Wenn Gesundheit auf Sprache trifft
„Wie viele Menschen feststellen können, wird das Luxemburgische in den Krankenhäusern immer seltener verwendet. Auch Deutsch, eine weitere administrative Sprache, kommt immer seltener zum Einsatz, vor allem als Schriftsprache.“Das behauptet zumindest der ADR-Abgeordnete Fred Keup in seiner parlamentarischen Frage an Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP), in der er sich über den allgemeinen Sprachgebrauch in luxemburgischen Krankenhäusern erkundigt. Keup möchte unter anderem wissen, in welcher Sprache die Schilder im Innern der Spitäler verfasst sind. Der Abgeordnete erkundigt sich zudem darüber, welche Sprache auf den Internetseiten der Krankenhäuser dominiert und ob das medizinische Personal dazu angehalten wird, Luxemburgisch zu lernen.
In ihrer Antwort erklärt Lenert, dass die Beschilderung innerhalb der Krankenhäuser prinzipiell aus Piktogrammen bestehe und in Französisch verfasst sei. Die Gebäude tragen teilweise luxemburgische Namen, beispielsweise „Héichuewen“im Centre Hospitalier Emile Mayrisch (CHEM) oder „Kannerklinik“im Centre Hospitalier du Luxembourg (CHL). Die Internetauftritte seien zumeist in Französisch verfasst und im Fall des Centre Hospitalier du Nord (CHDN) sowie des Centre Hospitalier Neuro-Psyciatrique (CHNP)
In den Krankenhäusern dominiert Französisch.
zusätzlich ins Deutsche übersetzt worden. Die Hopitaux Robert Schuman arbeiteten derzeit an einer deutschen Version. Es existiere keine Richtlinie, die den Gebrauch einer bestimmten Sprache vorschreibe und eine solche sei auch nicht geplant. Das vorrangige Ziel bestehe darin, dass jeder Patient und Besucher die Hilfe erhält, die er benötigt. Dieses sei wohl auch erreicht worden, da noch nie eine Klage wegen der auf den Schildern oder den Internetseiten genutzten Sprache eingegangen sei.
Es ist zudem die Präzision, dass die im CHL festangestellten Ärzte laut Arbeitsvertrag dazu verpflichtet sind, Luxemburgisch zu lernen. Zu diesem Zweck würden Sprachkurse angeboten, an denen jährlich zehn bis 15 Personen teilnehmen. In den anderen Krankenhäusern gelte eine Vereinbarung mit der Ärztevereinigung AMMD, der zufolge ein Arzt, der kein Luxemburgisch beherrscht, dies innerhalb von 24 Monaten nachholen muss. Weil das Großherzogtum auf qualifiziertes Personal aus dem Ausland angewiesen sei, könne man Luxemburgischkenntnisse aber nicht zum Einstellungskriterium machen. MaH