Einen neuen Anlauf nehmen
Käercher Schlassfrënn stellen attraktives Kulturangebot vor
Koerich. Die 1993 ins Leben gerufene Vereinigung der Schlassfrënn hat sich zur Aufgabe gemacht, das unter Denkmalschutz stehende Gréiweschlass inmitten der Ortschaft Koerich mit unterschiedlichsten kulturellen Angeboten zu einem Treffpunkt zu entwickeln, wo Kunst und Kultur zu Hause sind. Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten und der offiziellen Einweihung im September 2019 hatte man ein attraktives Programm aufgestellt, das dann aber durch die Corona-Pandemie reduziert werden musste und punktuell nur drei Konzerte stattfinden konnten. In der Ansprache von Präsident Georges Simon und dem kurzen Jahresbericht von Sekretär Carlo Kirsch in der Generalversammlung – Covid bedingt als Online-Meeting – wurde allerdings neben einem gewissen Bedauern der letztjährigen Ausfälle eine optimistische Vorschau mit zehn herausragenden Angeboten für diese Saison präsentiert.
Unter den Konzerten und Filmvorführungen sollen besonders die Matinée classique mit Estro Armonico und einem Hiphop-Konzert sowie das Konzert Bartleby Delicate und Niels Engel ein junges Publikum
ansprechen. Unter dem Lead von Thierry Schmitz werden die auf die Jugend ausgerichteten Konzerte unter dem Logo des „Beautiful Decay“angeboten.
Die Anfrage des Tanzkollektives Lucoda zu einem Tanzworkshop mit behinderten Jugendlichen im September wurde allseits begrüßt. Anschließend kam es mit den zugeschalteten Mitgliedern zu einer angeregten Diskussion, wo sich unter anderem drei wesentliche Problemfelder herausschälten. Um eine perfekte Außenansicht des mit sieben Millionen Euro aufwendig renovierten Gréiweschlass zu schaffen, appellieren die Schlossfreunde an die zuständigen staatlichen Stellen, die Außenanlagen „ästhetisch angepasst“zu gestalten.
In einer Konvention mit der staatlichen Verwaltung Sites et Monuments sollen die verschiedenen Aufgabenbereiche und Verantwortungen in der Instandhaltung der Gebäude und Anlagepflege definiert werden. Als Hauptwunsch bezeichnet wurde der Neustart des seit 2004 bestens bekannten Mittelalterfestes Tempus Mediaevale, das 2020 ebenfalls dem Corona-Viruns zum Opfer fiel. Nach Aussagen von Koordinator Guy Acker wird der Markt im Rahmen der Corona-Maßnahmen mit bis zu 30 Ständen und verschiedenen Musikgruppen stattfinden. Zu klären bleibe die Catering-Frage. Bürgermeister Jean Wirion und Schöffe Norbert Welu sagten die konstruktive Unterstützung der Gemeinde Koerich zu und wollten die Sorgen und Wünsche in einer Zusammenkunft aller konzernierten Akteure angesprochen sehen.
Als interessante Randnotiz informierte Christian Mersch über seine Publikationen zum Fockeschlass und seine aktuellen Forschungen betreffend die Herrschaft des Gréiweschlass mit Blick auf die Familie De Raville und die Zeitspanne von 1580 bis zum 30jährigen Krieg (1618).
Der aktuelle Vorstand der 320 Mitglieder starken Käercher Schlassfrënn setzt sich zusammen aus Präsident Georges Simon, Sekretär Carlo Kirsch, Kassierer Philippe Heinemann sowie den Beisitzenden Yvan Kroemmer, Jeannot Weber, Fernand Steffen, Myriam Schmit, Thierry Schmitz, Marc Simon, Rodolphe Steimes und Jean Wirion. c.k.