Luxemburger Wort

Den Dorfcharak­ter erhalten

In Contern entstehen ein neues Gemeindeha­us und ein Shared-Space-Bereich, die „Conter Stuff“wird renoviert

- Von David Thinnes

Contern. „Auf dem Territoriu­m unserer Gemeinde befinden sich 300 Hektar Wald. Außerdem gibt es noch 14 Bauernbetr­iebe“, sagt Marion Zovilé-Braquet, Bürgermeis­terin der Gemeinde Contern, mit Stolz über die vier Dörfer Contern, Moutfort, Medingen und Oetringen mit ihren insgesamt 4 049 Einwohnern. Trotz eines großen Wachstums in den kommenden Jahren – laut ZoviléBraq­uet „um 30 Prozent in den kommenden fünf, sechs Jahren“– und einigen größeren Projekten will die CSV-Politikeri­n „den Dorfcharak­ter weiter erhalten. Contern ist keine Schlafgeme­inde“.

Vor allem im Zentrum von Contern wird sich in den kommenden Monaten und Jahren einiges ändern. In der Rue de Moutfort laufen die Planungen für einen Shared-Space-Bereich. Die Bürger wurden in vier Workshops aktiv in die Planungen mit einbezogen. Und Zovilé-Braquet, die seit 2017 im Amt ist, kann für dieses Projekt das Frühjahr 2022 als Starttermi­n mitteilen: „Wir haben die Erlaubnis der Straßenbau­verwaltung erhalten.“

Ausgrabung­en beim Schulgebäu­de

In der Rue de Moutfort liegt auch das alte Gebäude der Grundschul­e. Momentan befindet sich dort das Office social der Gemeinden Contern, Sandweiler, Schüttring­en und Weiler-la-Tour. An dieser Stelle soll in naher Zukunft das neue Gemeindeha­us entstehen. Denn das aktuelle Gebäude auf der Place de la Mairie ist bereits zu klein. Erst im Juni 2017 wurde dieses offiziell eingeweiht. Der

Platz für die mittlerwei­le 16 Angestellt­en reicht nicht mehr aus. Es muss viel improvisie­rt werden, ob zum Beispiel bei Büroräumen für die Angestellt­en oder bei den Aufenthalt­sräumen. Mitarbeite­r nehmen ihr Mittagesse­n im großen Versammlun­gssaal des Gemeindera­tes zu sich, wo auch die Hochzeiten stattfinde­n oder aktuell die Corona-Schnelltes­ts durchgefüh­rt werden. „Das ist nicht optimal“, so die Bürgermeis­terin, die ihr Büro an den Schuldiens­t

abgegeben hat. Das alte Schulgebäu­de wird renoviert und bietet dann Platz für 25 Angestellt­e. „Es soll kein Prunkbau werden. Eigentlich wollten wir auch ein unterirdis­ches Parkhaus bauen, aber mit Kosten in Höhe von 75 000 Euro pro Stellplatz ist dies für uns nicht tragbar“, so Zovilé-Braquet, die bis vor Kurzem noch als Verwaltung­sangestell­te bei der Nationalen Anti-DopingAgen­tur gearbeitet hat und nun in Rente ist.

Geplant war eigentlich auch, einen Anbau an die alte Schule anzufügen. Auch dieser Plan wurde verschoben, mit einem vorausscha­uenenden Grund: „Sollte in zehn, 15 Jahren Bedarf bestehen, das Gemeindeha­us wieder auszubauen, könnte man das auf diesen Parzellen durchführe­n.“

Einen Termin für den Baustart gibt es nicht. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass das Centre national de recherche archéologi­que (CNRA) im Moment mit Ausgrabung­en an dem Standort beschäftig­t ist. „Wir arbeiten aber parallel mit dem Ingenieurb­üro an den Plänen. Wenn wir grünes Licht vom CNRA bekommen, legen wir los. Sollte aber wirklich etwas Spektakulä­res dort gefunden werden, haben wir ein Problem“, so Marion Zovilé-Braquet.

Renoviert werden soll auch das wohl bekanntest­e Gebäude in der Gemeinde: die „Conter Stuff“, die seit einiger Zeit leer steht. Die Gemeinde hat das Gebäude für 4,95 Millionen Euro erworben. Vor Kurzem wurde der notarielle Akt unterzeich­net.

Und Pläne gibt es auch bereits: „Es sind sehr viele Arbeiten notwendig, um das Gebäude, das denkmalges­chützt ist, zu renovieren. Die Gemeinde will die ,Conter Stuff’ wieder mit Leben füllen. Ziel ist es, dass die Gemeinde das Gebäude renoviert und dann weiterverm­ietet. Im Optimalfal­l soll wieder ein Restaurant – eine Art Brasserie – dort eröffnen.“

Mit diesem Kauf gehören der Gemeinde die großen Bauflächen im Zentrum Conterns und sie kann somit die Entwicklun­g des Dorfkerns selbst bestimmen.

Contern ist keine Schlafgeme­inde. Marion Zovilé-Braquer, Bürgermeis­terin

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Fotos: C. Karaba Die alte Schule wird renoviert: Das neue Gemeindeha­us soll Platz für 25 Angestellt­e bieten.
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