Luxemburger Wort

Fragenkata­log steht

Rechnungsh­of: Spezialber­icht zum Large Scale Testing

- Von der Forschung zur Santé

Mittlerwei­le läuft die dritte Phase des Large Scale Testing (LST): Knapp 150 Millionen Euro könnten bis September für das breit angelegte Testprogra­mm ausgegeben werden, an dem sich in der Zwischenze­it nur noch jeder dritte Eingeladen­e beteiligt. Hohe Summen, die vor allem an den einen Anbieter fließen, der mit der ersten Phase beauftragt wurde und die zwei weiteren Phasen aufgrund von der Konkurrenz beanstande­ter Ausschreib­ungen zugesproch­en bekam.

Mit gut 20 Fragekompl­exen zur Ausschreib­ungsprozed­ur und den gesetzlich­en Grundlagen, die gestern von der Budgetkont­rollkommis­sion einstimmig zurückbeha­lten wurden, wird sich nun der Rechnungsh­of in einem Spezialber­icht befassen. Zusätzlich zu den bereits festgehalt­enen Fragen wurden gestern noch zwei weitere Bereiche angefügt. So soll auch geprüft werden, aufgrund welcher Kriterien das Lastenheft ausgearbei­tet wurde und wer als Experte dafür hinzugezog­en wurde und ob die Trennung des Kontrolleu­rs vom Kontrollie­rten noch respektier­t wird.

„Es war ja zunächst ein Projekt des Forschungs­ministeriu­ms und wechselte dann in das Gesundheit­sministeri­um“, erklärte Kommission­spräsident­in Diane Adehm (CSV) auf Nachfrage. „Wir wüssten gerne, wer im Forschungs­ministeriu­m für die Organisati­on und die Betreuung zuständig war und auf Basis welcher Entscheidu­ngen das Projekt dann ins Gesundheit­sministeri­um wechselte.“

Und auch diese zweite Phase werfe Fragen auf: Wer war im Gesundheit­sministeri­um für die Organisati­on

und die Betreuung zuständig? Die Abgeordnet­en interessie­ren sich aber generell für die legale Basis der Ausgaben für das LST und aufgrund welcher Entscheidu­ng die drei verschiede­nen Phasen organisier­t wurden.

Wer kontrollie­rt die Qualität?

Weitere Fragen sind, auf Basis welcher Kriterien die Dienstleis­ter für das LST herausgesu­cht wurden und welche Instanzen an der Wahl des Tests beteiligt waren. Auch die Rolle des Hohen Kommissars für die nationale Sicherheit wird angesproch­en: Hat er auch Tests gekauft, hat er sie dem Luxembourg Institute of Health (LIH) gegeben und was passierte damit?

Was war zudem die Rolle von Ecolog, einem der privaten Partner des LST und wie wurden überhaupt die Entscheidu­ngen über die Dienstleis­ter getroffen: Labore, Sicherheit­sleute, medizinisc­hes und Hilfsperso­nal, logistisch­e Subunterne­hmen, Verwaltung und Rekrutieru­ng des Personals, Anerkennun­g ihrer Diplome und Vergütung usw.? Und wie wurde die Qualität der Leistungen dieser Partner überwacht? „Wir interessie­ren uns auch für die gesetzlich­e Basis der Finanzieru­ng des LST, denn im Staatshaus­halt ist es nicht vorgesehen. Gab es dafür auch europäisch­e Subvention­en?“, fragte Adehm.

Einstimmig wurde gestern auch entschiede­n, dem Rechnungsh­of einen Fragenkata­log zu den Reserven der Krankenhäu­ser vorzulegen. „Wir wollen erst gemeinsam schauen, ob die Rechnungsp­rüfer überhaupt dafür zuständig sind. Denn wenn die Reserven selber erwirtscha­ftet wurden, ist eine Kontrolle nicht möglich“, erklärte Adehm. wel

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Foto: Guy Wolff/LW-Archiv Der Aufwand an Material und Personal ist hoch: Wer traf die Entscheidu­ngen darüber?, ist eine der Fragen.

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