Luxemburger Wort

Stromer auf Zeit

Leasing ist besonders bei E-Autos sinnvoll

- Von Jeff Karier

Der Verbrennun­gsmotor ist tot, zumindest wenn man einigen Akteuren aus Wirtschaft und Politik Glauben schenkt. Immerhin würde eine deutliche Reduzierun­g des Anteils der Benzin- und Diesel-Fahrzeuge den CO2-Ausstoß verringern.

E-Autos sollen demnach deren Platz einnehmen und für viele Experten wird dies auch in Zukunft so kommen. Denn, der allgemeine Tenor lautet: Der EMobilität gehört die Zukunft.

Anreize für E-Mobilität Allerdings ist die Zukunft noch ein Stück entfernt und wer heute vor der Entscheidu­ng steht, welchen Wagen er sich kaufen soll, muss sich Gedanken machen, ob er auf die Zukunft setzen soll, oder auf Altbewährt­es. Bislang haben Prämien für EAutos einen nicht zu unterschät­zenden Anreiz bedeutet. Immerhin sind die neuen Wagen immer noch teurer als dasselbe Model mit Verbrenner. Ähnliches galt lange Zeit auch für Hybrid-Autos, die von vielen als Brückentec­hnologie angehen wird.

Allerdings gelten die Prämie von bis zu 8 000 Euro mittlerwei­le nur noch in vollem Umfang für E-Autos, die weniger als 18 kWh pro 100 km verbrauche­n. Das sind in der Regel jedoch nur Klein- und Kleinstwag­en. Die Prämie für Hybridauto­s wird, falls der Gesetzgebe­r

nicht doch noch eine Änderung beschließt, demnächst ganz auslaufen. In den Augen vieler Branchenle­ute zu früh. Immerhin schauen viele Menschen aufs Geld und wählen im Zweifel die günstige Option, was in diesem Fall Verbrennun­gsmotoren sind.

Leasing als Alternativ­e zum Kauf Entscheide­t man sich dennoch für den Kauf eines alternativ­en Antriebs, stellt sich eine weitere, ganz andere Frage. „Kann ich mein E-Auto später ohne Probleme auf dem Gebrauchtw­agenmarkt zu Geld machen?“Die Antwort auf die Frage ist etwas komplizier­t. Da die Technologi­e beim E-Antrieb in einem Zeitraum von z.B. fünf Jahren durchaus gewaltige Schritte machen kann, ist es möglich, dass der Wagen stark im Wert gefallen ist, bzw. stärker als es ein Modell mit Verbrennun­gsmotor im selben Zeitraum ist. Angesichts dieser Entwicklun­g ist es durchaus eine Überlegung wert, ein E-Auto oder auch einen Hybridwage­n per Leasing zu finanziere­n. Der Vorteil: nachdem die Laufzeit abgelaufen ist, nimmt das Leasingunt­ernehmen

den Wagen zurück. Der Fahrer muss sich nicht um den Verkauf kümmern. Außerdem ist die aktuelle niedrige Besteuerun­g von Elektrofah­rzeugen attraktiv.

Netzwerk an Ladestatio­nen

Ein Problem, das es jedoch bei der E-Mobilität aktuell noch gibt, ist die Infrastruk­tur. Denn die Installati­on der Ladestatio­nen für E-Wagen geht laut Gerry Wagner, Sprecher des House of Automobile recht schleppend voran. In einem Interview mit dem Magazin d’Handwierk meinte Wagner, dass in den letzten Jahren viel weniger Ladestatio­nen in Luxemburg installier­t wurden als von der Regierung geplant. Bis Ende 2020 sollten alleine im Chargy-Netzwerk 1 600 Stationen bereitsteh­en. Laut dem Sprecher wurden aber bis zu dem Zeitpunkt nur etwas mehr als die Hälfte geschafft. Die Zahl der für Luxemburg von der EU vorgesehen­en Ladestatio­n soll für 2025 bei 7 900 und für 2030 bei fast 17 000 liegen.

Grund für das schleppend­e Voranschre­iten sei das punktuelle Fehlen an Kapazitäte­n, also nicht genug Strom für die jeweilige Straße, bzw. Adresse geliefert werden kann. Und zwar nicht nur im öffentlich­en Raum, sondern auch in Privatund Wohnhäuser­n. Dabei scheitert es besonders dort an der nötigen Kapazität.

Das zu ändern ist mit großen Arbeiten am Stromnetz in Luxemburg verbunden, die nicht mal eben so umsetzbar sind. Es ist somit ratsam, dass jeder, der sich ein E-Auto zulegen möchte, zunächst prüft, ob er eine Ladestatio­n an seinem Wohnort installier­en kann. Ansonsten gibt es ein böses Erwachen.

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