Gegen die zunehmende Dorfverschandelung
Bürgerinitiative Quo vadis geht hart mit Gemeindeführung ins Gericht
Koerich. In der Generalversammlung der Biergerinitiativ Quo vadis Käerch wurde sich streng an die vorgeschriebenen Regeln in Bezug auf die Covid-19-Krise gehalten. Präsident Fernand Toussaint bedauerte jedoch, dass wegen der Pandemie kein Vortrag historischer Natur, wie sonst in der Jahrestagung üblich, abgehalten werden konnte. Der Vorsitzende zeigte sich äußerst unzufrieden mit der Denkmalschutzpolitik der aktuellen Gemeindeführung von Koerich. Anstatt möglichst viele ältere Wohnhäuser, die den Charakter des gewachsenen Dorfbildes ausmachen, auf der Liste der schützenswerten Bauten zu belassen, würden die Gemeindeverantwortlichen keinen Augenblick zögern, um wertvolle Bausubstanz von besagter Liste zu streichen, um sie abreißen zu können. So geschehen in Goetzingen mit dem erst kurz zuvor fachmännisch restaurierten Stierfenshaus. Der Präsident zeigte sich erbost über die Verschandelung des niedlichen „Neiweylands“–Haus in Koerich und zeigte anhand von Vorher/NachherBildern das Ausmaß der voranschreitenden Zerstörung des Dorfbildes. Letztendlich bedauerte Fernand Toussaint den beschlossenen Abriss des geschichtsträchtigen, im Jahr 1777 erbauten, Thommeshauses, das wiederum „die Untauglichkeit des Denkmalschutzgesetzes beweist“. Sekretär JeanClaude Muno erwähnte im Tätigkeitsbericht die im Laufe des Jahres angeschafften Vereinspolos mit „Quo vadis“-Logo, die he zum ersten Mal bei der Protestveranstaltung in Luxemburg am 3. Oktober zum Einsatz kamen. 18 Vereinigungen hatten gemeinsam unter dem Motto „Eisen Denkmalschutz funktionéiert nët!“demonstriert. Kassiererin Aimée Steines präsentierte einen gesunden Kassenstand, so dass der Mitgliederbeitrag von 8 Euro beibehalten werden kann. Kassenrevisorin Viviane Eschenauer bezeugte die mustergültig geführte Vereinskasse. Auf dem Programm für das laufende und folgende Jahr stehen weiterhin die Nachforschungen zur Häuserchronik für die Ortschaften Koerich, Goeblingen und Goetzingen. Abschließend präsentierte Vorstandsmitglied JeanClaude Thies die von ihm erstellte Internetseite www.quovadis.lu. Thies ist ebenfalls Vertreter der Biergerinitiativ Quo vadis bei der neu gegründeten Lëtzebuerger Denkmalschutz Federatioun (LDF). Quo vadis Käerch ist übrigens eine der sechs Gründerorganisationen. Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Fernand Toussaint, Präsident; Jean-Claude Muno, Sekretär; Aimée Steines, Kassiererin. Mitglieder sind Anne-Marie Everard, Kai Goldstein, Dany Marquis, Jeff Nothum, JeanClaude Thies.
Jeff Nothum via mywort.lu