Weiter keine Kreuzimpfungen
EMA-Bericht kommt ohne klare Empfehlungen zu Impfstoffkombinationen
Luxemburg. Während Deutschland und Frankreich entschieden haben, bei jungen Menschen, die eine Erstimpfung mit dem AstraZeneca-Vakzin Vaxzevria erhalten haben, bei der Zweitimpfung einen anderen Impfstoff vom mRNATyp zu verabreichen, um so den Impfschutz zu erhöhen, bleibt im Großherzogtum weiterhin alles beim Alten. Hier wird – genau wie übrigens auch in Belgien – nun weiterhin auch bei der Zweitimpfung Vaxzevria verabreicht.
Vor gut einer Woche hatte die Regierung entschieden, eine diesbezügliche Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA abzuwarten. Wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums auf LW-Nachfrage bestätigt, liegt der EMA-Bericht inzwischen vor, er enthält aber keine Empfehlung. Eine Entscheidung müsse nun der Ministerrat fällen. Allerdings stand dieser Punkt laut Pressemitteilung in der gestrigen Sitzung nicht auf der Tagesordnung. Somit wird die Impfung bis zu einer anderslautenden Entscheidung weitergeführt wie bisher.
Die Empfehlung des CSMI
Der Luxemburger Conseil supérieur des maladies infectieuses (CSMI) hat indes sehr wohl eine positive Empfehlung zu Kreuzimpfungen bei jungen Menschen ausgesprochen, und das bereits am 10. Juni. „Es gibt derzeit ausreichend Daten, die für diese Kreuzimpfungen sprechen“, erklärt Dr Thérèse
Staub im Gespräch mit dem „Lu- xemburger Wort“. „Sowohl eine spanische wie auch eine deutsche Studie haben gezeigt, dass eine Zweitimpfung mit dem mRNAStoff Comirnaty zur Bildung von mehr Antikörpern führt, als eine Impfung mit dem AstraZenecaWirkstoff alleine.“
Der CSMI empfiehlt daher die Zweitimpfung mit dem Biontech/Pfizer-Wirkstoff Comirnaty acht bis zehn Wochen nach einer Erstimpfung mit Vaxzevria sowohl für Menschen unter 55 Jahren ohne besondere Vulnerabilität als auch für Menschen mit Thrombose-Risiko. Menschen über 55 Jahren sowie Risikopatienten über 30 soll mit einem Intervall von zwölf Wochen zweimal Vaxzevria verabreicht werden.
Laut Gesundheitsministerium sind die Erstimpfungen bei den über-30-jährigen Freiwilligen, die sich seit Ende April gemeldet hatten, weit fortgeschritten. Inzwischen erhalten nun die meisten Kandidaten ihre Zweitimpfung.
Neue Impflisten
Seit dem 12. Juni können sich Menschen ab 18 Jahren für eine Impfung mit AstraZeneca oder Johnson&Johnson auf eine Warteliste eintragen – und ab Montag auch für Moderna und Biontech/Pfizer. Zudem werden die Listen auch für Grenzpendler und Luxemburger, die im Ausland leben, geöffnet. Die Einladungen zum Impfen werden in der Reihenfolge der Registrierung verschickt.
impfen.lu