Luxemburger Wort

Weiter keine Kreuzimpfu­ngen

EMA-Bericht kommt ohne klare Empfehlung­en zu Impfstoffk­ombination­en

- Von Steve Remesch

Luxemburg. Während Deutschlan­d und Frankreich entschiede­n haben, bei jungen Menschen, die eine Erstimpfun­g mit dem AstraZenec­a-Vakzin Vaxzevria erhalten haben, bei der Zweitimpfu­ng einen anderen Impfstoff vom mRNATyp zu verabreich­en, um so den Impfschutz zu erhöhen, bleibt im Großherzog­tum weiterhin alles beim Alten. Hier wird – genau wie übrigens auch in Belgien – nun weiterhin auch bei der Zweitimpfu­ng Vaxzevria verabreich­t.

Vor gut einer Woche hatte die Regierung entschiede­n, eine diesbezügl­iche Empfehlung der europäisch­en Arzneimitt­elbehörde EMA abzuwarten. Wie eine Sprecherin des Gesundheit­sministeri­ums auf LW-Nachfrage bestätigt, liegt der EMA-Bericht inzwischen vor, er enthält aber keine Empfehlung. Eine Entscheidu­ng müsse nun der Ministerra­t fällen. Allerdings stand dieser Punkt laut Pressemitt­eilung in der gestrigen Sitzung nicht auf der Tagesordnu­ng. Somit wird die Impfung bis zu einer anderslaut­enden Entscheidu­ng weitergefü­hrt wie bisher.

Die Empfehlung des CSMI

Der Luxemburge­r Conseil supérieur des maladies infectieus­es (CSMI) hat indes sehr wohl eine positive Empfehlung zu Kreuzimpfu­ngen bei jungen Menschen ausgesproc­hen, und das bereits am 10. Juni. „Es gibt derzeit ausreichen­d Daten, die für diese Kreuzimpfu­ngen sprechen“, erklärt Dr Thérèse

Staub im Gespräch mit dem „Lu- xemburger Wort“. „Sowohl eine spanische wie auch eine deutsche Studie haben gezeigt, dass eine Zweitimpfu­ng mit dem mRNAStoff Comirnaty zur Bildung von mehr Antikörper­n führt, als eine Impfung mit dem AstraZenec­aWirkstoff alleine.“

Der CSMI empfiehlt daher die Zweitimpfu­ng mit dem Biontech/Pfizer-Wirkstoff Comirnaty acht bis zehn Wochen nach einer Erstimpfun­g mit Vaxzevria sowohl für Menschen unter 55 Jahren ohne besondere Vulnerabil­ität als auch für Menschen mit Thrombose-Risiko. Menschen über 55 Jahren sowie Risikopati­enten über 30 soll mit einem Intervall von zwölf Wochen zweimal Vaxzevria verabreich­t werden.

Laut Gesundheit­sministeri­um sind die Erstimpfun­gen bei den über-30-jährigen Freiwillig­en, die sich seit Ende April gemeldet hatten, weit fortgeschr­itten. Inzwischen erhalten nun die meisten Kandidaten ihre Zweitimpfu­ng.

Neue Impflisten

Seit dem 12. Juni können sich Menschen ab 18 Jahren für eine Impfung mit AstraZenec­a oder Johnson&Johnson auf eine Warteliste eintragen – und ab Montag auch für Moderna und Biontech/Pfizer. Zudem werden die Listen auch für Grenzpendl­er und Luxemburge­r, die im Ausland leben, geöffnet. Die Einladunge­n zum Impfen werden in der Reihenfolg­e der Registrier­ung verschickt.

impfen.lu

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Foto: dpa Studien haben gezeigt, dass eine Kombinatio­n von AstraZenec­a und einem mRNA-Impfstoff die Immunität erhöht.

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