Kopierte Sehenswürdigkeiten
Berühmte Wahrzeichen gibt es nicht nur an den Originalplätzen – durch Nachbildungen kann man sie weltweit bestaunen
Wer im Urlaub den Eiffelturm besichtigen möchte, muss nicht unbedingt nach Frankreich reisen, denn Nachbildungen des Pariser Wahrzeichens finden sich rund um die ganze Welt. Das gilt für viele berühmte Sehenswürdigkeiten. Hier eine Auswahl:
Der Eiffelturm in Tokio
Nicht nur vor dem Paris-Las-Vegas-Hotelkomplex in der Wüste Nevadas ist eine Kopie des Pariser Wahrzeichens zu bestaunen. Auch in Lahore in Pakistan wurde der weltberühmte Stahlturm im Maßstab eins zu vier nachgebaut. In China gibt es ihn gleich mehrfach, etwa in Hangzhou und in Shenzhen. Ja, sogar in Berlin steht einer – vor dem Centre Français de Berlin – der immerhin noch 15 Meter hoch ist. Und das ist längst nicht alles: Mehr oder weniger originalgetreue Nachahmungen finden sich rund um die ganze Welt.
Einige, wie der Berliner Eiffelturm, sind nur wenige Meter groß, andere wiederum, wie etwa der Tokyo Tower in Japan, wurden im Maßstab eins zu eins nachempfunden, was einer Höhe von über 300 Metern entspricht.
Das chinesische Hallstatt am See Das malerische Städtchen Hallstatt am Hallstätter See in Österreich gefiel den Chinesen so gut, dass sie es 2011 kurzerhand in der südchinesischen Provinz Guangdong nachbauten, zumindest den Ortskern. Nach nur einem Jahr Bauzeit konnte der Bürgermeister des 8 881 Kilometer entfernten Originals, Alexander Scheutz, den Eröffnungsfeierlichkeiten 2012 in China ganz offiziell beiwohnen. Viele chinesische Touristen wollten daraufhin allerdings auch das österreichische Vorbild ihrer Kopie bestaunen und so wurde das kleine Städtchen Hallstatt am Hallstätter See zu einem beliebten Urlaubsziel chinesischer Touristen.
Der Schiefe Turm von Illinois
Im US-amerikanischen Illinois findet sich in der Kleinstadt Niles eine ganz besondere Touristenattraktion, nämlich eine originalgetreue Nachbildung des Schiefen Turms von Pisa im Maßstab eins zu zwei. Der amerikanische Nachbau wurde 1934 als Teil eines Freizeitparks fertiggestellt. Das italienische Original stammt aus dem Mittelalter und ist dementsprechend ungleich älter. Nur zwölf Jahre nach der Grundsteinlegung im Jahr 1173 begann sich der Turm in Richtung Südosten zu neigen, da der Untergrund nicht tragfähig genug war. Seit 1987 gehört der Schiefe Turm nun zum Weltkulturerbe der Unesco – allerdings nur das italienische Original.
Die neuen Titanic-Dampfer
Der Luxusdampfer „RMS Titanic“, der auf seiner Jungfernfahrt am 15. April 1912 im Polarmeer versank, hatte alles an Bord, was das Leben damals schöner und angenehmer machte. Wer wissen will, wie stilvoll es Anfang des 20. Jahrhunderts
auf dem legendären Ozeanriesen zuging, kann das bald im chinesischen Sichuan tun, denn dort wird gerade ein 269 Meter langer Eins-zu-eins-Nachbau des Originals gefertigt, der als Hotel genutzt werden soll. Vor allem im Inneren des Luxusliners wollen die Erbauer nach eigenen Angaben großen Wert auf originalgetreues Ambiente legen. Einen kleinen Haken hat der Nachbau allerdings: Er wird nicht schwimmfähig sein. Wer seinen Urlaub auf einer schwimmenden Titanic verbringen will, muss warten bis die „Titanic II“fertig ist, die gerade im Auftrag eines australischen Eigners ebenfalls in China gebaut wird und 2022 in See stechen soll. Im Gegensatz zum Original wird in dem Eins-zu-eins-Nachbau allerdings die neueste Sicherheitstechnik verbaut sein, versprechen die Konstrukteure.
Der Petersdom in Afrika
Wer den Petersdom sehen will, reist normalerweise wohl nach Italien. Aber auch im afrikanischen Yamoussoukro, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, kann man ihn bewundern, zumindest als Eins-zueins-Nachbau. Zu 100 Prozent stimmt die afrikanische Nachbildung zwar nicht mit dem italienischen Original überein, denn sie ist ein wenig länger, breiter und höher geraten, aber dennoch sieht die Basilika Notre-Dame-de-la-Paix dem echten Petersdom zum Verwechseln ähnlich.
Portugiesische Golden-Gate-Bridge Dass die Golden-Gate-Bridge im portugiesischen Lissabon und das San-Franciscoer Original sich so ähnlich sehen, ist kein Zufall, schließlich wurde die Ponte 25 de Abril (Brücke des 25. Aprils) von der American-Bridge-Company gebaut und zwar mit Stahl, der eigens aus den USA importiert wurde. Mit ihren 2 278 Metern Länge ist sie zwar ein bisschen kürzer als die 2 737 Meter lange San-Franciscoer Brücke, aber dennoch überaus beeindruckend. Wer ganz genau hinschaut, erkennt allerdings noch ein paar weitere Unterschiede, wie etwa die kreuzförmig und nicht horizontal verlaufenden Versteifungsstreben. Übrigens sehen auch die San-Francisco-Bay-Bridge und die Forth-Road-Bridge im britischen Edinburgh der GoldenGate-Bridge ziemlich ähnlich.
In Illinois steht ein Nachbau des Schiefen Turms von Pisa.