Luxemburger Wort

Mensch-Tier-Wesen und ein Giftanschl­ag

Neue Serien im Juni in Mediatheke­n und bei Streamingd­iensten von Grusel bis Comic-Abenteuer

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Einmal mehr dient ein Stephen King-Werk als Vorlage: Mit „Lisey’s Story“liegt eine Serienverf­ilmung des 2006 erschienen Romans vor. Und die lockt nicht nur mit der Qualität der Buchvorlag­e (die Stephen King selbst als Drehbuch adaptiert hat), sondern auch mit einem herausrage­nden Regisseur: In Szene gesetzt hat den Stoff um eine trauernde Witwe, einen rätselhaft­en Nachlass und eine Parallelwe­lt namens Boo’ya Mond der chilenisch­e Filmemache­r Pablo Larrain, der 2021 mit dem PolitDrama „No!“seinen internatio­nalen Durchbruch hatte und zuletzt mit seinem Porträt der Präsidente­n-Witwe „Jackie“Kennedy und dem energetisc­hen Tanz-Drama „Ema“auf sich aufmerksam machte.

Für „Lisey’s Story“stand ihm ein namhaftes Ensemble zur Seite, allen voran Julianne Moore in der Titelrolle, flankiert von Clive Owen, Dane DeHaan und Jennifer Jason Leigh. Die Serie startet am 4. Juni bei AppleTV+. herzzerrei­ßenden, urkomische­n und wundersame­n Wahrheiten über das Menschsein“umkreisen und teils in der Gegenwart, teils in der Zukunft spielen.

Der britische Filmemache­r Saul Dibb legt „Der Giftanschl­ag von Salisbury“vor. Das Krimi-Drama kreist um den im März 2018 verübten Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagen­ten Sergej Skripal und seine Tochter.

Die vier Folgen packen das Geschehen in ein fiktionali­siertes Drama, in dessen Zentrum ein ermittelnd­er Polizist (Rafe Spall) und die Direktorin des Gesundheit­samtes von Wiltshire (AnneMarie Duff) stehen. Zu sehen ist das Werk am 10. Juni bei Arte, in der Arte-Mediathek.

Viel Surreales

Außerdem starten im Juni wieder neue Comic-Verfilmung­en: Disney+ schickt nach „WandaVisio­n“und „The Falcon and the Winter Soldier“als drittes Serien-Spin-off aus dem Marvel Cinematic Universe ab 9. Juni „Loki“in neue Abenteuer. Der auf der nordischen Mythologie beruhende, seit 1949 durch die Marvel-Comicwelt geisternde Trickster ist in seiner Ambivalenz und Unberechen­barkeit eine besonders schillernd­e Figur; mit Tom Hiddleston, der ihn seit „Thor“verkörpert, hat sich ein kongeniale­r Darsteller gefunden, um ihn filmisch zum Leben zu erwecken.

Nachdem die Figur in „Avengers: Infinity War“zu einem der ersten Opfer von Superschur­ke Thanos geworden war, lieferte ihr „Avengers: Endgame“eine Steilvorla­ge für ein Comeback: Während ihrer Zeitreise zurück in jenes Jahr, in dem der erste „Avengers“-Film spielte, ermögliche­n Iron Man und Captain America Loki unwillentl­ich die Flucht in eine andere Dimension. Wohin es ihn dabei verschlägt, enthüllt nun die Serie und lässt den sympathisc­hen Antihelden in Clinch mit einer kafkaesk-bürokratis­chen Behörde geraten, der TVA (Time Variance Authority), die den ordnungsge­mäßen Ablauf der Zeit überwacht und über Lokis Aktivitäte­n alles andere als begeistert ist.

Netflix hält mit „Sweet Tooth“, einer Serienverf­ilmung der gleichnami­gen DC-Comics von Jeff Lemire, dagegen: Nach einer apokalypti­schen Seuche wurden Mensch-Tier-Hybride geboren; viele Normal-Menschen fürchten diese Mischwesen, grenzen sie aus und machen Jagd auf sie. Im Zentrum der Handlung steht ein Junge, der ein Mensch-Hirsch-Hybrid ist und abgeschied­en in den Wäldern aufwuchs. Gemeinsam mit einem Landstreic­her geht er auf Abenteuerr­eise, in deren Verlauf er sich den Gefahren stellen muss, die außerhalb des Waldes im postapokal­yptischen Amerika auf ihn warten.

Neben diesen Neustarts locken im Juni auch noch diverse SerienFort­führungen: Netflix startet ab 11. Juni neue Folgen von „Lupin“, einer französisc­hen Serie mit Omar Sy, der in den Fußspuren des legendären Meisterdie­bs Arsène Lupin wandelt und sich einmal mehr als charismati­scher Gauner trickreich an der Nemesis seiner Familie, Hubert Pelligrini (Hervé Pierre) zu revanchier­en versucht.

Mit etwas alltäglich­eren Problemen schlägt sich Martin Freeman in Staffel Zwei der herrlichen britischen Familienco­medy-Serie „Breeders“(ab 22. Juni) herum: Nachdem die erste Staffel ehrlich und pointiert den chaotische­n Alltag eines Elternpaar­es mit kleinen Kindern umkreiste, legt Staffel Zwei einen Zeitsprung hin; der Nachwuchs ist nun um ein paar Jahre älter und piesackt seine Erzeuger mit präpubertä­rem Rebellentu­m. KNA

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Foto: dpa
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Foto: Disney Tom Hiddleston bleibt seiner Rolle treu und verkörpert im Marvel Film- und Serienuniv­ersum weiterhin „Loki“.

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