Nächster Versuch
Die Fußball-Nationalmannschaft will endlich wieder ein Testspiel gewinnen
Die FLF-Auswahl hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Während die Resultate in der Nations League sowie in EM- und WM-Qualifikationskampagnen immer besser wurden, musste die Fußball-Nationalmannschaft zuletzt in Testspielen aber immer wieder Niederlagen hinnehmen. Seit dem 5. Juni 2018, dem 1:0-Sieg gegen Georgien, hat Luxemburg keinen freundschaftlichen Vergleich mehr gewonnen.
Das soll sich heute Abend (19 Uhr) in Malaga ändern. Im Süden Spaniens trifft das Team von Nationaltrainer Luc Holtz auf Norwegen. „Wir haben zuletzt stets Testspiele vor Qualifikationspartien bestritten. Diese haben wir also zur Vorbereitung genutzt. Jetzt kann ich das bestmögliche Team aufs Feld schicken, zumindest das, was nach den vielen Verletzungen noch übrig bleibt“, so der FLFCoach.
Holtz muss auf zahlreiche Leistungsträger verzichten. Neben Lars Gerson und Maxime Chanot fehlen unter anderem Leandro Barreiro und Vincent Thill, die zwar nach Malaga mitgereist sind, jedoch nicht im Kader stehen. Aldin Skenderovic ist gesperrt und auch Chris Philipps ist verletzt.
Zudem ist der Respekt vor dem Gegner groß. Zwar qualifizierte sich Norwegen in der jüngsten Vergangenheit für kein großes Turnier, doch Spieler wir Erling Haaland und Martin Ödegaard sind internationale Stars. „Haaland ist ein Tier. Er ist nur sehr schwer zu bewegen und wenn er Freiräume hat, kann er großen Schaden anrichten. Er wird uns wehtun, wenn wir es ihm erlauben. Es wird eine große Herausforderung, ihn zu verteidigen“, erklärt Holtz.
Dass die Form bei Fußballern oft nach Saisonende abnimmt, bereitet dem Trainer keine Sorgen. „Ich war überrascht, wie schnell einige, die seit Wochen nicht mehr gespielt haben, zurück im Rhythmus waren. Das Team ist komplett fokussiert und das ist besonders wichtig. Wenn man nur 80 Prozent gibt, besteht nicht nur das Risiko auf eine Niederlage, sondern auch auf eine Verletzung.“
Carlsons Comeback
Von einer solchen hat sich Dirk Carlson erst kürzlich erholt. Der 23-Jährige ist nach überstandenem Ermüdungsbruch eine Option für die Startelf. Da gleich mehrere Innenverteidiger ausfallen, könnte Carlson, der bei der FLF-Auswahl bis dato größtenteils auf der linken Abwehrseite spielte, ins Zentrum rücken.
Enes Mahmutovic musste zuletzt trotz seiner starken Leistung beim 1:0-Sieg gegen Irland zurück auf die Bank. Heute könnte sich der 24-Jährige für die nächsten WMQualifikationsspiele empfehlen. Da der Innenverteidiger zu Wochenbeginn aufgrund einer kleinen Blessur nicht mittrainieren konnte, musste Holtz allerdings die letzte Einheit abwarten. Neben Mahmutovic möchten sich auch einige Mittelfeldspieler beim Trainer
für einen Stammplatz empfehlen.
Durch die Ausfälle von Vincent Thill und Barreiro könnten Sébastien Thill und Maurice Deville heute eine Chance erhalten. Gerson Rodrigues und Danel Sinani sollen gegen Norwegen wie gewohnt für Torgefahr sorgen.
Rodrigues will nach England
Rodrigues tankte in den vergangenen Monaten ordentlich Selbstbewusstsein. Der 25-Jährige gewann mit Dynamo Kiew das Doublé in der Ukraine und traf Ende März in der WM-Qualifikation sowohl beim 1:0-Sieg gegen Irland als auch bei der 1:3-Niederlage gegen Portugal.
„Ich möchte bei der Nationalmannschaft immer beweisen, dass ich mich verbessert habe. Die Tore taten mir gut, jetzt müssen wir als Mannschaft weiter Selbstvertrauen tanken.“Vor Duellen mit
Vahid Selimovic (7/1)
Stars wie Haaland hat der Luxemburger keine Angst. „Mir ist es egal, ob ich gegen Cristiano Ronaldo, Lionel Messi oder Ronaldinho spiele. Die haben alle auch nur zwei Beine. Natürlich freue ich mich auf Partien gegen solch große Spieler, und auch Haaland verdient größten Respekt für seine Leistungen. Doch nach der Begegnung sehen wir, an wen man sich erinnern wird.“
Rodrigues ist bereit für den nächsten Schritt. „Die Premier League wäre ideal für mich. Ich bin wie dafür gemacht.“Falls der vielseitige Offensivakteur heute gegen Norwegen zum dritten Mal in Folge trifft, hat Luxemburg gute Chancen, dass die Negativserie in Testspielen endlich endet. „Ich erwarte viel von Gerson“, sagt Holtz.