Bis zum Tag der Erlösung
Mit professioneller Unterstützung verarbeiten Echternacher Internatsschüler ihre Corona-Erfahrungen durch Hip Hop
Echternach. Es wirkt ein bisschen wie eine Szene aus „School of Rock“: Im ersten Stock des Echternacher Internats sitzt ein Schüler vor einem riesigen Bildschirm, eine rote E-Gitarre auf dem Schoß, und schlägt die Saiten an. Kursleiter Sacha dreht an den Mechaniken, so dass der Ton mal höher, mal tiefer wird. Was aus den Lautsprechern ertönt, klingt aber keineswegs nach AC/DC, eher wie Geräusche aus einer anderen Galaxie.
Kurz danach harte Beats und eine synthetische Basslinie. In den historischen Abtei-Gemäuern arbeiten zehn Jugendliche einen Abend pro Woche an ihrem eigenen Hip-Hop-Song. Zusammen mit Beatmaster Sacha und dem Rapper Maka MC entdecken sie damit ihre verborgenen Talente – und überwinden den Corona-Frust.
Dass die zehn Jugendlichen abends in einem Raum zusammenkommen dürfen, ist für sie etwas besonderes. Für die 40 Bewohner des Internats gelten seit Beginn der Pandemie strenge Auflagen. So hat die Internatsleitung Jungen und Mädchen in zwei getrennte Gruppen aufgeteilt, die sich praktisch nicht mehr zu sehen bekommen. Auch innerhalb der Gruppen sind die sozialen Kontakte stark reduziert.
Freude am Texten
„Die schlimmste Einschränkung für uns war, dass Jungen und Mädchen getrennt waren und dass wir nicht mehr alle zusammen an einem Tisch essen konnten“, meint Lara. Die 14-jährige Schülerin des Echternacher Lycée ist durch eine Freundin auf das Hip-Hop-Projekt aufmerksam geworden. Sie hat herausgefunden, wie viel Freude ihr die Arbeit an den Texten macht. „Dabei kann man alles herauskotzen, was einen an Corona stört“, sagt sie. Erfahrung mit Gesang oder Musikinstrumenten hat Lara vorher noch nicht gesammelt – wie die meisten ihrer Kollegen im Hip-Hop-Projekt.
Grundsätzlich braucht niemand Solfège-Kurse absolviert zu haben oder ein Instrument zu beherrschen, um sich durch Hip Hop auszudrücken, sagt Beatmaster Sacha Hanlet. „Bei den Jugendlichen geht es ganz schnell, dass sie sich selber einbringen. Jeder entdeckt, dass er kreativ sein kann“, sagt er. Der ausgebildete Schlagzeuger und Inhaber eines Tonstudios bietet die Kurse für den Verein „Hip Hop based Education“an.
Teambuilding
Er erklärt den Schülern alles über Beats und Grooves und den Umgang mit Studiosoftware, aber noch viel mehr als das. Er will Kreativitäts-Barrieren im Kopf einreißen und die Gruppe zusammenschweißen: „Jugendliche, die sich kaum kennen, werden innerhalb kurzer Zeit ein Team. Durch die Musik finden die unterschiedlichsten Charaktere zusammen. Das ist ein magischer Moment.“
Seiner Erfahrung nach haben die meisten Jugendlichen schon von Anfang an einen emotionalen Zugang zum Hip Hop. Auch außerhalb des Kurses können sie ihre Gefühle und Gedanken in diesem Musikstil ausdrücken, denn technische Hürden gibt es kaum. „Mit einer App auf dem Handy können die Schüler auf dem eigenen Zimmer einen Song in guter Qualität produzieren“, erklärt Sacha.
Diese Erfahrung hat auch der 16jährige Noah gemacht. Schon vor Beginn des Hip-Hop-Projektes hat er gerappt und seine eigenen Texte
Der Text steht, jetzt wird gerappt. Die Software bringt die Gesangsspuren mit Auto-Tune in Form.
Aus einer Gitarre muss nicht unbedingt Rock herauskommen: Beatmaster Sacha (links) zeigt den Schülern, wie sie ihre eigene Kreativität entdecken.
geschrieben. Während der Corona-Zeit nutzte er die Musik als Kanal, um die Vereinzelung zu überwinden. „Vor allem die Zeit des Lockdown war ziemlich hart“, erzählt er. „Einige Schüler waren schon vorher leicht depressiv, durch die Isolation ist das noch viel schlimmer geworden“, meint Noah.
Erzieherin Chantal Milbert, die das Hip-Hop-Projekt initiiert hat, stimmt zu. „Einige Schüler haben im Lockdown Suchtverhalten entwickelt und sind kaum noch vom Computer oder von Netflix wegzubekommen. Mit der Musik wollten wir den negativen Erlebnissen etwas Positives entgegensetzen.“
Die Idee, ein eigenes „Boullettes“-Lied im Hip-Hop-Stil zu schreiben und aufzunehmen, war während der traditionellen Marche de Pâques entstanden. Bei der Wanderung durch die Natur lieferten die Erzieherinnen den Schülern Stichwörter, aus denen dann ein Stück Liedtext entstand.
Ein großes Ziel vor Augen
Mittlerweile ist der Text fertig, die Jugendlichen arbeiten nun mit Unterstützung der Experten von „Hip Hop based Education“daran, alles in eine ansprechende musikalische Form zu bringen. Alle fiebern schon dem Moment entgegen, wenn der fertige Song aufgenommen ist. „Unser großes Ziel ist es, dass der Song im Radio gespielt wird“, sagt Chantal Milbert.
Noch ungeduldiger warten die Internats-Schüler auf das Ende der Corona-Auflagen, dem „Tag der Erlösung“, wie es in dem Song heißt. Zwar sind die Einschränkungen stufenweise wieder zurückgegangen, doch wann sie endgültig fallen, weiß Internatsleiter Marc Diederich nicht – nach den Sommerferien, vermutet er.
Lëtzebuerg. „Once upon a knot“ass vum Nina Ries an Liewe geruff ginn, well si mat hirer Passioun fir Macramé de Leit dobaussen hir flott Saachen méi no well brengen.
Een Deel vum Erléis aus de Verkeef spent d'Nina Ries ëmmer fir de gudden Zweck, an esou huet d'Fondatioun Kriibskrank Kanner dëser Deeg ee Scheck vun 500 Euro iwwerreecht kritt. D'Fondatioun sot dem Nina Ries ee grousse Merci.
Lydie Lenz via mywort.lu www.fondatioun.lu
cela, les producteurs sont épaulé dans la mise en place de techniques de production intégrées et durables avec notamment la création de banques de semences communautaires de qualité et un appui technique dans les zones de maraîchage. Le programme prévoit également le renforcement des capacités de stockage, via les greniers traditionnels améliorés, de transformation, en misant sur le développement d'activités génératrices de revenu et de commercialisation grâce à l’amélioration de la gestion des groupements de producteurs. Enfin, le projet vise la création d'un environnement favorable au système alimentaire durable, ce qui passera entre autres par la sensibilisation des producteurs et des consommateurs aux risques sanitaires liés à l'alimentation.
Florence Lagravere
via mywort.lu