Luxemburger Wort

Kopierte Sehenswürd­igkeiten

Berühmte Wahrzeiche­n gibt es nicht nur an den Originalpl­ätzen – durch Nachbildun­gen kann man sie weltweit bestaunen

- Von Christian Satorius

Wer im Urlaub den Eiffelturm besichtige­n möchte, muss nicht unbedingt nach Frankreich reisen, denn Nachbildun­gen des Pariser Wahrzeiche­ns finden sich rund um die ganze Welt. Das gilt für viele berühmte Sehenswürd­igkeiten. Hier eine Auswahl:

Der Eiffelturm in Tokio

Nicht nur vor dem Paris-Las-Vegas-Hotelkompl­ex in der Wüste Nevadas ist eine Kopie des Pariser Wahrzeiche­ns zu bestaunen. Auch in Lahore in Pakistan wurde der weltberühm­te Stahlturm im Maßstab eins zu vier nachgebaut. In China gibt es ihn gleich mehrfach, etwa in Hangzhou und in Shenzhen. Ja, sogar in Berlin steht einer – vor dem Centre Français de Berlin – der immerhin noch 15 Meter hoch ist. Und das ist längst nicht alles: Mehr oder weniger originalge­treue Nachahmung­en finden sich rund um die ganze Welt.

Einige, wie der Berliner Eiffelturm, sind nur wenige Meter groß, andere wiederum, wie etwa der Tokyo Tower in Japan, wurden im Maßstab eins zu eins nachempfun­den, was einer Höhe von über 300 Metern entspricht.

Das chinesisch­e Hallstatt am See Das malerische Städtchen Hallstatt am Hallstätte­r See in Österreich gefiel den Chinesen so gut, dass sie es 2011 kurzerhand in der südchinesi­schen Provinz Guangdong nachbauten, zumindest den Ortskern. Nach nur einem Jahr Bauzeit konnte der Bürgermeis­ter des 8 881 Kilometer entfernten Originals, Alexander Scheutz, den Eröffnungs­feierlichk­eiten 2012 in China ganz offiziell beiwohnen. Viele chinesisch­e Touristen wollten daraufhin allerdings auch das österreich­ische Vorbild ihrer Kopie bestaunen und so wurde das kleine Städtchen Hallstatt am Hallstätte­r See zu einem beliebten Urlaubszie­l chinesisch­er Touristen.

Der Schiefe Turm von Illinois

Im US-amerikanis­chen Illinois findet sich in der Kleinstadt Niles eine ganz besondere Touristena­ttraktion, nämlich eine originalge­treue Nachbildun­g des Schiefen Turms von Pisa im Maßstab eins zu zwei. Der amerikanis­che Nachbau wurde 1934 als Teil eines Freizeitpa­rks fertiggest­ellt. Das italienisc­he Original stammt aus dem Mittelalte­r und ist dementspre­chend ungleich älter. Nur zwölf Jahre nach der Grundstein­legung im Jahr 1173 begann sich der Turm in Richtung Südosten zu neigen, da der Untergrund nicht tragfähig genug war. Seit 1987 gehört der Schiefe Turm nun zum Weltkultur­erbe der Unesco – allerdings nur das italienisc­he Original.

Die neuen Titanic-Dampfer

Der Luxusdampf­er „RMS Titanic“, der auf seiner Jungfernfa­hrt am 15. April 1912 im Polarmeer versank, hatte alles an Bord, was das Leben damals schöner und angenehmer machte. Wer wissen will, wie stilvoll es Anfang des 20. Jahrhunder­ts

auf dem legendären Ozeanriese­n zuging, kann das bald im chinesisch­en Sichuan tun, denn dort wird gerade ein 269 Meter langer Eins-zu-eins-Nachbau des Originals gefertigt, der als Hotel genutzt werden soll. Vor allem im Inneren des Luxusliner­s wollen die Erbauer nach eigenen Angaben großen Wert auf originalge­treues Ambiente legen. Einen kleinen Haken hat der Nachbau allerdings: Er wird nicht schwimmfäh­ig sein. Wer seinen Urlaub auf einer schwimmend­en Titanic verbringen will, muss warten bis die „Titanic II“fertig ist, die gerade im Auftrag eines australisc­hen Eigners ebenfalls in China gebaut wird und 2022 in See stechen soll. Im Gegensatz zum Original wird in dem Eins-zu-eins-Nachbau allerdings die neueste Sicherheit­stechnik verbaut sein, verspreche­n die Konstrukte­ure.

Der Petersdom in Afrika

Wer den Petersdom sehen will, reist normalerwe­ise wohl nach Italien. Aber auch im afrikanisc­hen Yamoussouk­ro, der Hauptstadt der Elfenbeink­üste, kann man ihn bewundern, zumindest als Eins-zueins-Nachbau. Zu 100 Prozent stimmt die afrikanisc­he Nachbildun­g zwar nicht mit dem italienisc­hen Original überein, denn sie ist ein wenig länger, breiter und höher geraten, aber dennoch sieht die Basilika Notre-Dame-de-la-Paix dem echten Petersdom zum Verwechsel­n ähnlich.

Portugiesi­sche Golden-Gate-Bridge Dass die Golden-Gate-Bridge im portugiesi­schen Lissabon und das San-Franciscoe­r Original sich so ähnlich sehen, ist kein Zufall, schließlic­h wurde die Ponte 25 de Abril (Brücke des 25. Aprils) von der American-Bridge-Company gebaut und zwar mit Stahl, der eigens aus den USA importiert wurde. Mit ihren 2 278 Metern Länge ist sie zwar ein bisschen kürzer als die 2 737 Meter lange San-Franciscoe­r Brücke, aber dennoch überaus beeindruck­end. Wer ganz genau hinschaut, erkennt allerdings noch ein paar weitere Unterschie­de, wie etwa die kreuzförmi­g und nicht horizontal verlaufend­en Versteifun­gsstreben. Übrigens sehen auch die San-Francisco-Bay-Bridge und die Forth-Road-Bridge im britischen Edinburgh der GoldenGate-Bridge ziemlich ähnlich.

In Illinois steht ein Nachbau des Schiefen Turms von Pisa.

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Fotos: Shuttersto­ck Portugal oder doch eher San Francisco? Die Ponte 25 de Abril in Lissabon ist der Bauform nach eindeutig an die Golden-Gate-Bridge angelehnt.
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