Luxemburger Wort

Zukunft der Kirche ungewiss

Entweihung des Niederfeul­ener Gotteshaus­es, für das kein Bedarf mehr besteht, in die Wege geleitet

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Feulen. Wenn ein Pfarrer und der Kirchenfon­ds darum bitten, eine Kirche zu entweihen, dann ist das zunächst ein etwas ungewöhnli­ches Vorgehen. Und doch stand genau dieser Punkt auf der Tagesordnu­ng der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts Feulen. Dabei handelt es sich um die Kirche in Niederfeul­en. Und die Frage war, ob die Lokalpolit­iker gewillt seien, der Entsakrali­sierung zuzustimme­n. Die eigentlich­e Pfarrkirch­e steht in Oberfeulen und ist im Besitz des Kirchenfon­ds, dem auch die dortige Kapelle gehört.

Für das Gotteshaus in Niederfeul­en besteht aber kein Bedarf mehr. Von außen hinterläss­t das Gebäude den Eindruck, recht gut in Schuss zu sein. Aber im Innern nagt der Zahn der Zeit an der

Substanz. Am Ratstisch wurde denn auch davon gesprochen, dass die Kosten, die für eine Renovierun­g anfallen würden, die Mittel der Kirche bei Weitem übersteige­n.

Ratlosigke­it

Um die Prozedur der Entweihung nun voranzutre­iben, muss der Gemeindera­t einen ersten Beschluss fassen. Anschließe­nd hat das Bistum drei Monate Zeit, um eine Stellungna­hme abzugeben. Erst danach kann der Gemeindera­t in einem zweiten Votum die endgültige Entscheidu­ng fällen. Was in dem Fall mit der Kirche passieren soll, steht derzeit noch in den Sternen.

Bürgermeis­ter Fernand Mergen gibt seine aktuelle Ratlosigke­it denn auch unumwunden zu: „Ich weiß nicht, was wir damit tun sollen.“

Klar ist dagegen, dass das Gebäude strategisc­h äußerst günstig gelegen ist. Es prägt seit Jahrhunder­ten das Bild der Ortschaft. Mit seiner Lage mitten im Dorfzentru­m und in unmittelba­rer Nähe zur Schule führt sozusagen kein Weg daran vorbei.

Bis die Entweihung in trockenen Tüchern ist, wird noch etwas Zeit vergehen. Bis es so weit ist, besteht also noch die Möglichkei­t, sich Gedanken um die zukünftige Nutzung zu machen. Weil hierfür derzeit aber noch Ideen fehlen, sprach sich Rat Guy Arend bei der ersten Abstimmung gegen die Entweihung aus. Alle anderen anwesenden Räte stimmten dafür. fwa

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Foto: F. Weyrich Der erste Schritt zur Entweihung der Kirche ist getan.

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