650 000 Strafzettel ausgestellt
Die meisten Verkehrsteilnehmer werden in der Hauptstadt verwarnt
Luxemburg. Polizisten und Gemeindebeamte in Luxemburg haben im Vorjahr erneut fleißig Strafzettel ausgestellt. Insgesamt 650 000 Mal griffen die Ordnungskräfte in die Tasten, um Parksünder oder Schnellfahrer aus dem In- und Ausland zu verwarnen.
Hinzu kommen noch knapp 5 700 Avertissements taxés, die zwischen dem 1. Januar und 31. Dezember vergangenen Jahres von Zollbeamten geschrieben wurden.
4,8 Millionen an Zusatzeinnahmen
Allein die Zahl der von Gemeindebeamten ausgestellten Strafzettel ist zwischen 2013 und 2019 um 64 Prozent angestiegen, wie aus einer gemeinsamen Antwort von Henri Kox (Déi Gréng), Minister für Innere Sicherheit, und Finanzminister Pierre Gramegna (DP) auf eine parlamentarische Frage des Abgeordneten Marc Goergen (Piraten) hervorgeht.
Das macht sich natürlich auch in den Budgets der Kommunen bemerkbar: 4,8 Millionen Euro an Zusatzeinnahmen durch Strafzettel verbuchten die Gemeindekassen alleine im Jahr 2019. Der Großteil davon – rund 3,2 Millionen Euro – landete auf dem Konto der Stadt Luxemburg. Aber auch in Städten wie Ettelbrück und Grevenmacher bekam im Lauf des Jahres 2019 statistisch gesehen jeder Einwohner zumindest ein Knöllchen
unter das Wischerblatt geklemmt.
Corona-Pandemie zeigt Auswirkungen
Im Jahr 2020 gingen die Gesamteinnahmen durch Verkehrswidrigkeiten im Vergleich zum Vorjahr jedoch um 820 000 Euro zurück.
Dieser Einbruch erklärt sich vermutlich durch die Corona-Krise: Wegen des Lockdowns und den damit einhergehenden Geschäftsschließungen dürften im vergangenen Jahr weniger Autos – und somit auch weniger Parksünder – in den größeren Kommunen wie Luxemburg-Stadt, Esch/Alzette oder
Differdingen unterwegs gewesen sein.
Auf die Zahlungsmoral hat sich die sanitäre Krise allerdings nicht positiv ausgewirkt, wie es scheint: Ein Fünftel der verschickten gebührenpflichtigen Verwarnungen wurde nicht rechtzeitig beglichen.