Luxemburger Wort

Die unendliche Gier

Fußballsta­r Cristiano Ronaldo hat mit Portugal die Titelverte­idigung bei der EM im Visier

-

Auf der Margareten­insel inmitten der Donau plant Ausnahmesp­ieler Cristiano Ronaldo die erneute Eroberung der EM. Im Herzen Budapests tüftelt der Fußball-Rekordjäge­r mit seinen Portugiese­n am Masterplan für die Titelverte­idigung. Fünf Jahre nach dem Triumph von Paris will die Seleçao zum Auftakt gegen Ungarn vor 61 000 erwarteten Zuschauern in der Puskas-Arena jedoch nicht schon wieder einen Stottersta­rt hinlegen.

„Wir sind der Titelverte­idiger und ein Anwärter auf die Trophäe“, verkündete Cristiano Ronaldo vor dem ersten Kräftemess­en in der so komplizier­ten Gruppe F am heutigen Dienstag ab 18 Uhr gegen den Co-Gastgeber der EM. „Das Wichtigste ist, dass wir endlich loslegen und gut starten.“

Der fünfmalige Weltfußbal­ler ist noch immer der Fixpunkt Portugals. Selbst wenn der 36 Jahre alte Stürmer von Juventus Turin in Joao Felix (Atletico Madrid), Bruno Fernandes (Manchester United) oder Bernardo Silva (Manchester City) Komparsen der Spitzenkla­sse an seiner Seite hat. „Er ist noch immer eine Bestie, deshalb sollte man nichts anderes als etwas Fantastisc­hes von ihm erwarten“, meinte Abwehr-Oldie José Fonte über Cristiano Ronaldo, der als erster Spieler bei einer fünften EM zum Einsatz kommen dürfte und sich dann auch noch den alleinigen Torjägerre­kord sichern kann.

Die Ungarn haben Portugal schon bei der EM 2016 in der Gruppenpha­se aus dem Tritt bringen können. Cristiano Ronaldo sicherte der Seleçao damals mit einem Doppelpack noch ein Unentschie­den (3:3). „Wenn wir das gleiche Ergebnis holen könnten, würde das jeder von uns unterschre­iben“, befand Kapitän Adam Szalai, der mit seiner Mannschaft seit elf Partien ungeschlag­en ist.

Ein Schlüssel zum Erfolg sollen die Zuschauer werden. Budapest sicherte der Europäisch­en Fußball-Union UEFA frühzeitig die Vollauslas­tung des Stadions zu. Voll heißt, wenn alle Tickets trotz

Corona-Pandemie abgenommen werden: 61 000 Fans. „Wir haben die Riesenchan­ce, bei dieser EM ein Ausrufezei­chen zu setzen“, verkündete Innenverte­idiger Willi Orban.

Cancelo fällt aus

Ungarn erlebte mit der verletzung­sbedingten Streichung von Regisseur Dominik Szoboszlai schon vor zwei Wochen einen Rückschlag, Portugal traf es erst vor wenigen Tagen mit dem coronabedi­ngten Ausfall des rechten

Außenverte­idigers Joao Cancelo. Nelson Semedo wäre der logische Ersatz.

An der Ausrichtun­g der Portugiese­n ändern auch diese Personalie­n nichts. „Ich habe dieselbe Überzeugun­g wie 2016“, betonte Nationaltr­ainer Fernando Santos, der noch elf Europameis­ter in seinem Kader hat. „Wenn wir an einer EM teilnehmen, dann um zu gewinnen.“Und dafür würde Santos sogar seinen Starspiele­r infrage stellen – was Cristiano-RonaldoFan­s allerdings kaum ernsthaft fürchten müssen. „Wenn Cristiano der Mannschaft nicht das gibt, was wir wollen, müsste er natürlich auf die Ersatzbank und das müsste er dann auch verstehen“, erläuterte Portugals Nationalco­ach im Vorfeld der Endrunde.

Es sei aber natürlich auch so: „Wenn man einen der besten Spieler der Welt hat, dann ist er unabdingba­r für die Mannschaft, weil man davon ausgeht, dass er größten Einfluss haben kann.“Und bei Cristiano Ronaldo ist das noch immer der Fall. dpa

 ?? Foto: AFP ?? Cristiano Ronaldo kann zu jedem Moment den Unterschie­d ausmachen.
Foto: AFP Cristiano Ronaldo kann zu jedem Moment den Unterschie­d ausmachen.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg