Angst und Hass der „Bild“-Zeitung
Mats Schönauer und Moritz Tschermak analysieren die Berichterstattung und sprachen mit Opfern
Seit 1952 erscheint die „Bild“-Zeitung, seitdem hat sie auch in Luxemburg eine Leserschaft. Doch schon immer steht das Boulevardblatt in der Kritik. Im Jahr 1977 schleuste sich Günter Wallraff in die Redaktion ein und veröffentlichte unter dem Titel „Der Aufmacher“einen kritischen Erfahrungsbericht
Facebookprofil bedienen“. Fehler wären weniger fatal, wenn die Zeitung die mutmaßlichen Täter wenigstens angemessen verpixeln würde. Die Zeitung beeinträchtigt das Leben vieler Menschen.
In den letzten Jahren hat „Bild“zwar enorm an Auflage verloren, viel mehr als andere deutsche Zeitungen. Trotzdem fragen sich Schönauer und Tschermak: Warum? „Warum geben sie Attentätern immer wieder eine riesige Plattform, obwohl dadurch Nachahmungstaten provoziert werden können? Warum ergötzen sie sich an den „heißen Kurven“minderjährigen Mädchen? Warum treten sie auf Flüchtlinge ein, auf HartzIV-Empfänger, auf die Ärmsten der Armen? Geht es bloß um Auflage? Um Profit? Um Macht?“Die Autoren wissen es nicht. Gewusst aber ist: Wer „Bild“kauft, klickt und guckt, trägt zu alledem bei, auch in Luxemburg. Die Fehler der Zeitung werden übrigens täglich auf www.bildblog.de angeprangert und korrigiert. Der Zugriff ist kostenfrei. Wer „Bild“lesen will, sollte daher auch Bildblog lesen.
Mats Shönauer, Moritz Tschermak: „Ohne Rücksicht auf Verluste“, Kiepenheuer und Witsch Verlag,
336 Seiten,
18 Euro.