Luxemburger Wort

Gespräche zum Werk Düdelingen dauern an

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Luxemburg. Dass der Stahlkonze­rn Liberty Steel in Großbritan­nien das erste Werk zum Verkauf anbietet, löst in Luxemburg zweierlei Gefühle aus. Zum einen die Hoffnung, dass die Werke in Düdelingen sowie dessen Schwesterw­erk im belgischen Liège dadurch vielleicht mehr Luft haben, zum anderen aber auch, dass dem Standort in Düdelingen ein ähnliches Schicksal drohen könnte. Das Unternehme­n betont gestern auf Nachfrage, sich von Assets zu trennen, die nicht zum Kerngeschä­ft gehören oder für die GFG-Gruppe von Sanjeev Gupta strategisc­h nicht relevant seien. Man sehe sich alle Standorte genau an und wolle für jeden eine Lösung finden; das dauere unterschie­dlich lange, weil auch die finanziell­e Situation in jedem Werk anders sei. In Luxemburg sollen die Löhne für Juni und auch Juli sicher sein. Man führe multiple Gespräche mit dem Wirtschaft­sministeri­um und der Investitio­nsbank SNCI sowie industriel­len Partnern, heißt es, um die Zukunft des Standorts zu sichern. Nicht sicher sei, ob für alle Standorte in Belgien, Luxemburg sowie Italien eine gemeinsame Lösung gefunden werde, sondern unterschie­dliche. Auch vom französisc­hen Standort Hayange will sich Liberty Steel trennen. Die Werke in Frankreich haben keine Verbindung zum pleite gegangenen Kreditgebe­r von Liberty Steel, Greensill. Die Werke in Belgien und Luxemburg hingegen schon. Allerdings scheint das Luxemburge­r Werk finanziell besser dazustehen als das in Liège. Beide hängen aber direkt wirtschaft­lich voneinande­r ab. Am Montag hatte Liberty Steel mitgeteilt, dass für den größten britischen Standort im englischen Stocksbrid­ge mit Spezialleg­ierungen für Luft- und Raumfahrt ein Käufer gesucht wird. MeM

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