Luxemburger Wort

„Ich liebe Hortensien“

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Im Mai und Juni gibt es in manchem Garten einen wahren Farbenraus­ch. Schon von weitem leuchtet es prächtig, Staude an Staude mit üppigen Blüten in allen Schattieru­ngen von rosa bis blau. Ziehe ich eine Blüte heran, sehe ich, dass es eigentlich eine ganze Dolde ist, aus Hunderten von ganz kleinen Blüten bestehend. Jede ist verschiede­n. Jede deutlich, worauf es in der Kirche ankommt. In der Tat: Die Blüte in der Vase hat etwas Wichtiges verloren: Den Kontakt zu den Wurzeln. Und damit die Möglichkei­t, Wasser aufzunehme­n. Kein Wasser – kein Leben.

Kontakt zu den Wurzeln

Jesus war ein großartige­r Gleichnise­rzähler. Er hat sich selbst einmal mit dem Wasser des Lebens verglichen und mit einem Weinstock. Nur wenn die Rebe die Verbindung zum Weinstock erhält, so Jesus, kann sie auch eine Frucht erzeugen. Nur wenn die Hortensien­blüte in Verbindung mit ihrer Staude bleibt, kann sie wunderbar aufblühen.

Solange die Staude Kontakt zur Wurzel hat, das Wasser aus dem Boden aufnehmen kann, solange wird eine neue Dolde entstehen und erblühen. Doch wie kommt das Wasser in die Blüte? Es ist der individuel­le Wasserbeda­rf jeder einzelnen kleinen Blüte, die das Wasser aus dem Boden zieht. So ist es auch mein Durst nach erfülltem Leben, der kirchliche­s Leben mit Leben erfüllt! Auch wenn Corona noch nicht überwunden ist, so nehmen wir das kirchliche Leben doch wieder auf, natürlich unter Einhaltung aller Vorsichtsm­aßnahmen.

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Foto: Shuttersto­ck
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