Fola am Ziel der Träume
Mit dem 3:0-Derbysieg gegen Jeunesse sichern sich die Escher den Gewinn der Meisterschaft
Fola Esch heißt der Meister der Fußballsaison 2020/2021. Nachdem die Escher aufgrund des coronabedingten Abbruchs in der vergangenen Spielzeit den Titel nicht offiziell zugesprochen bekamen, brachte Fola gestern Nachmittag durch einen am Ende souveränen 3:0-Sieg auf der Escher Grenz den achten Meistertitel der Vereinsgeschichte unter Dach und Fach.
Vor 750 Zuschauern durfte sich das Team von Trainer Sébastien Grandjean am Ende verdient von den eigenen Anhängern feiern lassen. Auch wenn die Meisterschale erst am Abend auf dem Escher Gaalgebierg überreicht wurde, und die Sektkorken auf der Grenz noch nicht knallten, war die Freude im Lager der Fola riesengroß.
Die Mannschaft hat in den letzten drei Begegnungen gegen Differdingen, Wiltz und Jeunesse dem Druck standgehalten und die wichtigen und notwendigen Punkte bei einem Torverhältnis von 13:0 eingefahren.
Überglücklicher Grandjean
„Ein riesengroßes Kompliment an meine Spieler. Wir haben immer an unsere Stärke geglaubt und uns auch nicht von Rückschlägen aus der Bahn werfen lassen. In den letzten drei Partien hat sich die Mannschaft als echte Einheit gezeigt und war mental absolut auf der Höhe. Wenn man nach dem letzten Spieltag auf dem ersten Platz steht, dann ist der Titel auch verdient“, zeigte sich Coach Grandjean, für den es der erste Titel seiner Trainerkarriere ist, nach getaner Arbeit überglücklich.
Dabei lief gestern Nachmittag nicht alles optimal für die Escher. Neben dem Ausfall von Torjäger Zachary Hadji, musste auch Cedric Sacras bereits nach acht Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Zudem war Jeunesse in den ersten 20 Minuten die bessere Mannschaft und hätte durchaus in Führung gehen können. Eine gewisse Nervosität war bei Fola schon zu erkennen.
„Mir war klar, dass wir in diesem Derby nichts geschenkt bekommen. Wir hatten zu Beginn einige heikle Situationen zu überstehen. Doch danach haben wir uns gesteigert und den Umständen getrotzt. Die Mentalität der Spieler war herausragend und wie in der gesamten Saison hat die Mischung aus jungen und erfahrenen Akteuren den Unterschied ausgemacht“, sparte Grandjean nicht mit Lob.
Kapitän Julien Klein zeigte sich nach Spielschluss in bester Feierlaune. „Nun haben wir endlich diesen Titel. Wir waren bereits in der vergangenen Saison die beste Mannschaft. Nun haben wir dies bestätigt. Ich könnte nicht glücklicher sein. Es war ein toller Dreikampf mit F91 und Hesperingen. Jede Mannschaft hatte ihre Schwächephase, doch ich denke, dass wir letztendlich die größte Konstanz an den Tag gelegt haben. Vor allem die Art und Weise, wie wir die letzten drei Begegnungen gemeistert haben, ist eines Meisters absolut würdig. Wir haben uns immer gesagt, dass der Titel ein Bonus wäre und so haben wir uns nie unter Druck setzen lassen.“
Dikabas schönster Erfolg
Wie man auf eine spannende Art und Weise Meister wird, weiß Rodrigue Dikaba. In der Saison 2015/2016 rettete Dikaba damals dem F91 Düdelingen mit seinem Treffer zum 1:1 gegen Wiltz am letzten Spieltag vor der damals punktgleichen Fola den Titel.
„Klar, das war ein tolles Gefühl, doch der jetzige Titel fühlt sich noch besser an. Es ist für mich der schönste Erfolg meiner Karriere, weil er irgendwie unerwartet kam. Niemand hatte uns vor der Saison auf der Rechnung. Doch zusammen mit dem Trainerteam sind wir gewachsen und haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Der Verein bringt es fertig, junge Talente zu integrieren und so haben wir eine tolle Mischung. Mit diesem Titel haben wir uns belohnt und er ist am Ende auch absolut verdient, weil wir perfekt mit dem Druck umgegangen sind.“
Auch Stefano Bensi sprach nach dem achten Meistertitel für Fola von einer ungewöhnlichen Saison mit einem verdienten Escher Meister. „Dieser Titel ist die Bestätigung für die Arbeit, die wir bereits in der vergangenen Saison begonnen haben. Zusammen mit dem Trainer haben wir versucht, eine neue Philosophie zu entwickeln und diese hat sich ausgezahlt. Wir haben eine tolle Gruppe zusammen, die es geschafft hat, die Abgänge zu kompensieren. Ich bin mir auch sicher, dass uns das unglückliche Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation in Armenien auf dem Weg zu diesem Titel geholfen hat. Dort haben wir nämlich gesehen, dass bis zur letzten Minute alles möglich ist, wenn man daran glaubt.“
Und mit diesem Glauben hat Fola eine der spannendsten Meisterschaften der vergangenen Jahre für sich entschieden.