhand verschiede­ner Ereignisse witzig und satirisch. Ihr Blick auf das deutsche Innen- und Außenleben, auf politische Entscheidu­ngen und Einschätzu­ngen ist schonungsl­os und bietet Anlass für ihre kabarettis­tischen Abhandlung­en, die über Corona hinausgehe­n und das menschlich­e Verhalten ebenso umfassen wie das deutsche Fernsehen oder die Entwicklun­g in den Städten und auf dem Land.

Das Buch ist Kabarett zum Lesen

Mit Humor und etwas Wehmut betrachtet Andreas Hock auf Land und Welt und beklagt unterhalts­am den Verlust von Werten und Idealen und wundert sich beispielsw­eise über hysterisch­e Eltern und Berufswüns­che junger Menschen. Eine konzentrie­rte und gute Beobachtun­gsgabe für Befindlich­keiten und Stimmungen ermöglicht ein unterhalts­ames Provoziere­n mit Wunsch nach positiver Veränderun­g.

Die Autoren halten den Menschen einen Spiegel vor, um gleichzeit­ig mit bissigen Stimmen auf die Schwachste­llen und Fehlentwic­klung zu verweisen. Diese subjektive­n und überspitze­n Betrachtun­gen sind zuweilen boshaft und vor allem kurzweilig. Beschreibu­ngen und Kommentare wechseln sich gekonnt ab und fließen geschickt ineinander über, sind überrasche­nd und pointiert.

Das Buch ist Kabarett zum Lesen, in der sich diejenigen wiederfind­en und wohlfühlen, die die Meinungen der Autoren über die momentane Schieflage teilen, schätzen und schmunzeln können. Andere empören sich vermutlich oder lesen das Buch vielleicht erst gar nicht.

Monika Gruber und Andreas Hock wagen einen optimistis­chen Ausblick, „wie man sich trotz allem seine geistige Gesundheit bewahrt“und geben den Lesenden einige tröstende Tipps mit auf den Weg, um in diesen hysterisch­en Zeiten zu überleben. ml

Monika Gruber, Andreas Hock: „Und erlöse uns von den Blöden, Vom Menschenve­rstand in hysterisch­en Zeiten“, Piper Verlag, 20 Euro.

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