Studie über antijüdische Vorurteile
Brüssel. In palästinensischen Schulbüchern werden einer EU-geförderten Untersuchung zufolge antijüdische Vorurteile und Gewaltverherrlichung verbreitet. Durch einen Fokus auf Menschenrechte und weltbürgerliche Erziehung erfüllten die 172 untersuchten Schulbücher und Lehrpläne jedoch generell die Standards der Vereinten Nationen. An etlichen Stellen werde auch zu Toleranz, Barmherzigkeit, Vergebung und Gerechtigkeit aufgerufen. Zu diesem Ergebnis kam eine gestern veröffentlichte Untersuchung des Braunschweiger Georg-Eckert-Instituts. Die Autoren betonen explizit, dass die Analyse ein komplexes Bild ergeben habe.
Insbesondere in Büchern für den Arabischunterricht seien „emotional aufgeladene Darstellungen israelischer Gewalt“erkannt worden. Diese neigten dazu, „den israelischen Gegner zu entmenschlichen und ihm gelegentlich Bosheit und hinterlistiges Verhalten vorwerfen“. Palästinensische Gewalt, auch gegen Zivilisten, werde hingegen als legitimes Mittel zum Widerstand in bestimmten Perioden der palästinensischen Geschichte dargestellt. Weiter werde das Wort „Israel“in den meisten Büchern vermieden, stattdessen werde hauptsächlich von der „(zionistischen) Besatzung“gesprochen. Juden werden demnach zumeist mit negativen Zuschreibungen versehen, was auf eine bewusste Verfestigung antijüdischer Vorurteile hinweise. In Karten werde zudem der Staat Israel oft ausgeblendet. dpa
relativ, das haben unter anderem die Brexit-Abstimmung und die US-Präsidentenwahl von 2016 gezeigt. Trotzdem ist dieser Schritt meiner Meinung nach für eine Partei, die von 1998 bis 2005 erst an zwei Regierungen beteiligt war, etwas zu forsch. Wobei ein grüner Kanzlerkandidat ehrlich gesagt sinnvoller als ein sozialdemokratischer ist, wo die SPD doch derzeit nur bei rund 15 Prozent Wählerzuspruch herumdümpelt.
stb: Ja, da hast du Recht. Bei der SPD stellt sich langfristig eher die Frage, wann sie als traditionsreichste Partei Deutschlands auf ihren Kanzlerkandidatenstatus verzichten muss. Dennoch wäre es schade um den demokratischen Wettbewerb, wenn die vom Kandidaten-Hickhack zwischen Laschet und Söder sowie von der Maskenaffäre gebeutelte Union, die bereits seit 16 Jahren an der Spitze der Regierung steht, als einzige Partei den Anspruch auf die Kanzlerschaft erheben würde.
MaH: Man kann den Anspruch ja trotzdem behalten, ohne ihn offensiv vor sich her zu tragen. Ich glaube, dass es der SPD vielleicht mal ganz gut tun würde, auf einen offiziellen Kanzlerkandidaten zu verzichten, das würde den öffentlichen Druck reduzieren. Auch Annalena Baerbock wird in den kommenden Wochen und Monaten die Erfahrung machen, dass eine Kanzlerkandidatur wie unter einem Brennglas beobachtet und auf jeden Fehler gelauert wird. Dennoch muss man den Grünen zugestehen, dass es mutig ist, das von ihnen jahrzehntelang angewandte Prinzip der Doppelspitze aufzugeben und alles auf eine Karte zu setzen. In Luxemburg treibt die CSV dieses Prinzip ja gerade auf die Spitze. Auch wenn es sich um zwei unterschiedliche Länder handelt, ist dieser Rollentausch zwischen Grünen und Konservativen schon bemerkenswert.
stb: Ja, wobei es bei den deutschen Grünen eine Frage der Notwendigkeit ist, da das Amt des Regierungschefs nicht teilbar ist. Es spricht aber für sich, dass Baerbock und Habeck das Prinzip der Doppelspitze nicht ganz aufgeben und in den kommenden Monaten gemeinsam als „Wahlkampf-Duo“auftreten wollen. Bei der CSV ist das Prinzip der Doppelspitze dagegen aus der Not geboren und mehr dem verzweifelten Wunsch geschuldet, die auseinanderstrebenden Kräfte einer zerstrittenen Partei zusammenzuführen und nach außen hin Geschlossenheit zu demonstrieren.