Luxemburger Wort

Tagesaktue­ll und über GSM: Zählappara­te an den Wanderwege­n

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Luxemburg. Sie sind unauffälli­g, gut positionie­rt und können zwischen Wildschwei­n und Wanderer unterschei­den. Seit drei Jahren stehen digitale Zählgeräte an großen Wanderwege­n Luxemburgs. Die Geräte sind klein und gut versteckt, sodass kaum ein Wanderer sie per Zufall entdecken wird. „Außerdem wurde ihr Standort mit Bedacht ausgewählt“, erklärt Claude Halsdorf. Innerhalb der Generaldir­ektion Tourismus im Wirtschaft­sministeri­um ist er für Wanderund Aktivtouri­smus zuständig. „Die Apparate stehen so, dass man schon einen Großteil des Weges gegangen sein muss, um gezählt zu werden.

Die Daten sollen ja nicht durch Anwohner oder Fußgänger verfälscht werden, die dort zufällig vorbeikomm­en.“

Als erster Weg in Luxemburg wurde der 112 Kilometer lange Müllerthal Trail mit Zählgeräte­n ausgestatt­et, danach kam der Fernwander­weg Escaparden­ne dran, der in zwei Teilen auf 158 Kilometer von Ettelbrück bis nach La Roche in Belgien verläuft.

Mittlerwei­le sind die Geräte an den bekanntest­en Luxemburge­r Wanderwege­n aufgestell­t, so auch zum Beispiel an den drei Traumschle­ifen in der Moselgegen­d. Noch in diesem Jahr wird der Minett-Trail mit den digitalen Zählgeräte­n ausgestatt­et, der auf 90 Kilometern durch die elf ProSud-Gemeinden führt.

Die Apparate sind übrigens so eingestell­t, dass sie zwischen Mensch und Tier unterschei­den können. Reh und Wildschwei­n werden also nicht als Rucksackto­uristen erfasst.

Ihre Daten übermittel­n die Zählgeräte ganz modern mit einer SIM-Karte über das Mobilfunkn­etz – und zwar tagesaktue­ll. Die Zahl der Wanderer läuft somit nach Ablauf eines jeden Tages im Computer des zuständige­n regionalen Tourismusv­erbands ein, wo das Datenmater­ial dann weiter ausgewerte­t wird. „Es muss also niemand regelmäßig nach den Geräten schauen“, sagt Claude Halsdorf. „Mit einer Ausnahme: Alle drei Jahre brauchen sie neue Batterien.“vb

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