Individuelle Mobilität weitergedacht
Luxemburg. Steigende Benzinpreise, mit Autos verstopfte Straßen, schlechte Luft und genervte Anwohner. Trotz kostenlosem öffentlichen Transport ist das Auto in der individuellen Mobilität, aus Angst vor einer Ansteckung mit Corona, noch immer König. Doch jetzt könnte ein weiteres nachhaltiges Fortbewegungsmittel sich auf der Straße dazugesellen.
„Vor ein paar Jahren kamen neben dem klassischen Fahrrad, Hoverboards und Elektro-Tretroller als Fortbewegungsmittel hinzu. Die Benutzung musste gesetzlich geregelt werden. Nun könnten sogenannte Velomobile dazu kommen“, so der CSV-Abgeordnet Serge Wilmes gestern bei seiner parlamentarischen Frage an den Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng). „Diese Velomobile, auch Podbikes genannt, sind Mischwesen aus Auto und Fahrrad. Im Endeffekt ist es ein Fahrrad mit einer Kabine“, so Bausch in seiner Antwort. Dieses ungewöhnliche Fortbewegungsmittel kann sowohl mit Muskelkraft als auch mit elektrischer Unterstützung betrieben werden.
Das Podbike ist ein ElektroKabinenfahrrad.
Der Fahrer ist durch eine geschlossene Verkleidung vor Fahrtwind und Regen geschützt. Wilmes wollte vom Mobilitätsminister wissen, welche Regeln für diese Fahrzeuge gelten. Laut Bausch gelten für Podbikes dieselben Regeln wie für Elektro-Fahrräder. Die Benutzung dieser sogenannten Velomobile sei derzeit nur dann auf Fahrradwegen erlaubt, wenn diese beim Treten bis maximal 25 km/h unterstützen. Sie dürfen somit auch auf normalen Straßen fahren und sind zulassungsfrei.
„Komplizierter wird es, wenn die Geschwindigkeit von 25 km/h mithilfe der Elektrounterstützung überschritten wird. Sie gelten dann als Kleinkraftrad, müssten angemeldet werden, über ein Nummernschild verfügen und wären versicherungspflichtig. Dann können sie auch nicht mehr auf Fahrradwegen betrieben werden“, so Bausch. Kategorisch zeigte sich Bausch bei der Benutzung dieses Fortbewegungsmittel in Fußgängerzonen. „Es ist undenkbar, dass solche Fahrzeuge, die über eine gewisse Breite verfügen, durch verkehrsberuhigte Zonen fahren.“Weiterhin plädierte Bausch für den Ausbau von Fahrradwegen in Luxemburg. „Auch wenn diese Velomobil-Fahrzeuge nicht oder nur wenig genutzt werden, müssen die Fahrradwege breiter werden und am besten von der Fahrbahn und dem Gehweg baulich getrennt sein.“Nur dann sei die Sicherheit der Menschen, die die Fahrradwege benutzen, gegeben. M.K