Stromer auf Zeit
Leasing ist besonders bei E-Autos sinnvoll
Der Verbrennungsmotor ist tot, zumindest wenn man einigen Akteuren aus Wirtschaft und Politik Glauben schenkt. Immerhin würde eine deutliche Reduzierung des Anteils der Benzin- und Diesel-Fahrzeuge den CO2-Ausstoß verringern.
E-Autos sollen demnach deren Platz einnehmen und für viele Experten wird dies auch in Zukunft so kommen. Denn, der allgemeine Tenor lautet: Der EMobilität gehört die Zukunft.
Anreize für E-Mobilität Allerdings ist die Zukunft noch ein Stück entfernt und wer heute vor der Entscheidung steht, welchen Wagen er sich kaufen soll, muss sich Gedanken machen, ob er auf die Zukunft setzen soll, oder auf Altbewährtes. Bislang haben Prämien für EAutos einen nicht zu unterschätzenden Anreiz bedeutet. Immerhin sind die neuen Wagen immer noch teurer als dasselbe Model mit Verbrenner. Ähnliches galt lange Zeit auch für Hybrid-Autos, die von vielen als Brückentechnologie angehen wird.
Allerdings gelten die Prämie von bis zu 8 000 Euro mittlerweile nur noch in vollem Umfang für E-Autos, die weniger als 18 kWh pro 100 km verbrauchen. Das sind in der Regel jedoch nur Klein- und Kleinstwagen. Die Prämie für Hybridautos wird, falls der Gesetzgeber
nicht doch noch eine Änderung beschließt, demnächst ganz auslaufen. In den Augen vieler Branchenleute zu früh. Immerhin schauen viele Menschen aufs Geld und wählen im Zweifel die günstige Option, was in diesem Fall Verbrennungsmotoren sind.
Leasing als Alternative zum Kauf Entscheidet man sich dennoch für den Kauf eines alternativen Antriebs, stellt sich eine weitere, ganz andere Frage. „Kann ich mein E-Auto später ohne Probleme auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu Geld machen?“Die Antwort auf die Frage ist etwas kompliziert. Da die Technologie beim E-Antrieb in einem Zeitraum von z.B. fünf Jahren durchaus gewaltige Schritte machen kann, ist es möglich, dass der Wagen stark im Wert gefallen ist, bzw. stärker als es ein Modell mit Verbrennungsmotor im selben Zeitraum ist. Angesichts dieser Entwicklung ist es durchaus eine Überlegung wert, ein E-Auto oder auch einen Hybridwagen per Leasing zu finanzieren. Der Vorteil: nachdem die Laufzeit abgelaufen ist, nimmt das Leasingunternehmen
den Wagen zurück. Der Fahrer muss sich nicht um den Verkauf kümmern. Außerdem ist die aktuelle niedrige Besteuerung von Elektrofahrzeugen attraktiv.
Netzwerk an Ladestationen
Ein Problem, das es jedoch bei der E-Mobilität aktuell noch gibt, ist die Infrastruktur. Denn die Installation der Ladestationen für E-Wagen geht laut Gerry Wagner, Sprecher des House of Automobile recht schleppend voran. In einem Interview mit dem Magazin d’Handwierk meinte Wagner, dass in den letzten Jahren viel weniger Ladestationen in Luxemburg installiert wurden als von der Regierung geplant. Bis Ende 2020 sollten alleine im Chargy-Netzwerk 1 600 Stationen bereitstehen. Laut dem Sprecher wurden aber bis zu dem Zeitpunkt nur etwas mehr als die Hälfte geschafft. Die Zahl der für Luxemburg von der EU vorgesehenen Ladestation soll für 2025 bei 7 900 und für 2030 bei fast 17 000 liegen.
Grund für das schleppende Voranschreiten sei das punktuelle Fehlen an Kapazitäten, also nicht genug Strom für die jeweilige Straße, bzw. Adresse geliefert werden kann. Und zwar nicht nur im öffentlichen Raum, sondern auch in Privatund Wohnhäusern. Dabei scheitert es besonders dort an der nötigen Kapazität.
Das zu ändern ist mit großen Arbeiten am Stromnetz in Luxemburg verbunden, die nicht mal eben so umsetzbar sind. Es ist somit ratsam, dass jeder, der sich ein E-Auto zulegen möchte, zunächst prüft, ob er eine Ladestation an seinem Wohnort installieren kann. Ansonsten gibt es ein böses Erwachen.