Gegenwind für Pavillon im Park
In Dippach verläßt die CSV-Opposition den Sitzungssaal, die „Biergerinitiativ“stimmt gegen das Projekt in Schouweiler
Dippach. Damit, dass ein Projekt, das zur Verbesserung der Lebensqualität der Dippacher Bürger beitragen soll, im Gemeinderat mit einem politischen Eklat eingeleitet würde, hatte Bürgermeisterin Manon Bei-Roller (LSAP) nicht gerechnet. Doch genau das war in der jüngsten Sitzung der Fall.
Die Vorstellung und Genehmigung eines geplanten Pavillons im Park Schouweiler, mit einem Kostenpunkt von 2,6 Millionen Euro, stand auf der Tagesordnung. Das mit dem Projekt beauftragte Planungsbüro TR Engineering begann nach den einleitenden Worten durch die Bürgermeisterin, den Entwurf vorzustellen. Doch die Präsentation wurde unterbrochen: Die CSV-Opposition, allen voran Carlo Neu und Claudine ReuterGilles, erhob sich von seinen Sitzplätzen und verließ unter lautem Protest den Sitzungssaal.
Vorwurf der CSV: Das Projekt wurde vom Schöffenrat in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro ausgearbeitet, der Gemeinderat aber zu keinem Zeitpunkt in das Projekt miteinbezogen. Diesem Vorwurf schlossen sich vor der Abstimmung auch die beiden Ratsmitglieder der Mehrheit, Annette Schott Gantrel (LSAP) und Luc Emering (DP), an.
Die Bürgermeisterin zeigte sich hingegen entsetzt: Manon Bei-Roller zufolge sei jedem Mitglied des Gemeinderats seit Langem bekannt, dass der Schöffenrat in dieser Legislaturperiode beabsichtige, im Park Schouweiler ein Pavillon zu bauen. Das Bauvorhaben sei kein Neuland und bereits in der diesjährigen Haushaltsvorlage vorgestellt und genehmigt worden. Klartext: keine Überraschung, so die Bürgermeisterin. Dem schlossen sich die beiden Schöffenratsmitglieder Max Hahn (DP) und Philippe Meyers (LSAP) an. Philippe Meyers wies insbesondere darauf hin, dass das Projekt nach der Genehmigung bei der Haushaltsvorlage 2021 vom Planungsbüro ausgearbeitet wurde. Dies sei während der sanitären Krise gewesen und demnach seien jegliche Zusammenkünfte eher die Ausnahme gewesen.
Kein Verständnis zeigte die Bürgermeisterin unterdessen für die Haltung der „Biergerinitiativ“, die das Projekt nicht nur wegen mangelnder Transparenz, sondern auch wegen einer angeblich bevorstehenden Finanzkrise ablehnte. An die Adresse von Rat Sven Schaul gerichtet meinte sie, dass sich die Partei als „Biergerinitiativ“bezeichne, nun aber im Gemeinderat ein Projekt im Interesse der Dippacher Bürger bei der Abstimmung ablehne.
Naturnahe Bauweise
Gebaut wird der Pavillon im Park Schouweiler. Wie Schöffe Max Hahn betonte, habe man sich bei der Besichtigung eines ähnlichen Projektes in Mamer inspirieren lassen. Ziel bei der Planung sei es gewesen, die Bürger zusammenzubringen. So steht der Pavillon im Verbund mit einem Spielplatz für die Kinder, die von den Eltern beaufsichtigt werden können. Der Pavillon selbst soll als Buvette genutzt werden und auch Menschen mit einer Gehbehinderung zugänglich sein.
Der Bau wurde naturnah geplant mit viel Holz und einer gläsernen Fassade mit Blick auf den angrenzenden Spielplatz. In Richtung Süden soll sich eine Terrasse befinden, zudem werden sanitäre Einrichtungen integriert. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und ein hölzerner Parkettboden im Innenraum runden den Bau ab.
Dem Wunsch von Ratsmitglied Luc Emering, einen kleinen Gemüsegarten neben dem Pavillon anzulegen, wurde stattgegeben. Bedenken hatte Rat Sven Schaul betreffend einen Baum, der sich auf der Terrasse befinden soll. Denn dieser würde die Insekten anziehen.
Der Bau des Pavillons wurde schließlich mit den Stimmen von LSAP und DP verabschiedet. Die „Biergerinitiativ“stimmte dagegen. Der Baubeginn ist für 2022 vorgesehen, die voraussichtliche Fertigstellung für 2024. Aus der Sicht der aktuellen Mehrheit repräsentiert der Park mit angegliedertem Pavillon das „Projet phare“im Interesse der Bürger der Gemeinde Dippach in dieser Mandatsperiode.