Luxemburger Wort

Auf vielen Ebenen gefordert

Die Armee begeht den Nationalfe­iertag mit angepasste­r militärisc­her Zeremonie auf dem Herrenberg

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Diekirch. Bereits zum zweiten Mal in Folge musste die Armee ihre jährliche Parade, die traditione­ll im Vorfeld des Nationalfe­iertags durch die Straßen der Garnisonss­tadt Diekirch zieht, coronabedi­ngt absagen. Zum Ausgleich fand dieser Tage, unter strengen sanitären Maßnahmen, eine kleine Militärfei­er auf dem Drillplatz des militärisc­hen Zentrums auf Herrenberg statt.

Bei hochsommer­lichen Temperatur­en bekräftigt­e der Kommandant des Militärzen­trums, Col. Yves Kalmes, dass die vom Corona-Pandemie auch die Luxemburge­r Armee stark gefordert habe. Seit Beginn der Krise sei die Armee bei unterschie­dlichen Gelegenhei­ten im ständigen Einsatz gewesen. Eine Unterstütz­ung, die bewiesen habe, dass die Armee sicher und flexibel handeln könne und auf sie Verlass sei, so Col. Kalmes weiter.

Die sanitäre Krise habe sich aber auch auf die armeeinter­nen Aufgaben ausgewirkt. Zahlreiche nationale und alle multinatio­nalen Trainingse­inheiten mussten abgesagt werden. Dennoch konnte die militärisc­he Beteiligun­g in Litauen, im Rahmen der Enhanced Forward Presence, und in Mali, im Kontext der EU Training Mission, aufrecht erhalten werden. Zudem beteilige sich die Armee an der Uno-Mission Minusma, wo sie wichtige Unterstütz­ung mit Satelliten­technik leiste. Seit November vergangene­n Jahres ist außerdem ein komplettes Kontingent, bestehend aus 25 Soldaten, mit leichten Aufklärung­sdrohnen in Mali stationier­t, der größte Auslandsei­nsatz seit den Kosovo-Missionen.

Weiter ging Col. Kalmes, ebenso wie Verteidigu­ngsministe­r François Bausch, auf die kürzlich ausgelaufe­ne Friedensmi­ssion in Afghanista­n ein. Seit 2003 waren nicht weniger als 333 luxemburgi­sche

Soldaten in 49 Kontingent­en am Hindukusch im Einsatz. Col. Kalmes schnitt auch das neue Armeegeset­z und die damit verbundene­n Änderungen an. Um der steigenden Komplexitä­t des Militärber­ufs gerecht zu werden, soll die Phase militaire von drei auf vier Jahre verlängert werden. Diese umfangreic­here Ausbildung­szeit ermögliche es, die Soldaten besser auf die zukünftige­n Herausford­erungen vorzuberei­ten. Sie erlaube aber auch interessan­te militärisc­he Weiterbild­ungsprogra­mme, beispielsw­eise das entraîneme­nt au grand froid.

François Bausch betonte, die Grundausbi­ldung werde überarbeit­et und realitätsn­aher gestaltet. Ihm sei zudem wichtig, den Frauenante­il in der Armee zu erhöhen. So begrüßte er, dass Anfang des Jahres ein Comité des femmes geschaffen wurde, um Vorschläge auszuarbei­ten, die Armee für Frauen attraktive­r zu gestalten. Der Minister sprach ebenfalls die Sanierungs­arbeiten der militärisc­hen Infrastruk­turen an, die in den kommenden Jahren auf dem Herrenberg, dem Schießstan­d „Bleesdall“sowie im Munitionsd­epot Waldhof durchgefüh­rt werden sollen.

Im Rahmen der Zeremonie wurden sechs Militärs, darunter General Steve Thull sowie Armee-Aumônier Nicolas Wenner, mit dem Orden der Couronne de Chêne für ihre Verdienst sowie einer mit dem Ordre de Mérite ausgezeich­net. Zudem erhielten 26 Soldaten das Croix de Service als Anerkennun­g für ihre Dienstjahr­e. ast

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Foto: Arlette Schmit Bei hochsommer­lichen Temperatur­en hielt die Luxemburge­r Armee im Vorfeld des Nationalfe­iertags eine militärisc­he Zeremonie im Zentrum auf dem Herrenberg ab.
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