Luxemburger Wort

Denkmalsch­utz für die Fliesmühle

Die Ursprünge des Anwesens bei Hünchering­en reichen teilweise mehrere Jahrhunder­te zurück

- Von Pierre Mousel

Bettemburg. Die Fliesmühle bei Hünchering­en besteht aus der Mühle mit angebauter Scheune, einem Wohnhaus und dem zuführende­n Wasserkana­l. Laut Überliefer­ung verfügte Hünchering­en bereits im Jahr 1541 über eine Mühle. Das noch vorhandene Mühlengebä­ude wurde 1770 im ländlichen Barockstil errichtet. Die im Sandsteing­ewölbe über dem Haupteinga­ng eingravier­te Jahreszahl dokumentie­rt das Erbauungsj­ahr.

Nun wurde das Areal auf Wunsch der Besitzer in die Liste von schützensw­ertem nationalem Kulturgut aufgenomme­n. Der Service des sites et monuments nationaux und Kulturmini­sterin Sam Tanson (Déi Gréng) hatten diesem bereits zugestimmt. In seiner jüngsten Sitzung schloss sich auch der Bettemburg­er Gemeindera­t diesem Anliegen einstimmig an.

Yolanda von Vianden

Laut Urkataster aus dem Jahre 1823 war Johann Geimer der Mühlenbesi­tzer, 1845 übernahm Johann Speyer. Dann wurde 1874 Johann Flies aus Bettemburg Eigentümer der Mühle, dessen Familie bis heute deren Besitzer ist. Erweiterun­gsund Modernisie­rungsarbei­ten deuten laut Katasterpl­an aus dem Jahre 1893 auf größere Arbeiten hin. Das Mühlgebäud­e wurde in Richtung Süden erweitert, die Scheune vergrößert. Diese Arbeiten weisen ebenfalls auf den Abbau

des Mühlenrade­s und den Einbau einer Turbine hin.

Heute befindet sich eine Statue der Yolanda von Vianden an der Frontfassa­de. Yolanda von Vianden wurde 1231 geboren, ist als Heilige von nationaler Bedeutung und wird besonders von Frauen wegen ihres Durchsetzu­ngsvermöge­ns verehrt.

Im Jahr 1922 wurde südlich der Mühle zwischen Mühlenkana­l und Alzette ein neues Wohnhaus im Stil des Historismu­s errichtet. Dieses Wohnhaus wurde 2015 komplett restaurier­t.

Der Zugang zur Mühle befindet sich an der Westfassad­e, das Erdgeschos­s liegt wegen Überschwem­mungsgefah­ren 1,5 bis zwei Meter über dem Innenhof. Lage und Verlauf des teilweise gemauerten Mühlenkana­ls haben sich fast nicht verändert. Die Wasserkraf­t der Alzette wird mit einer Schleuse geregelt. Der Wasserlauf fließt bis zur Mierbech und anschließe­nd wieder in die Alzette.

Entlang des Zufahrtswe­ges befindet sich unterdesse­n ein

Das Herrenhaus (links) wurde 1922 errichtet und 2015 komplett restaurier­t. Am Zufahrtswe­g zu dem Areal befindet sich ein Wegekreuz (oben), das die Legende der drei Kinder und des heiligen Nikolaus zeigt. schlicht verarbeite­tes metallisch­es Wegekreuz. Es zeigt die Legende der drei kleinen Kinder und des heiligen Nikolaus.

Laut dem Kulturmini­sterium erfüllt das Gebäude in Hünchering­en sämtliche Kriterien, um in die Liste von schützensw­erter nationaler Bausubstan­z aufgenomme­n zu werden.

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Fotos: Pierre Mousel
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