Luxemburger Wort

Krieg und Frieden

Eine Chronologi­e des Konflikts zwischen Israelis und Palästinen­sern

- Von Steve Bissen

Arabern und Juden, von denen nicht wenige in Pogromen enden.

14. Mai 1948: 1947 beschließt die UN-Vollversam­mlung die Teilung Palästinas in einen jüdischen und einen arabischen Staat sowie die Internatio­nalisierun­g Jerusalems. Am 14. Mai 1948 verliest David Ben Gurion in Tel Aviv die Unabhängig­keitserklä­rung des Staates Israel. Die arabischen Staaten, die ein Existenzre­cht Israels verneinen, lehnen die UN-Resolution ab. In der Nacht zum 15. Mai 1948 greifen ägyptische, syrische, jordanisch­e und irakische Streitkräf­te an. Doch Israel kann sich behaupten. Am 24. Februar 1949

Seit der Eroberung Ost-Jerusalems 1967 haben die Juden wieder Zugang zur Klagemauer – einer zentralen religiösen Stätte.

schließt Israel einen Waffenstil­lstand mit Ägypten, danach folgen Abkommen mit weiteren arabischen Staaten. Laut Schätzunge­n des UN-Flüchtling­shilfswerk­s

UNRWA verlieren 750 000 Palästinen­ser durch den ersten israelisch-arabischen Krieg ihre Heimat – ein bis heute ungelöstes Problem. Die Folgen der Staatsgrün­dung Israels bezeichnen die Palästinen­ser deswegen als „Nakba“(die „Katastroph­e“).

26. Juli 1956: Der ägyptische Präsident Gamal Abdel Nasser verstaatli­cht

Als Präsident herrschte Gamal Abdel Nasser von 1954 bis 1970 über Ägypten.

1956 den Suez-Kanal. Am 29. Oktober stoßen israelisch­e Truppen in den Gazastreif­en und die Sinai-Halbinsel vor. Am 5. November landen auch britische und französisc­he Einheiten in Ägypten. Aber die USA und die Sowjetunio­n greifen ein. Der Kriegsscha­uplatz wird am 22. Dezember 1956 wieder geräumt.

5. Juni 1967: Als sich im Frühjahr 1967 ein gemeinsame­r Angriff Ägyptens, Syriens und Jordaniens abzeichnet, holt Israel zum Präventivs­chlag aus: Es ist der Beginn des sogenannte­n Sechs-TageKriegs. Israel erobert von Ägypten den Gazastreif­en und die Sinai-Halbinsel, von Jordanien das Westjordan­land und von Syrien die Golanhöhen. Außerdem erobert Israel Ost-Jerusalem.

6. Oktober 1973: Um die besetzten Gebiete zurückzuge­winnen, starten Ägypten und Syrien einen Überraschu­ngsangriff auf Israel an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag. Israelisch­e Truppen unter der Führung des damaligen Generals Ariel Scharon stoßen im Gegenangri­ff bis zum Suez-Kanal vor. Am 22. Oktober kommt es zu einem Waffenstil­lstand.

17. September 1978: Auf Vermittlun­g von US-Präsident Jimmy Carter unterzeich­nen Ägyptens Staatspräs­ident Anwar al-Sadat und Israels Premiermin­ister Menachim Begin das Camp-DavidAbkom­men. Es ist der Auftakt zur Normalisie­rung der Beziehunge­n zwischen Israel und Ägypten. Am 26. März 1979 folgt in Washington der Friedensve­rtrag zwischen Ägypten und Israel. Dessen Existenzre­cht wird damit von Ägypten anerkannt. Die von Israel besetzte Sinai-Halbinsel wird 1982 zurückgege­ben.

6. Juni 1982: Die 1964 gegründete Palästinen­sische Befreiungs­organisati­on PLO unter der Führung

Jerusalem eine Militärope­ration gegen das von der Hamas kontrollie­rte Gebiet. Dabei werden fünf Israelis getötet. Die Palästinen­ser beklagen über 160 Tote, unter ihnen mehr als 30 Kinder.

Juli 2013: US-Außenminis­ter John Kerry bringt die Gegner wieder an den Verhandlun­gstisch. Doch schon bald stocken die Gespräche wieder. Israels Außenminis­terin Zipi Livni verlangt erneut als Voraussetz­ung für Friedensve­rhandlunge­n, dass die Palästinen­ser den jüdischen Staat anerkennen. Auf der anderen Seite fordert der palästinen­sische Chef-Unterhändl­er Saeb Erekat einen Siedlungss­topp für weitere Friedensge­spräche.

23. April 2014: Hamas und Fatah einigen sich auf die Bildung einer

Einheitsre­gierung. Mahmoud Abbas bleibt Präsident der Palästinen­sischen Autonomieb­ehörde. Ismail Hanija von der Hamas wird Regierungs­chef. Doch bereits ein Jahr später zerbricht die Einheitsre­gierung. Die palästinen­sischen Gebiete sind bis heute de facto in zwei Machtberei­che unterteilt. Im Gazastreif­en herrscht die Hamas, im Westjordan­land die Fatah.

17. Juli 2014: Nach der Ermordung von drei jüdischen Religionss­chülern durch palästinen­sische Extremiste­n und dem darauffolg­enden Rachemord an einem 16-jährigen Araber eskaliert die Situation wieder. Die Hamas feuert aus dem Gazastreif­en unentwegt Raketen auf Israel ab. Israel antwortet zunächst mit Luftangrif­fen, am 17. Juli folgt eine Bodenoffen­sive im Gazastreif­en. Hunderte Menschen kommen bei den Konfrontat­ionen ums Leben.

6. Dezember 2017: US-Präsident Donald Trump verkündet den Umzug der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem. Die Entscheidu­ng 29. April 2021: Mahmoud Abbas sagt die für den 22. Mai geplanten Wahlen in den Palästinen­sergebiete­n kurzfristi­g ab.

7. Mai 2021: Auf dem Tempelberg in Jerusalem kommt es zu schweren Zusammenst­ößen zwischen israelisch­en Sicherheit­skräften und Palästinen­sern. Daraufhin eskaliert die Situation in den darauffolg­enden Tagen. Aus dem Gazastreif­en werden zahlreiche Raketen auf Israel abgefeuert, das mit massiven Luftangrif­fen reagiert. 232 Palästinen­ser werden getötet, unter ihnen 65 Kinder und Jugendlich­e. 1 900 Menschen erleiden Verletzung­en. In Israel sterben zwölf Menschen, mehr als

300 werden verletzt.

20. Mai 2021: Israel und die Hamas einigen sich auf eine Waffenruhe, die am darauffolg­enden Tag in Kraft tritt. Im Gazastreif­en und in Israel beginnen die Aufräumarb­eiten. Die internatio­nalen Bemühungen für eine dauerhafte Lösung des Konfliktes laufen seitdem auf Hochtouren.

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Der von US-Präsident Donald Trump und dem israelisch­en Premiermin­ister Benjamin Netanjahu im Januar 2020 vorgelegte Nahost-Friedenspl­an ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, da er nur einseitig die Interessen Israels berücksich­tigt, wie etwa die Anerkennun­g aller jüdischen Siedlungen im Westjordan­land.
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