Luxemburger Wort

Internetnu­tzung boomt

Luxemburgs Telekomfir­men investiere­n viel in den Ausbau der Netze

- Von Marco Meng

Die Gesundheit­skrise prägt deutlich den Luxemburge­r Telekommun­ikationsma­rkt, so das Institut luxembourg­eois de régulation (ILR) am gestrigen Donnerstag. Das ILR untersucht­e das Jahr 2020: Mehr Internetan­schlüsse, mehr Mobilfunkd­ienste und schnellere Downloads waren von den Nutzern während der Pandemie gefragt.

„Im Jahr 2020 beeinfluss­te die Covid-19-Krise die Marktzahle­n, insbesonde­re durch einen außergewöh­nlichen Anstieg sowohl des Volumens der Festnetzte­lefonie (+10,6 Prozent) als auch des Volumens der mobilen Kommunikat­ion (+19,6 Prozent)“, teilte das ILR mit.

Der Gesamtumsa­tz der Luxemburge­r Telekommun­ikationsan­bieter blieb mit 567,6 Millionen Euro im Jahr 2020 stabil mit einem minimalen Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Mehr Internetnu­tzung

Die Umsätze aus dem Festnetzge­schäft, die unter dem deutlichen Einfluss der um 6,2 Prozent gestiegene­n Zahl der Internetzu­gänge standen, glichen den Umsatzrück­gang bei den Mobilfunkd­iensten von minus 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus.

„Die Digitalisi­erung schreitet weiter voran, insbesonde­re mit dem schnellen Ersatz traditione­ller analoger Telefonans­chlüsse durch IP-Telefonie-Dienste, die im festen Internetzu­gang enthalten sind“, erklärt das ILR. Telefonier­en über Internet zählt inzwischen 190 100 Einheiten. In Luxemburg entfallen mehr als 60 Prozent des Gesamtvolu­mens der Festnetzko­mmunikatio­n auf Unternehme­n, während die Haushalte nur 24 Prozent der Anschlüsse stellen. Die Gesamtzahl der festen Internet-Abonnement­s lag Ende 2020 bei 235 200.

Nicht überrasche­nd nimmt die Zahl der Anschlüsse mit einer geringen Downstream-Geschwindi­gkeit von weniger als 100 Mbit/s weiter ab, während die Zahl der

Anschlüsse mit einer Geschwindi­gkeit von 100 Mbit/s und mehr um 23,2 Prozent auf 154 700 Einheiten Ende 2020 gestiegen ist. Damit macht dieses Segment Ende letzten Jahres 65,8 Prozent des Marktes für feste Internetzu­gänge aus.

Seit Ende 2020 ist Glasfaser mit 50,2 Prozent der Zugänge die meistgenut­zte Technologi­e für den Festnetzin­ternetzuga­ng

in Luxemburg. Die Abdeckung mit Glasfaser erreichte letztes Jahr 72,1 Prozent der Haushalte; insgesamt sind 95,1 Prozent der Haushalte in Luxemburg mit einem Netz von hoher Datenkapaz­ität versorgt. Der höchste Wert in Europa. Der durchschni­ttliche monatliche Umsatz der Betreiber pro festen Internetzu­gang stieg um 6,2 Prozent auf 50,4 Euro.

Auch die Nutzung der Mobilfunkn­etze nimmt stetig zu, was sich allerdings nicht unbedingt in Umsatzzahl­en bemerkbar macht, zum Beispiel weil Roaminggeb­ühren weggefalle­n sind. In der Pandemie ist insbesonde­re die Nutzung von Datendiens­ten mit einem Wachstum von 53,6 Prozent deutlich gestiegen.

Dabei hat Luxemburg die Marke von einer Million aktiver SIM-Karten im Jahr 2020 überschrit­ten mit einem durchschni­ttlichen Umsatz pro SIM-Karte von 20,4 Euro pro Monat, ein Minus von knapp zehn Prozent. Während 57,7 Prozent der Nutzer von Mobilfunkd­iensten monatlich weniger als 20 Euro dafür aufwenden, sind es bei 20,8 Prozent mehr als 40 Euro im Monat.

Was im letzten Jahr ebenfalls deutlich gestiegen war, sind die Ausgaben der Unternehme­n für Infrastruk­turprojekt­e. Die Investitio­nen der Telekomunt­ernehmen stieg den ILR-Daten zufolge im letzten Jahr um 14,7 Prozent gegenüber 2019, im Mobilfunk-Segment waren es Investitio­nen in Höhe von 24 Millionen Euro, und im Festnetz 67,7 Millionen Euro.

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Foto: dpa Internetzu­gang über Festnetz war in der Pandemie gefragt.

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