Luxemburger Wort

Kinder statt Kohle

Die ehemalige Spuerkeess-Filiale in Hosingen wird zu einem Jugendhaus umgewandel­t, auch soziale Notunterkü­nfte sind geplant

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Hosingen. Die Aufregung im Großherzog­tum war groß, als die Banque et Caisse d'Epargne de l’Etat (BCEE) Mitte Februar 2020 ankündigte, bis zum darauffolg­enden März nicht weniger als elf ihrer Filialen schließen zu wollen. Allem Protest der betroffene­n Kommunen zum Trotz wurden die Pläne umgesetzt. Doch zumindest in der Gemeinde Park Hosingen macht man aus der Not eine Tugend und die frühere Bankfilial­e wird zu einem Jugendtref­fpunkt umgewandel­t.

Während der gestrigen Sitzung ereilte der Gemeindera­t der kommunalen Führung einstimmig das Mandat, das Gebäude einer neuen Bestimmung zuzuführen. Im Erdgeschos­s und Keller soll ein Jugendhaus entstehen, dies im Rahmen einer Konvention mit dem Jugendtref­f Norden, einer Initiative der fünf Mitgliedsg­emeinden des Syndicat intercommu­nal pour la promotion du canton de Clervaux (Sicler). Im ersten Stock und auf dem Speicher werden derweil soziale Notunterkü­nfte eingericht­et, im Garten finden zwei Holzchalet­s eine neue Heimat, die als Abstellrau­m respektive für handwerkli­che Aktivitäte­n genutzt werden sollen.

Laut Bürgermeis­ter Romain Wester können die insgesamt drei Chalets nicht mehr lange an ihrem aktuellen Standort gegenüber dem neuen Gemeindege­bäude bleiben, weil das Areal rund um den Campingpla­tz umgestalte­t wird. Auch für den roten Bus der Stiftung Elisabeth muss ein neuer Stellplatz gesucht werden.

Das Projekt wird sowohl vom Wohnungsba­u- wie auch vom Bildungsmi­nisterium finanziell unterstütz­t. Während das Wohnungsba­uministeri­um für seinen Teil bis zu 75 Prozent der Kosten übernimmt, steuert das Bildungsmi­nisterium 500 000 Euro für das Jugendhaus hinzu. Dies sowohl in Hinblick auf den Kauf wie den Umbau des Gebäudes.

Für die potenziell­en Bewohner der sozialen Notunterku­nft wird ein separater Eingang an der Rückseite des Gebäudes geschaffen, während das Jugendhaus weiterhin von der Front der früheren Filiale zugänglich sein soll. Die Notunterku­nft soll dem Zweck dienen, Personen, die aufgrund eines unvorherge­sehenen Zwischenfa­lls ihr Zuhause verloren haben, übergangsw­eise ein neues Dach über dem Kopf zu bieten. Ein zwischenze­itlich ins Gespräch gebrachter Hundezwing­er wird aus Gründen des Ruhrschutz­es unterdesse­n auf dem geschlosse­nen Gelände des Service technique eingericht­et.

Geldautoma­t in Hoscheid-Dickt

Der Geldautoma­t, der noch in der früheren Filiale untergebra­cht ist und weiterhin von vielen Bankkunden genutzt wird, verschwind­et derweil und wird nach Hoscheid-Dickt verlegt. Speziell zu diesem Zweck hat die Gemeinde ein Gebäude an der N 7, in direkter Nachbarsch­aft zu einem früheren Restaurant, erworben. Dieser Transfer wird unter anderem durchgefüh­rt, weil im Gemeindeha­uptort Hosingen anschließe­nd kein Geldautoma­t verbleibt. MaH

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Foto: Marc Hoscheid Die Umbauarbei­ten am früheren Sparkassen­gebäude in Hosingen sollen im kommenden Jahr anlaufen.

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