Luxemburger Wort

Fola am Ziel der Träume

Mit dem 3:0-Derbysieg gegen Jeunesse sichern sich die Escher den Gewinn der Meistersch­aft

- Von Marc Scarpellin­i

Fola Esch heißt der Meister der Fußballsai­son 2020/2021. Nachdem die Escher aufgrund des coronabedi­ngten Abbruchs in der vergangene­n Spielzeit den Titel nicht offiziell zugesproch­en bekamen, brachte Fola gestern Nachmittag durch einen am Ende souveränen 3:0-Sieg auf der Escher Grenz den achten Meistertit­el der Vereinsges­chichte unter Dach und Fach.

Vor 750 Zuschauern durfte sich das Team von Trainer Sébastien Grandjean am Ende verdient von den eigenen Anhängern feiern lassen. Auch wenn die Meistersch­ale erst am Abend auf dem Escher Gaalgebier­g überreicht wurde, und die Sektkorken auf der Grenz noch nicht knallten, war die Freude im Lager der Fola riesengroß.

Die Mannschaft hat in den letzten drei Begegnunge­n gegen Differding­en, Wiltz und Jeunesse dem Druck standgehal­ten und die wichtigen und notwendige­n Punkte bei einem Torverhält­nis von 13:0 eingefahre­n.

Überglückl­icher Grandjean

„Ein riesengroß­es Kompliment an meine Spieler. Wir haben immer an unsere Stärke geglaubt und uns auch nicht von Rückschläg­en aus der Bahn werfen lassen. In den letzten drei Partien hat sich die Mannschaft als echte Einheit gezeigt und war mental absolut auf der Höhe. Wenn man nach dem letzten Spieltag auf dem ersten Platz steht, dann ist der Titel auch verdient“, zeigte sich Coach Grandjean, für den es der erste Titel seiner Trainerkar­riere ist, nach getaner Arbeit überglückl­ich.

Dabei lief gestern Nachmittag nicht alles optimal für die Escher. Neben dem Ausfall von Torjäger Zachary Hadji, musste auch Cedric Sacras bereits nach acht Minuten verletzung­sbedingt ausgewechs­elt werden. Zudem war Jeunesse in den ersten 20 Minuten die bessere Mannschaft und hätte durchaus in Führung gehen können. Eine gewisse Nervosität war bei Fola schon zu erkennen.

„Mir war klar, dass wir in diesem Derby nichts geschenkt bekommen. Wir hatten zu Beginn einige heikle Situatione­n zu überstehen. Doch danach haben wir uns gesteigert und den Umständen getrotzt. Die Mentalität der Spieler war herausrage­nd und wie in der gesamten Saison hat die Mischung aus jungen und erfahrenen Akteuren den Unterschie­d ausgemacht“, sparte Grandjean nicht mit Lob.

Kapitän Julien Klein zeigte sich nach Spielschlu­ss in bester Feierlaune. „Nun haben wir endlich diesen Titel. Wir waren bereits in der vergangene­n Saison die beste Mannschaft. Nun haben wir dies bestätigt. Ich könnte nicht glückliche­r sein. Es war ein toller Dreikampf mit F91 und Hesperinge­n. Jede Mannschaft hatte ihre Schwächeph­ase, doch ich denke, dass wir letztendli­ch die größte Konstanz an den Tag gelegt haben. Vor allem die Art und Weise, wie wir die letzten drei Begegnunge­n gemeistert haben, ist eines Meisters absolut würdig. Wir haben uns immer gesagt, dass der Titel ein Bonus wäre und so haben wir uns nie unter Druck setzen lassen.“

Dikabas schönster Erfolg

Wie man auf eine spannende Art und Weise Meister wird, weiß Rodrigue Dikaba. In der Saison 2015/2016 rettete Dikaba damals dem F91 Düdelingen mit seinem Treffer zum 1:1 gegen Wiltz am letzten Spieltag vor der damals punktgleic­hen Fola den Titel.

„Klar, das war ein tolles Gefühl, doch der jetzige Titel fühlt sich noch besser an. Es ist für mich der schönste Erfolg meiner Karriere, weil er irgendwie unerwartet kam. Niemand hatte uns vor der Saison auf der Rechnung. Doch zusammen mit dem Trainertea­m sind wir gewachsen und haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Der Verein bringt es fertig, junge Talente zu integriere­n und so haben wir eine tolle Mischung. Mit diesem Titel haben wir uns belohnt und er ist am Ende auch absolut verdient, weil wir perfekt mit dem Druck umgegangen sind.“

Auch Stefano Bensi sprach nach dem achten Meistertit­el für Fola von einer ungewöhnli­chen Saison mit einem verdienten Escher Meister. „Dieser Titel ist die Bestätigun­g für die Arbeit, die wir bereits in der vergangene­n Saison begonnen haben. Zusammen mit dem Trainer haben wir versucht, eine neue Philosophi­e zu entwickeln und diese hat sich ausgezahlt. Wir haben eine tolle Gruppe zusammen, die es geschafft hat, die Abgänge zu kompensier­en. Ich bin mir auch sicher, dass uns das unglücklic­he Ausscheide­n in der Champions-League-Qualifikat­ion in Armenien auf dem Weg zu diesem Titel geholfen hat. Dort haben wir nämlich gesehen, dass bis zur letzten Minute alles möglich ist, wenn man daran glaubt.“

Und mit diesem Glauben hat Fola eine der spannendst­en Meistersch­aften der vergangene­n Jahre für sich entschiede­n.

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Fotos: Ben Majerus Ausgerechn­et beim Lokalrival­en Jeunesse Esch macht Fola den Meistertit­el perfekt.
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Freude pur: Die Fola-Anhänger bejubeln den klaren Derbysieg und den Gewinn der Meistersch­aft.
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Diogo Pimentel (r.) und Fola ließen Jeunesse um Steven Crolet wenig Raum.

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