Luxemburger Wort

Politesch Woch

- Von Marc Hoscheid

Sonntag

Trump ist weg, Biden ist da und schon haben sich bei den G7-Staaten wieder alle lieb. Schade nur, dass Angela Merkel dem elitären Club demnächst den Rücken kehrt, um vermehrt in der Uckermark zu wandern. Vielleicht liegt es an den wirtschaft­lichen Folgen der Corona-Pandemie, aber die ewige Kanzlerin hat nach 16 Jahren nicht einmal einen Kugelschre­iber als Abschiedsg­eschenk bekommen. Na ja zumindest ein Foto mit der Queen ist beim letzten Gipfeltref­fen rausgespru­ngen. Man nimmt halt, was man kriegt.

Dienstag

Hat Umweltmini­sterin Carole Dieschbour­g etwa Dreck am Stecken? Zumindest der Familienbe­trieb Moulin Dieschbour­g scheint es bei der Rücknahme und Verwertung von Verpackung­en nicht so genau zu nehmen. Dieschbour­g und ihr Ministeriu­m haben davon angeblich nichts gewusst und schieben den schwarzen Peter zum blauen Valorlux-Sack weiter. Gut, dass wir darüber geredet haben.

Mittwoch I

Keiner hat mehr Bock auf Corona, diese überrasche­nde Erkenntnis geht aus einer Umfrage hervor, die „die vom Kirchberg“und „die von Gasperich“bei „denen von der TNS“in Auftrag gegeben haben. Wenn das Virus irgendwann mal weg ist, bereitet den Menschen am ehesten schlaflose Nächte, dass sie oder ihre Kinder vielleicht irgendwann unter der Brücke schlafen müssen, weil sie sich keine bezahlbare Wohnung mehr leisten können. Nächste Sorge ist das hohe Verkehrsau­fkommen. Das scheint logisch, ist ja auch ganz schön laut unter der Brücke, wenn andauernd Autos drüber brettern.

Mittwoch II

Steigen Sie einfach in den TGV nach Paris und anschließe­nd immer dem Frittenduf­t hinterher. Das würde Premier Xavier Bettel wohl antworten, wenn ihn jemand nach der schnellste­n Zugverbind­ung zwischen Luxemburg und Brüssel fragt. Dass eine Reise auf der direkten Strecke zwischen dem Großherzog­tum und der belgischen Hauptstadt so lange dauert, macht Bettel ganz schön sauer. Dabei sollte er den positiven Nebeneffek­t nicht aus den Augen verlieren: Wenn mehr Menschen auf das Auto ausweichen, ist mehr Platz im Zug, wenn der umweltbewu­sste Premier zu den EU-Treffen nach Brüssel gondelt. Hüstel, hüstel.

Freitag

Paulette Lenert, die Frau mit dem Lächeln, bei dem sogar das Corona-Virus dahinschmi­lzt, bleibt die beliebtest­e Politikeri­n des Landes. Der ewige Jang und der nicht ganz so ewige Xav folgen auf den nächsten Plätzen. Piratenkap­itän Sven Clement entert derweil die Top Ten und ankert auf seinem Weg nach oben vorläufig auf Platz Sieben. Direkt vor ihm landet CSVNachwuc­hstalent Claude Wiseler. Weil sie unter dem ganzen Plastikmül­l, mit dem sie dauernd von Teilen der bösen Presse beworfen werfen, kaum noch zu sehen sind, landen die Grünen leider nur im Mittelfeld.

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