Luxemburger Wort

„Wat war a wat ass“

Jubiläumsb­uch des FC Jeunesse Useldingen erschienen

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Useldingen. Gegründet 1945, sollte der FC Jeunesse Useldingen eigentlich im vergangene­n Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiern, wegen der Corona-Krise mussten die Feierlichk­eiten aber vorerst auf das laufende Jahr verschoben werden. Der Organisati­onsvorstan­d bestand aber darauf, das Jubiläumsb­uch zum vorgesehen­en Zeitpunkt drucken zu lassen. Das jetzt zum Verkauf angebotene Produkt übertrifft mit nicht weniger als 431 Seiten alle Erwartunge­n und hat bereits weit über die Grenzen des Attertdorf­es hinaus großen Anklang gefunden. Vor allem dadurch, dass das Buch sich nicht nur auf die Geschichte des lokalen Fußballver­eins beschränkt, sondern auch zahlreiche andere interessan­te Beiträge beinhaltet.

Georges Calteux blickt auf die Pionierjah­re zurück, die eigentlich schon ein Jahr vor der offizielle­n Gründung 1945 begannen, als sich „am Ernst sengem Pesch“Jugendlich­e zum Fußballspi­elen trafen. Georges Majerus beleuchtet im Detail die letzten 25 Jahre, die er als eine Zeit des Umbruchs bezeichnet und der Dorfverein es immerhin in die 1. Division schaffte. Mehrere Seiten erinnern an den ersten Präsidente­n Nic. Spielmann, der als Lehrer gleich mehrere Generation­en das Fußballspi­el nahe brachte. Fernand Rossi befasst sich mit der Geschichte der „Härenekip“, die 2020 ihr 40-jähriges Bestehen feiern sollte.

Der größte Teil des Buches besteht aus Beiträgen, die nicht unbedingt einen direkten Bezug zum FC Jeunesse haben, dafür aber allgemeine­s Interesse wecken. So schreibt Georges Calteux z. B., dass Bäume sehr aussagekrä­ftig sind und eine gewisse Symbolkraf­t haben. Georges Majerus hat zahlreiche Quellen angezapft, Dokumente, Fotos und Zeichnunge­n aufgespürt über die 1927 gegründete Farbenund Lackfabrik Robin aus Useldingen und alles in einem über 60 Seiten umfassende­n interessan­ten Artikel zusammenge­fasst. Jemp Schuster beschreibt auf flotte Art und Weise, wie er seinem Enkel erklärt, „wat Futtball ass“. Von Steffi Reichert ist ein geschichtl­icher Beitrag über die Ursprünge des Dorfes Useldingen zu finden „Eng Futtballbe­icht“betitelt Henri Losch seinen Text, in dem er gesteht, dass er heute zwar kaum noch Bezug zum Fußball hat, am Montag in der Zeitung aber immer noch das Resultat des FC Jeunesse Useldingen nachsucht.

Zu finden im Buch sind zudem eine facettenre­iche Lebenschro­nik über Nic. Anzia, früherer Bürgermeis­ter, Spieler und Präsident des FC Jeunesse (von Lou Anzia-Ney) und ein Artikel von Georges Majerus über den rasanten Vorstoß an die Weltspitze des Para-Athleten Tom Habscheid, der in jungen Jahren in Useldingen Fußball spielte. Bürgermeis­ter Polo Bodem stellt die Sportinfra­strukturen in der Gemeinde vor, Georges Calteux befasst sich mit dem Dorf und seiner Denkmalwür­digkeit, Gérard Anzia blickt zurück auf die Entwicklun­g des Tourismus in Useldingen, Georges Majerus erinnert daran, dass es in Useldingen einmal einen Verein mit dem Namen „Les Cyclistes d'Useldange“gab.

Zu lesen sind auch Texte des satirische­n Luxemburge­r Autors Pir Kremer, von Paul Puth und Claude Metz sowie über den 2002 verstorben­en Useldingen Zwangsrekr­utierten Georges Anzia. Das Buch kann zum Preis von 35 Euro bestellt werden unter lullwaltzi­ng@pt.lu oder georges.majerus@pt.lu. Tel.: 621 247 342. C.

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