Ganz unter Strom
Mit den vollelektrischen i4 und iX präsentiert BMW zwei Flaggschiffe der technologischen Innovation
BMW darf sich zurecht zu den deutschen Pionieren der Elektromobilität zählen. Noch bevor sich die Konkurrenz für diese neuzeitliche Antriebstechnologie begeistern ließ, stellten die Münchner Autobauer bereits im Jahr 2012 den i3 vor, der ein Jahr später seine Markteinführung feierte. Dabei beließen sie es dann aber – von einer zwischenzeitlich optimierten Speicherkapazität der Batterie und damit mehr Reichweite für das innovative Elektrofahrzeug einmal abgesehen. Lediglich mit Plug-in-Hybridvarianten folgten sie weiter dem Trend der Zeit.
Damit ist aber jetzt Schluss. Nach dem ebenfalls zur BMW Group gehörenden Mini Cooper SE sowie dem SUV iX3 als elektrischem Ableger des regulären BMW X3 wollen die Bayern nunmehr die reine Elektromobilität massiv hochfahren. Bis 2025 wollen sie den Absatz vollelektrischer Modelle jährlich im Schnitt um mehr als 50 Prozent steigern und gegenüber dem Jahr 2020 mehr als verzehnfachen.
Die in dieser Woche auch in Luxemburg vorgestellten i4 und iX sollen dem Unternehmen den Weg zum hohen Ziel ebnen, in den nächsten zehn Jahren zehn Millionen vollelektrische Fahrzeuge auf die Straße zu bringen. Für BMW sind die beiden vollelektrischen Fahrzeuge dann auch Meilensteine, mit denen das Unternehmen in die zweite Phase der Transformation zur E-Mobilität geht.
Auf Fahrdynamik ausgerichtet
Der BMW i4 präsentiert sich als viertüriges Gran Coupé und kombiniert den Raumkomfort und die Praktikabilität dieses Fahrzeugkonzepts
mit markentypischer Sportlichkeit und einer auch auf Langstreckenfahrten überzeugenden Reichweite. Er ist das erste rein elektrisch angetriebene Modell der Marke, das von Beginn an konsequent auf Fahrdynamik ausgerichtet wurde. Zu seiner Markteinführung stehen zwei Modellvarianten zur Auswahl, darunter auch das erste BMW M Automobil mit lokal emissionsfreiem Antrieb.
Der BMW i4 eDrive40 kombiniert einen 250 kW (340 PS) starken Elektromotor mit klassischem Hinterradantrieb. Seine im Testzyklus
WLTP ermittelte Reichweite beläuft sich auf bis zu 590 Kilometer, der kombinierte Stromverbrauch auf 16 bis 20 kWh/100 km.
Der BMW i4 M50 soll als Performance-Automobil der BMW M GmbH mit jeweils einem Elektromotor an der Vorder- und Hinterachse und einer Systemleistung von 400 kW (544 PS) für intensive Fahrfreude mit einer im Testzyklus WLTP ermittelten Reichweite von bis zu 510 Kilometern sorgen. Den kombinierten Stromverbrauch gibt BMW mit 19 bis 24 kWh/100 km gemäß WLTP an.
Für die Elektromobilität konzipiert Als neues Technologie-Flaggschiff der BMW Group soll auch der von Beginn an für reine Elektromobilität konzipierte BMW iX lokal emissionsfreie Fahrfreude, agile Sportlichkeit und überzeugende Reichweite mit einer konsequent an Nachhaltigkeit orientierten Charakteristik kombinieren. Mit seinem Design und seinem ganz auf luxuriösen Raumkomfort ausgerichteten Interieur verkörpert der iX die Neuinterpretation des Fahrzeugkonzepts des Sports Activity Vehicles (SAV). Er basiert zudem auf einem neuen Zukunftsbaukasten, dessen Potenzial für Innovationen in den Bereichen automatisiertes Fahren, Bedienung, Vernetzung und digitale Services zu einem im Wettbewerbsumfeld einzigartigen Erlebnis von PremiumMobilität führen soll, so BMW.
Zur Markteinführung des iX stehen ebenfalls zwei Modellvarianten zur Auswahl. Beide verfügen über einen elektrischen Allradantrieb, dessen Systemleistung 240 kW (326 PS) im BMW iX xDrive40 (Stromverbrauch kombiniert gemäß WLTP: 19,4 kWh/100 km) und 385 kW (523 PS) im BMW iX xDrive50 (Stromverbrauch kombiniert gemäß WLTP: 19,8 kWh/100 km) beträgt. Die Effizienz ihrer Antriebstechnik und die jüngste Batteriezellen-Technologie ermöglichen im Testzyklus WLTP ermittelte Reichweiten von bis zu 425 Kilometer im iX xDrive50 und bis zu 630 Kilometer im iX xDrive40.
Integrierte Antriebstechnologie
Die sowohl im BMW i4 als auch im BMW iX eingesetzte eDriveTechnologie der fünften Generation umfasst Antriebseinheiten, bei denen Elektromotor, Leistungselektronik und Getriebe in einem gemeinsamen Gehäuse zusammengeführt sind. Von dieser hochintegrierten elektrischen Antriebstopologie profitieren sowohl die Leistungsdichte als auch der Wirkungsgrad. Außerdem wird so der Bauraum im Bereich der Vorderund der Hinterachse besonders effizient genutzt.
Alle Motoren arbeiten nach dem Prinzip einer stromerregten Synchronmaschine. Anstelle von fest installierten Permanentmagneten wird die Anregung des Rotors durch die präzise dosierbare Zufuhr von elektrischer Energie ausgelöst. Dabei stellen die Motoren ihr maximales Drehmoment unmittelbar aus dem Stand heraus und über ein besonders breites Drehzahlband hinweg zur Verfügung.
Die gravimetrische Energiedichte des Lithium-Ionen-Speichers wurde im Vergleich zur Batterie des aktuellen BMW i3 um zwischen 20 und 40 Prozent gesteigert. Der Brutto-Energiegehalt beläuft sich auf 83,9 kWh im i4, während sie 76,6 kWh im iX xDrive40 und 111,5 kWh im iX xDrive50 aufweist.
Fortschrittlich gestaltet wurde der aufgeräumte Innenraum, der in allen Modellen mit großzügigen Platzverhältnissen aufwartet. Alle Anzeigen und Bedienelemente sind zudem auf das Wesentliche reduziert, und die Zahl der Bedientasten und -schalter wurde um die Hälfte verringert.
Das im iX erstmals in einem Serienfahrzeug präsentierte Curved Display wird von einer für die Fahrzeuginsassen nicht sichtbaren Trägerstruktur gehalten und wirkt somit freistehend im Cockpit platziert. In Verbindung mit dem Operating System 8 soll es auch in abgewandelter Form im i4 eine völlig neue Form der Grafikdarstellung ermöglichen.
Über die emissionsfreie Fahrfreude in den bayerischen Neulingen ist vorerst noch nichts bekannt. Als Wegbereiter für Zukunftstechnologien werden beide Modelle nämlich erst im November vorfahren. Bestellungen sind aber bereits jetzt möglich. Die Preise beginnen bei 57 650 Euro für den BMW i4 und 78 518 Euro für den BMW iX.
Bis 2025 will BMW den Absatz vollelektrischer Modelle jährlich im Schnitt um mehr als 50 Prozent steigern.