Sprung auf Platz zwei
F91 übertrifft sein Saisonziel und wird Vizemeister
Es hätte ohnehin an ein kleines Wunder gegrenzt. Nur eine gleichzeitige Niederlage von Fola und Hesperingen hätte für F91 eine minimale Chance auf den Titel bedeutet. Bei aller Enttäuschung über den im Spiel in Wiltz (0:0) offenkundig verpassten Meistertitel überwog bei Düdelingen dann doch die Freude über den erneuten Einzug in das europäische Geschäft.
Denn nach dem Rückzug von Investor Flavio Becca und den schmerzhaften Abgängen von langjährigen Leistungsträgern, durfte man vor der Saison in Düdelingen nicht zwingend von Titelambitionen ausgehen.
Trainer Carlos Fangueiro meinte, dass „es eine großartige Spielzeit für uns war. Vor der Saison hielt ich es für realistisch, dass wir Vierter werden können, jetzt ist es Platz zwei geworden. Es war eine Übergangssaison mit einem personellen Umbruch für den Club. Ich bin stolz, dass es die Mannschaft so gut gemacht hat“.
Es fehlen zwei Punkte
Am Ende fehlten dann nur zwei Punkte zum 16. Titel. Dennoch gab es deutlich mehr Licht als Schatten in einer Saison voller Unwägbarkeiten. Das sahen auch die Anhänger so. So prangte in überdimensional großen Lettern „Merci für die super Saison 20/21“und „Back to Europa“an der Stadionmauer. Die leisen Hoffnungen auf den unrealistisch erscheinenden Titelgewinn wurden spätestens nach dem 2:0-Zwischenstand der Fola beim Stadtduell gegen Jeunesse zerstört.
Das Eigentor von Bruno Correia sowie drei verwandelte Foulelfmeter brachten F91 gestern einen 4:3-Sieg gegen RM Hamm Benfica. Mario Pokar, der den Club nach fünf Jahren und 130 Pflichtspieleinsätzen verlässt, war überglücklich, seiner Mannschaft zum Europapokaleinzug verholfen zu haben. „Es war ein emotionaler Abschied nach fünf tollen Jahren. Wir haben das Saisonziel mit Platz zwei übertroffen. Ich bin traurig, weil wir die Meisterschaft nur um zwei Punkte verpasst haben. Ich werde Düdelingen immer im Herzen haben.“
Linksverteidiger Chris Stumpf resümierte, dass „wir unser Ziel, in der nächsten Saison wieder europäisch zu spielen, erreicht haben. Das war das Wichtigste“.