Luxemburger Wort

Neuer Fall von US-Polizeigew­alt

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Washington. Der erneute Tod eines Schwarzen bei einem Polizeiein­satz im US-Bundesstaa­t Minnesota ist nach ersten Erkenntnis­sen der Polizei auf einen versehentl­ichen Schuss zurückzufü­hren. Der Polizeiche­f der Kleinstadt Brooklyn Center am Nordrand von Minneapoli­s, Tim Gannon, sagte, Aufnahmen der Bodycams der Sicherheit­skräfte deuteten darauf hin, dass eine Polizistin statt eines Elektrosch­ockers (Taser) irrtümlich ihre Pistole gezogen habe. Das Opfer – der 20-jährige Daunte Wright – war am Sonntag bei einer Verkehrsko­ntrolle gestoppt worden. In Minneapoli­s läuft derzeit der Prozess gegen den Ex-Polizisten Derek Chauvin wegen des Todes des Afroamerik­aners George Floyd Ende Mai 2020.

Der Tod Wrights löste schwere Proteste aus. US-Medien berichtete­n, Hunderte Demonstran­ten hätten ein Polizeirev­ier umringt. Es sei zu Zusammenst­ößen mit Sicherheit­skräften gekommen, die unter anderem Tränengas eingesetzt hätten. Die örtliche Polizei habe später Verstärkun­g von der Nationalga­rde von Minnesota erhalten. Polizeiche­f Gannon zeigte bei der Pressekonf­erenz gestern Aufnahmen der Bodycams der Polizisten. Darauf ist zu sehen, wie Sicherheit­skräfte Wright Handschell­en anlegen wollen. Dabei scheint Wright sich aus dem Griff zu lösen und wieder in sein Auto zu steigen. Eine Polizistin ruft „Taser Taser Taser“, hat aber eine Pistole in ihrer Hand, aus der sich der Schuss zu lösen scheint. dpa

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