Kühle Zeiten
Durchschnittstemperatur im Frühjahr 2021 deutlich unter dem klimatischen Mittelwert
Luxemburg. Richtig schöne Frühlingstage, die dazu einluden, sich stundenlang im Freien aufzuhalten, hat es in den vergangenen Wochen zwar gegeben, generell blieb es aber eher bei einzelnen Momenten, an denen die Sonne bei recht angenehmen Temperaturen zu sehen war. Denn anders als im vergangenen Jahr konnte sich das gute Wetter in diesem Frühjahr nicht dauerhaft durchsetzen.
Insbesondere die Temperaturen blieben hinter dem Soll zurück. Wie der saisonalen Bilanz des staatlichen Wetterdienstes Meteolux zu entnehmen ist, war das Frühjahr 2021 mit durchschnittlich 7,5 Grad Celsius das kühlste seit 2013. Im langjährigen Schnitt der Jahre 1991 bis 2020 wurde für die Monate März, April und Mai ein Mittelwert von 9,6 Grad Celsius gemessen.
Wohl hatte die Durchschnittstemperatur im März mit 5,7 Grad noch dem Mittelwert entsprochen. Der April lag mit seinen 6,7 Grad dann aber um 2,9 Grad unter dem Sollwert. Im Mai war die Differenz gar noch signifikanter: An der Wetterstation in Findel wurde im vergangenen Monat ein Mittelwert von 10 Grad gemessen, das sind 3,5 Grad weniger als im langjährigen Schnitt.
Sommer- und Frosttage
Angesichts der doch recht niedrigen Durchschnittstemperaturen ist es kein Wunder, dass es nur selten richtig warm war. So überstieg das Thermometer nur an insgesamt fünf Tagen die 20-GradMarke. Dies war an drei aufeinanderfolgenden Tagen zwischen dem 30. März und 1. April der Fall, dann aber erst wieder im Mai. Am 9. Mai wurden dabei gar 25 Grad gemessen. Es war der wärmste Tag in diesem Frühjahr und an der Wetterstation in Findel der einzige sogenannte Sommertag mit 25 Grad oder mehr. An mehreren Stationen der Administration des Services Techniques de l’Agriculture (ASTA) war unterdessen bereits am 31. März ein Sommertag registriert worden. Zum Vergleich: Zwischen 1991 und 2020 wurden im Schnitt 3,5 Sommertage verzeichnet.
Kalt war es unterdessen richtig oft. An der Wetterstation in Findel wurden im März und April insgesamt 15 Eistage mit Minimaltemperaturen unter dem Gefrierpunkt gezählt. Das sind deren 4,5 mehr, als zu erwarten waren. In der ersten Maiwoche blieb es nachts weiterhin kühl, die Mindesttemperaturen lagen dabei jedoch stets über null Grad, wenn auch teilweise nur sehr knapp.
Doch auch wenn es oft kalt war, blieben Extremtemperaturen in diesem Frühling aus. Der Minimalwert, gemessen am 7. März, lag bei -3,7 Grad Celsius. Einen Frosttag, an dem auch die Maximaltemperaturen nicht über dem Gefrierpunkt lagen, gab es nicht.
Insgesamt zu wenig Regen
Einen nassen Eindruck hinterließ insbesondere die zweite Mai-Hälfte. Im vergangenen Monat hatte es denn auch mit insgesamt 80,8 Litern Niederschlag pro Quadratmeter etwas mehr Regen gegeben, als im langjährigen Schnitt (71,2). Um das Niederschlagsdefizit aus den Monaten März und April wettzumachen, hat das aber nicht ausgereicht. In diesen beiden Monaten waren nämlich insgesamt nur 76,4 Liter pro Quadratmeter gemessen worden.
Somit blieb der Niederschlag über das gesamte Frühjahr mit 157,2 Liter pro Quadratmeter mehr als zehn Prozent unter dem langjährigen Mittel (179,3). Aufgeteilt haben sich Regen und Co. auf insgesamt 37 Tage. Den Statistiken zufolge wären deren 41,5 zu erwarten gewesen. Auch die Anzahl der Nebeltage (1), Schneedeckentage (2), und Gewittertage (4) lag unter dem Sollwert.
Sonnenscheinstunden hat es unterdessen verhältnismäßig viele gegeben. Zwischen dem 1. März und dem 31. Mai war die Sonne an insgesamt 618,8 Stunden zu sehen, dies sind deren fast 60 mehr als im klimatischen Mittel. Einen maßgeblichen Anteil daran hatten die sonnenscheinreichen Monate März und April. Der Mai war unterdessen recht grau. Mit 187,1 Sonnenscheinstunden wurden hier nur etwa vier Fünftel der Sollstunden erreicht.
Gewitter im Anmarsch
Nachdem sich das Wetter in den vergangenen Tagen noch recht sommerlich gezeigt hatte, ist von heute an nun aber wieder mit unbeständigeren Bedingungen zu rechnen.
Der staatliche Wetterdienst Meteolux hat für heute von 12 bis 21 Uhr für das ganze Land eine Warnung der Stufe Gelb vor Gewittern herausgegeben. Lokal könnten diese mit bis zu 15 Litern Niederschlag pro Quadratmeter sowie einer bis zu einen Zentimeter hohen Hagelschicht einhergehen. Auch morgen sind laut aktuellen Vorhersagen noch Gewitter möglich. Am Samstag wechseln sich dann Sonne und Regen ab, bevor es am Sonntag wieder trockner werden soll.
Von den Temperaturen her bleibt es recht warm. Heute sind bis zu 25 Grad Celsius möglich, morgen bis zu 24 Grad und am Wochenende dann 21 Grad. Auch nachts fällt das Thermometer vorerst nicht mehr unter die ZehnGrad-Marke.