Krönender Abschluss
T71 feiert seinen 13. Meistertitel, Tom Schumacher und Frank Muller gehen gebührend in Basketballrente
Als am Freitagabend um 21.56 Uhr in Esch-Lallingen die Schlusssirene ertönte, waren Tom Schumacher und Frank Muller Basketballrentner. Dass die aktuelle Spielzeit ihre letzte sein würde, ist seit Monaten bekannt. „Einen schöneren Abschied hätte ich mir nicht ausmalen können. In meinem letzten Spiel wird T71 im Jahre des 50-jährigen Vereinsjubiläums Meister – und dies sogar vor Zuschauern“, so Frank Muller.
Im zweiten Spiel der Best-ofthree-Finalserie steuerten Schumacher und Co. von Beginn an auf einen Start-Ziel-Sieg zu, während Basket Esch die komplette Partie über nicht einmal führte. „Wir haben zum Ende der Play-offs den besten Basketball gespielt und sind sicherlich ein verdienter Meister“, sagt der scheidende Meistercoach Ken Diederich, der sich fortan auf seine Rolle als Nationaltrainer konzentrieren wird.
Harris dreht auf
Zum Problem für Basket Esch wurde vom ersten Sprungball an abermals T71 Center Stephen Harris. Der 26-Jährige machte im ersten Viertel des zweiten Finalspiels dort weiter, wo er im ersten Spiel aufgehört hatte. Nach 21 Punkten in den Vierteln drei und vier im ersten Finalspiel, schenkte Harris dem Titelverteidiger diesmal alleine in der ersten zehn Minuten acht Punkte ein.
Während Rugg und Co. Harris defensiv nicht verteidigt bekamen, spielten die Escher offensiv die Trumpfkarte der tief besetzen Bank aus. Als Jeffry Monteiro und Ben Kovac Mitte des ersten Viertels das Parkett betraten, brachten sie viel Energie ins Escher Spiel, so dass die Hausherren mit der Viertelsirene in Schlagdistanz blieben (14:17). Wie ausgeglichen der erste Abschnitt verlief, unterstrich die Statistik der längsten Punkteserien: Eschs größter Lauf bestand aus drei aufeinanderfolgenden Punkten, der Düdelinger aus deren vier.
Aus Escher Sicht bittere Sequenzen – und unstrittige Schlüsselszenen – ereigneten sich in der 26.'. Beim Stand von 24:26 hatten die Hausherren erstmals seit der 1.' (2:2) wieder die Möglichkeit, auszugleichen. Nach einem Düdelinger Ballverlust liefen Joé Biever und Miles Jackson-Cartwright im Fastbreak auf den T71-Korb zu. Beide vergaben jedoch binnen Sekundenbruchteilen ihren Korbleger. Frank Muller schnappte sich den Rebound – und der bis dato von Jackson-Cartwright abgemeldete Tom Schumacher schweißte den Eschern am anderen Ende des Parketts umgehend einen Dreier ein.
Anstelle von 26:26 stand es demnach 24:29. In der Folge spielte sich T71 in einen Rausch: Schumacher und Ivey trafen ihre Dreier, während Harris Dunking auf Dunking in den Korb stopfte (29:41, 18.'). Ein Escher 6:0-Lauf in den letzten 90 Sekunden des Quarters sorgte allerdings dafür, dass der Meister den Schaden in Form von sieben Punkten Rückstand in Grenzen hielt.
Ein weitere Geschichte des Düdelinger-Meisterabends bestand darin, dass stets ein anderer T71Akteur in einzelnen Vierteln groß aufspielte. Harris dominierte das erste Viertel, in den zweiten zehn Minuten trumpften Schumacher und Hoeser auf. Im dritten Viertel lief plötzlich Kevin Moura heiß. Zur 15-Punkteführung (57:42, 28.') steuerte der Spielmacher binnen drei Minuten acht Punkte bei.
Spezieller Titel
Entschieden war die Finalserie damit jedoch noch nicht: Basket Esch zeigte im Schlussviertel eine tolle Moral – und Düdelingen kurzfristig zittrige Hände. Schumacher vergab zwei Freiwürfe (37.'), Rugg machte es auf der Gegenseite besser – und plötzlich betrug der Escher Rückstand nur noch zwei Punkte (69:71, 38.'). „In dieser kritischen Phase hat uns Jimond Ivey zum Sieg geführt“, lobte Diederich seinen US-Amerikaner, der im Schlussviertel mit 14 persönlichen Punkten dominierte. „Im Vergleich zu den Titeln mit Amicale, ist dieser Titel noch spezieller, denn wir sind nicht als Topfavorit in die Spielzeit gegangen. Für Tom und Frank freut es mich besonders. Es ist für sie der gebührende Abschied einzigartiger Karrieren.“