Luxemburger Wort

Lockerunge­n in Sicht

Gesundheit­s- und Mittelstan­dskommissi­on beraten über Teststrate­gie und weitere Öffnungen

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Die Bilanz bei der Teststrate­gie, die seit den letzten Öffnungssc­hritten gilt, fällt gemischt aus: „Die Tests führen zu Erleichter­ungen. Doch die Strategie ist nicht perfekt“, so das Fazit von Mars Di Bartolomeo (LSAP) gestern nach der gemeinsame­n Sitzung der Gesundheit­sund der Mittelstan­dskommissi­on. Mittelstan­dsminister Lex Delles (DP) und Santé-Direktor Jean-Claude Schmit hatten zuvor in den Ausschüsse­n erste Ergebnisse präsentier­t.

Ein Negativpun­kt bei den Schnell- und Selbsttest­s liegt in der fehlenden Informatio­nspflicht, betont die Vorsitzend­e der Mittelstan­dskommissi­on Simone Beissel (DP). Die Verpflicht­ung, positive Befunde bei der Santé zu melden, musste in letzter Sekunde aus dem aktuellen Covid-Gesetz gestrichen werden, weil die erforderli­che gesetzlich­e Grundlage nicht gegeben ist. Freiwillig­e Rückmeldun­gen von positiv Getesteten sind kaum eingegange­n.

Die Gastronomi­ebetriebe sähen es natürlich am liebsten, wenn die

Tests schnell der Vergangenh­eit angehören würden. Doch dies wird wohl ein frommer Wunsch bleiben. Da die Regeln in den Nachbarlän­dern meist strenger sind, würde ein Ende der Testpflich­t wahrschein­lich zu Verwerfung­en führen, gibt Beissel zu bedenken. Sie hofft daher, dass noch mehr Gemeinden sich an der Verteilung der Test-Kits beteiligen werden. Die Beihilfen für die Betriebe werden wahrschein­lich über den 12. Juni hinaus verlängert.

Mögliche Lockerunge­n

Di Bartolomeo geht angesichts der positiven Entwicklun­g der Fallzahlen und der Fortschrit­te bei der Impfkampag­ne davon aus, dass das neue Covid-Gesetz mit an Sicherheit grenzender Wahrschein­lichkeit weitere Lockerunge­n beinhalten wird. Zur Dispositio­n stehen unter anderem die Ausgangssp­erre sowie die Sperrstund­e in der Gastronomi­e. Denkbar sind aber auch Anpassunge­n bei der Zahl der Besucher, die man zuhause empfangen darf oder bei der Anzahl der

Gäste, die im Restaurant oder im Café zusammen an einem Tisch sitzen dürfen.

Erleichter­ungen erwartet Di Bartolomeo auch für Getestete, Geimpfte oder Genesene, die so genannten „3G“: „Das 3G-Zertifikat schafft eine gute Perspektiv­e, vor allem im Grenzverke­hr aber auch

Die Impfung der 18- bis 30Jährigen scheitert u.a. am fehlenden Impfstoff. im Land selbst.“Den Geimpften, Getesteten und Genesenen könnten unter anderem bei Sport- oder Kulturvera­nstaltunge­n wieder mehr Freiheiten eingeräumt werden, meint der Vorsitzend­e der Santé-Kommission.

Wie diese Freiheiten genau aussehen werden, wird sich am Mittwoch, spätestens aber am Freitag zeigen, wenn die Regierung ihre Pläne für das neue Covid-Gesetz präsentier­t. Das Parlament wird wahrschein­lich am 11. Juni über den Text abstimmen. Das aktuelle Covid-Gesetz läuft am 12. Juni aus.

Im Rahmen der Ausschusss­itzung wurde auch eine mögliche Impfung für Jugendlich­e ab zwölf Jahren thematisie­rt. Das entspreche­nde Gutachten vom Conseil supérieur des maladies infectieus­es wird noch in dieser Woche erwartet. Sollte der Rat grünes Licht geben, bleibt aber immer noch ein Problem: Nach wie vor gibt es nicht genug Impfstoff. Dies gilt auch für die Altersgrup­pe der 18 bis 30-Jährigen, die bislang durch das Impfraster gefallen sind. DS

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Foto: AFP

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