Schlosseinweihung als Krönung
701 Jahre nach dem Tode von Peter von Aspelt wird dem Königsmacher in der Gemeinde Frisingen gedacht
Aspelt. Die Vorfreude auf die für 2020 geplanten Feierlichkeiten in der Gemeinde Frisingen war groß, und genauso groß war die Enttäuschung, als daraus pandemiebedingt nichts wurde. Nun sollen die Feiern nachgeholt werden. Es geht um den 700. Todestag von Peter von Aspelt.
Wer dessen Grabplatte im Mainzer Dom betrachtet, der kann sich nur schwer dem Eindruck erwehren, dass es sich bei dem Erzbischof und Kurfürsten um einen gewichtigen Mann gehandelt haben muss. Den vermeintlich gebürtigen Aspelter als eine Art Superstar des 13. Jahrhunderts zu bezeichnen, ist vielleicht vermessen, und doch: Peter von Aspelt war ein Macher: ein Königsmacher. Er war bescheidener Herkunft. Geboren wurde er zwischen 1240 und 1245 als Sohn eines nichtadeligen Dienstmannes der Trierer Abtei Sankt Maxim. Weil die Aspelter Familie erst 1250 nach Trier umzog, dürfte der junge Peter in Aspelt das Licht der Welt erblickt haben.
Neue Bestimmung nach 30 Jahren
Obwohl von unfreien Eltern geboren, schaffte er es im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation eine derart wichtige und prominente Stellung zu erreichen, dass er unter anderem als der Königsmacher von Heinrich VII, Johann von Böhmen (Jang de Blannen) und Ludwig dem Bayer bezeichnet wurde.
Dies suggeriert auch die besagte Grabplatte, obwohl diese sowohl „das Bild eines außerordentlich fähigen Kirchenfürsten, als auch ein Propagandamittel seiner Nachfolger zur Steigerung ihrer eigenen Machtansprüche“war, wie der Historiker und Peter-vonAspelt-Experte David Kirt in einem „Die Warte“-Artikel im Juni vergangenen Jahres schrieb. Dennoch, solch einem gewichtigen Sohn des Ortes sollte eigentlich zu seinem 700. Todestag am 5. Juni 1320 in der Gemeinde Frisingen gedacht werden.
So war etwa geplant, den Anlass zu nutzen, um das instandgesetzte Aspelter Schloss seiner neuen Bestimmung als Kultur- und Begegnungsstätte zu übergeben. Das historische Gemäuer ist eine spätmittelalterliche Wasserburg, die später zu einer Schlossanlage ausgebaut wurde.
Die ältesten, noch bestehenden Gebäudeteile werden auf vor 1590 datiert, wobei hier aber schon vor 1100 eine frühere Burg auf römischen Ruinen errichtet worden sein soll. 1992 erwarb die Gemeinde Frisingen, unter Auflagen, für 20 Millionen Franken das Aspelter Schloss.
Nach nun fast 30 Jahren wird das zwischenzeitlich instandgesetzte Gemäuer seiner neuen Bestimmung zugeführt. Obwohl diese Feiern nun verspätet stattfinden, wird die Zeremonie offiziell als „700 Joerfeier vum Péiter vun Uespelt sengem Doudesdag“bezeichnet.